Die Heilsarmee ‒ immer im Dienst am Menschen

Die Heilsarmee ‒ immer im Dienst am Menschen

Die Soldaten des Herrn: Walter und Pia Sommer leiten die Heilsarmee Chur seit letztem Sommer.
Die Soldaten des Herrn: Walter und Pia Sommer leiten die Heilsarmee Chur seit letztem Sommer.
© Peter de Jong / Limitierte Rechte

Artikel über die Arbeit der Heilsarmee in Chur, erschienen im Churer Magazin.

Am Weihnachtsmarkt stand die Heilsarmee wieder singend und musizierend am Topf. Der Erlös der Sammlung fliesst in die lokale Fürsorge. Was machen die «Soldaten Gottes» wenn nicht gerade Weihnachten ist? Ein Besuch im Domizil der Heilsarmee Chur an der Gäuggelistrasse 63.

Die Heilsarmee ist eine internationale Organisation mit weltweit rund 1,7 Millionen Mitgliedern in nahezu 130 Ländern. Gegründet wurde die Bewegung 1865 von William Booth (1829 ‒ 1912) in einem Londoner Elendsviertel. Er hatte gemerkt, dass man den Menschen nichts von einem liebenden Gott erzählen muss, solange sie Hunger leiden und kein Dach über dem Kopf haben. So entstand das (heute noch aktuelle) Motto «Suppe, Seife, Seelenheil». In der Schweiz beginnen Heilsarmeeversammlungen im Jahre 1882. Anfangs trifft die Bewegung hier auf grossen Widerstand, wird in manchen Kantonen sogar verboten. Schliesslich überzeugt die Heilsarmee mit ihren sozialdiakonischen Werken und geniesst bald sowohl Sympathie in der Bevölkerung als auch Anerkennung bei den Behörden.

Alle sind willkommen
Vor einigen Jahren hatte die ohnehin schon kleine Gemeinde Chur der Heilsarmee mit rückläufigen Mitgliederzahlen zu kämpfen. Man bemühte sich, den Korps in der Bündner Hauptstadt wieder zu aktivieren. Mit Erfolg: Heute zählt Chur rund 20 aktive Mitglieder, Salutisten genannt. Geleitet wird die Gemeinde im Vollamt von Walter Sommer und seiner Frau Pia, die vor einem halben Jahr von Zürich nach Chur gezogen sind, um sich hier zu engagieren. Die Sorge um sozial Benachteiligte liegt dem Leiterehepaar besonders am Herzen: «Die Not, die Einsamkeit und die Armut nehmen wieder zu», hält Major Sommer fest. Für ihn persönlich ist der Glaube an Gott massgebend, jedoch nicht wichtig, wenn es um Hilfesuchende Menschen geht:  «Wir nehmen die Menschen so an, wie sie sind, unabhängig von Kultur, Religion oder Herkunft.»

Zahlreiche Angebote
Den Menschen zeigen, dass sie wertgeschätzt sind, ihnen mit Achtung begegnen und ein offenes Ohr schenken ‒ Walter Sommer kennt die Bedürfnisse der Leute. Die Grundidee der Heilsarmee, für die der christliche Glauben ein wichtiger Pfeiler ist, ist bei der Arbeit zwar stets präsent, «aber wir drängen uns nicht auf.» In der Heilsarmee Chur finden öffentliche Gottesdienste, Andachten und weitere Veranstaltungen statt. Beim «Suppenkasper» treffen sich jeden Donnerstag rund 20 alleinstehende, einsame oder auch arme Menschen zum Essen und Austauschen. Der «Baby Song», jeweils am Freitag, ist ein Angebot für Eltern mit ihren Kindern. Weiter gibt es die Frauenstunde und die «Motivierten Männer». Heilsarmee Chur, Gäuggelistrasse 63, Telefon 081 250 77 40, PC-Konto: 30-530996-0.

Autor
Peter de Jong

Publiziert am
2.12.2016