Für einen Auslandeinsatz motivieren

Für einen Auslandeinsatz motivieren

© Internationale Entwicklungen / Lizenzfrei

Am Samstag, 12. November hat Internationale Entwicklung den öffentlichen Anlass „Go for exchange!“ veranstaltet.

Am Seminar unter der Leitung von Tabea Wipf, die für den internationalen Austausch zuständig ist, nahmen rund 50 Personen teil, darunter 25 junge Leute. Unter den Teilnehmenden befanden sich zum einen solche, die sich für einen Auslandeinsatz interessierten, während die anderen von ihren im Ausland gemachten Erfahrungen in Form von Präsentationen berichteten.

So zum Beispiel Gwenaëlle Lauber aus dem Korps Tramelan. Sie hatte sich im Juli während einem Monat in den Philippinen  in einem Kinder- und Mädchenhaus engagiert. Diesen Einsatz hatte sie selber finanziert. Die zusätzlichen  Mittel, um ein dortiges Projekt zu unterstützen, hatte die junge Frau vorgängig  mittels eines Sponsorenlaufs zusammengetrommelt. „Das einzige, was sie von uns bekam, waren T-Shirts für den Sponsorenlauf“, so Tabea Wipf. Den Rest habe Gwenaëlle Lauber, die sich auch gründlich über die Philippinen informiert hatte, zusammen mit ihren Arbeitskolleginnen organisiert.

Nicht nur spenden, sondern hinfahren
Ziel der Tagung war auch, Menschen zu motivieren, nicht nur Geld in Entwicklungsländer zu schicken, sondern auch selber die Initiative zu ergreifen, etwa in Form der Verantwortung für ein laufendes Projekt. Und dazu die Gelegenheit zu nutzen, selber hinzufahren, um persönliche Beziehungen zu knüpfen und Verbindungen herzustellen. „Alle, die davon berichten, haben dabei nicht nur gegeben, sondern auch viel bekommen“, stellt Tabea Wipf fest. Mit der Tagung will sie auch in den Korps die Initiative wecken, dass Mitglieder sich in diesem Bereich engagieren.

Die Erfahrung zeige nämlich, dass die Leute sehr kreativ seien, versichert die Seminarleiterin. Mit einer Präsentation dabei war auch die Gruppe SwiZimAid, eine Initiative der Heilsarmee Zürich Zentral. Daniel Bates und sein Team hatten beispielsweise die Teilnahme von vier Bandmastern aus Simbabwe, Südafrika und Malawi am Brassband-Lager in Waldegg ermöglicht. Diese konnten sich dort auf das nächstjährige, von der Schweiz organisierte „South Africa Music Camp“ in Simbabwe mit 350 Teilnehmern vorbereiten.  SwiZimAid organisiert vieles selber: von Container über Bazars bis hin zu Kleidersammlungen – „sie haben schon ein sehr grosses Netz aufgebaut“, freut sich Tabea Wipf. Das Missionsbüro unterstützt sie in der Planung und mit den offiziellen Kontakten.

Von SwiZimAid  waren auch einer Gruppe von sieben jungen Menschen ins Masiye-Camp der Heilsarmee gereist, um dort Kinder in ihrer Persönlichkeit zu stärken, deren Eltern von HIV/Aids betroffen sind. Die Camps werden von Einheimischen vor Ort geführt, die Schweizer Jugendlichen konnten eine Woche lang mithelfen. 

Workshop und aktive Beteiligung erwünscht
In diesen Bereich hinein fliesst eine weitere Möglichkeit, nämlich die, sich als Korpsmitglied für soziale Gerechtigkeit zu engagieren – als Botschafterinnen oder Botschafter der Fachstelle Soziale Gerechtigkeit. Davon informierte am „Go for exchange!“ Majorin Christine Volet.
Auch die Majore Daniel und Sylvaine Mägli, Missionare in Haiti, die auf Heimaturlaub sind, berichteten von ihrem Einsatzgebiet. Sylvaine Mägli schilderte, wie sie neues Lehrmaterial für haitianische Schulen entwickelt und bereitstellt. Major Jean Volet, zuständig für die Nothilfe, skizzierte die Lage in Haiti und erläuterte, wie die Heilsarmee die zahlreichen Spendengelder für den Wiederaufbau verwenden wird.

„Go for exchange!“ wurde in diesem Jahr zum ersten Mal durchgeführt. Dieser Event löst das Treffen der ehemaligen Überseemitarbeiter GOMS ab. „Bereits habe ich Feedbacks bekommen und weiss, dass sich einige Teilnehmer beim nächsten Mal auch einen Workshop wünschen, damit sie aktiv eingespannt werden“, sagt Tabea Wipf. Zu diesem Zweck sollen die Präsentationen das nächste Mal kürzer sein. Geplant ist, dass die Tagung „Go for exchange!“ am 28. Oktober 2017 wieder in Bern stattfinden soll.
 

Autor
Livia Hofer

Publiziert am
18.11.2016