Bedürfnissen von Frauen und Mädchen mehr Beachtung schenken

Bedürfnissen von Frauen und Mädchen mehr Beachtung schenken

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Das Büro für Europäische Angelegenheiten der Heilsarmee hat Gender-Aspekte der Migration behandelt.

Am 3. und 4 Mai hat die Heilsarmee in Rom ein Treffen mit unserer Partnerorganisation Eurodiaconia abgehalten. Es ging dabei um Netzwerkarbeit unter verschiedenen Fachleuten aus europäischen Ländern, die mit Migranten in christlichen Organisationen zusammenarbeiten. Die Heilsarmee trug eine Präsentation über ihre Arbeit im Sozialzentrum in Rom bei und berichtete über die Aktivitäten ihres Zentrums für junge Asylsuchende in Atena Lucana.

Das diesjährige Treffen – das Gender-Aspekte der Migration miteinbezog – bewirkte eine hilfreiche Diskussion über die speziellen Bedürfnisse im Dienst und im Umgang mit Migrantinnen. Das Treffen wurde besonders auch durch die Teilnahme von „European Network of Migrant Women“ angeregt sowie durch den Mangel eines allgemeine Gender-Vorgehens in vielen integrierten Diensten.

In zwei Workshops wurden Empfehlungen zur Integration von Frauen mit Migrationshintergrund erarbeitet; beide richten sich sowohl an die Anbieter von Diensten wie an die Politik:

  • Die Befähigung von Frauen ist wichtig, um ihnen nebst ihrer Aufgabe in der Familie Chancen zur Gesundheitsförderung, Ausbildung und Arbeit zu geben.
  • Dem Prozess der Familienzusammenführung fällt dabei besondere Wichtigkeit zu, um jene Familienmitglieder (oft Frauen) zu unterstützen, die zu ihren Partnern und Kindern stossen, die häufig schon im neuen Land integriert sind. Diese Frauen stehen in Gefahr, abgehängt zu werden.
  • Den Bedürfnissen von Frauen und Mädchen muss Beachtung geschenkt werden, weil die Gefahr von Missbrauch unter Migrantinnen und Asylsuchenden besonders hoch ist. Es muss Personal geschult werden, um mögliche Fälle von Missbrauch und Menschenhandel zu erkennen.
  • Wichtig ist zudem bei der Integration von Männern ihre Einstellung dazu, wie Frauen besser in unserer Gesellschaft integriert werden können.
  • Dabei gilt es unrealistische Erwartungen zu vermeiden.
  • Workshops und Gruppenaktivitäten, die die Fähigkeiten von Frauen, ihre mögliche Mitarbeit und ihre Kenntnisse Tradition und Familienwerten wertschätzen, können Selbstvertrauen fördern und das Entstehen von Kontakten erleichtern.

 

Rahmenbedingungen des nächsten Mehrjahresfinanzplans: Die Zukunft des EU-Budgets

Am 2. Mai hat die Europäische Kommission ihren Vorschlag des Mehrjahresfinanzplans präsentiert: das Langzeit-Budget für die Jahre 2021 bis 2027.

Die Herausforderungen liegen in wachsenden Sozialausgaben, im Versprechen von höheren Ausgaben für Sicherheit und Verteidigung, die an Mitgliedstaaten abgegeben wurden, sowie im Rückgang des Budgets aufgrund des Austritts des Vereinigten Königreichs, einer der Hauptbeitragsleistender. Dazu kommt die Verdoppelung der Gelder, die für das Erasmus-Programm gesprochen wurden.

Das vorgeschlagene Budget beläuft sich auf ein Äquivalent von 1.11 % des Bruttonationaleinkommens (Bruttosozialprodukts) der 27 EU –Länder: weniger als das Europäische Parlament vorgeschlagen hat, aber mehr, als einige Mitgliederstaaten bereit sind, einzuwilligen. Ein allgemeiner Budgetschnitt riskiert die Reduzierung von Sozialausgaben, Kohäsionsfonds miteinbegriffen. Dieser ist für viele Länder ein essenzieller Beitrag zum sozialen Wohlergehen.

Ziele

  • Der kommende Budgetentwurf zielt darauf ab, die Regeln für die nationalen Behörden, aber auch für die Geldbezüger zu vereinfachen.
  • Die Weiterführung des Verhaltenscodexes und der Partnerschaftsprinzipien, die im laufenden Projekt eingebettet sind, anerkennt die Schlüsselrolle der Zivilgesellschaft.
  • Bezüglich Sozialausgaben betrifft die Haupinnovation das Vereinheitlichen verschiedener Finanzierungswerkzeuge.

Trotz einiger positiver Signale besteht die Angst vor Kürzungen der Sozialausgaben; dies besonders hinsichtlich der Tatsache, dass der Vorschlag der Europäischen Kommission von allen Mitgliedstaaten genehmigt werden muss; dies könnte weitere Budgetkürzungen zur Folge haben.

Bevorstehende Wahlen
Die Europäische Kommission versucht die Rahmenbedingungen des nächsten Budgets zu beschleunigen: Infolge der bevorstehenden Wahlen im Sommer 2019 könnte der Legislaturapparat heruntergefahren werden; dies wiederum würde die Vorbereitungen der operativen Finanzierungsprogramme beeinflussen, ebenso den Zahlungsbeginn in 2021.

 

Autor
Die Redaktion / Quelle: Major Mike Stannett, EU Affairs Office

Publiziert am
28.5.2018