"Der Hunger kann nicht toleriert werden"

"Der Hunger kann nicht toleriert werden"

Menschen erhalten Lebensmittel von der ACT Alliance in Rumading, Südsudan.
Menschen erhalten Lebensmittel von der ACT Alliance in Rumading, Südsudan.
© Paul Jeffrey/ACT Alliance, 2017 / Lizenzfrei

General André Cox, Leiter der Internationalen Heilsarmee, und weitere christliche Führer richten einen Appell an den G7-Gipfel in Taormina.

Der Appell ist von sieben Mitgliedern des Weltkirchenrats, unter ihnen die Heilsarmee, und World Vision International gemeinsam unterzeichnet. Er richtet sich an die einflussreichsten Politiker der Welt und tut kund, dass bisher nicht annähernd genug getan worden ist, um das Leben der 20 Millionen Menschen zu retten, die in Jemen, Somalia, Südsudan und Nigeria vom Hungertod bedroht sind. Hunger kann in heutigen Tagen nicht toleriert werden – nicht nur, weil jeder Mensch in Gottes Augen wertvoll ist und das Recht auf Nahrung hat, sondern auch, weil der Hungertod die Schwächsten und Verletztlichsten dieser Erde trifft.

Heilsarmee bringt Lebensmittel in Flüchtlingslager
Als international tätige Kirche und Wohltätigkeitsorganisation ist die Heilsarmee unermüdlich im Einsatz, um dem Mangel an Nahrungsmitteln und Wasser auf dem afrikanischen Kontinent die Stirn zu bieten. In den nigerianischen Bundesstaaten Adamawa, Yobe und Borno hungern insgesamt 40 000 Menschen. Man geht davon aus, dass diese Zahl innerhalb der nächsten Monate auf 120 000 ansteigen wird.

Ein rasch gebildetes Notfallteam der Heilsarmee fokussiert seine Einsatzkräfte auf ein Flüchtlingslager für Menschen aus Kriegsgebieten. Sofortige Lebensmittelhilfe mit Reis, Bohnen, Weizen, Nudeln, Öl und Salz wird an die 300 ärmsten Flüchtlinge abgegeben. Die Heilsarmee wird darüber hinaus Lebensmittel für weitere 18 000 Bewohner des Flüchtlingslagers bereitstellen, die vom Hungertod bedroht sind.

"Es geht um die Erhaltung der Würde"
Kapitän Godspower Anozie, Koordinator der Katastrophenhilfe der Heilsarmee im Territorium Nigeria, erklärt, dass es hier nicht nur um Nahrung, sondern um die Erhaltung der Lebenshoffnung geht. Die Verteilung der Lebensmittel wird sowohl Leben retten als auch die persönliche Würde erhalten - insbesondere der Frauen, von denen die meisten sexuell ausgebeutet wurden, da sie vor der schrecklichen Wahl standen, ihre Körper zu verkaufen oder den Hungertod zu erleiden.

Bohrungen für frisches Trinkwasser
Die Heilsarmee realisiert ausserdem ein Projekt im Pagirinya-Flüchtlingslager im Distrikt Adjumani im Norden Ugandas, wo Tausende von Menschen ebenfalls vom Hungertod bedroht sind. Neue Bohrlöcher sollen hier den Zugang zu frischem Trinkwasser sichern. Die Heilsarmee wird diese Bohrungen leiten und nach entsprechender Ausbildung die Infrastruktur einem Komitee übergeben, das aus Mitgliedern der lokalen Gemeinschaft gebildet ist.

Rund 2200 Familien werden aufgrund dieser Initiative über verbesserte sanitäre Anlagen verfügen, einschliesslich Container für die Lagerung von Wasser und Küchenutensilien zur Verbesserung der Ernährung und der Gesundheit. Ein weiteres Projekt, die Errichtung von 20 WC-Anlagen im Flüchtlingslager, hat die Verbesserung der Hygiene und die Sicherheit zum Ziel.

Autor
Die Redaktion / Quelle: IHQ Communication International Headquarters

Publiziert am
26.5.2017