Falsche Adresse?

Falsche Adresse?

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Wie stellen wir es an, dass unsere Gebete am Zielort ankommen?

Was der sich wohl dabei gedacht hat? Ein Gepäcksarbeiter soll am internationalen Flughafen von Singapur mehrere Monate lang die Zieladressen von Koffern vertauscht haben. 286 Gepäcksstücke landeten deshalb am falschen Ort. (Luzerner Zeitung, 23.09.2017, S. 20). Die betroffenen Flugpassagiere sind zu bedauern. Ihre Ferien- oder Geschäftsreisen werden mit Ärger und Unannehmlichkeiten begonnen haben.

Überraschende Richtung
Wenn Dinge nicht ankommen, wo wir sie hingesendet haben, ist das frustrierend. Einen ähnlichen Frust habe ich auch schon mit Gebeten erlebt. Manche Gebete haben ihr Ziel offensichtlich nicht erreicht. Als ob ihre Zieladresse im Himmel mit anderen Gebeten vertauscht worden wären!

Ich muss allerdings zugeben, dass ich nicht ganz unglücklich bin über die eine oder andere überraschende Richtung, die einige meiner Gebete genommen haben. Offensichtlich sind sie an einem besseren Ziel angekommen, als ich mir das bei der "Abgabe" vorstellen konnte. Solche Einsichten habe ich nicht selten – allerdings meistens erst Jahre später...

Trotzdem bleibt die Frage: Wie muss ich beten, damit meine Gebete ihr Ziel erreichen? 

Die Zieladressen unserer Gebete sind sehr wichtig. Wo sollen die Gebete "landen"? Was wollen wir erreichen? Wenn sich unsere Gebete um unsere egoistischen Lüste drehen, werden sie ihr Ziel nicht erreichen (Jakobus 4,3). Gott wird nicht darauf eingehen – zu unserem Besten und zum Besten unserer Mitmenschen. 

Wenn sich Gebete auf den Himmel ausrichten
Umgekehrt gilt aber auch: Unsere Gebete werden erhört, wenn sie die richtige Zieladresse haben. Und die gibt es tatsächlich! Sie heisst: Jesus Christus. Er selbst hat uns das versprochen: "Bis jetzt habt ihr nichts gebeten
in meinem Namen. Bittet, und ihr werdet empfangen, damit eure Freude völlig sei" (Johannes 16,24).

Wenn sich unsere Gebete um Jesus und sein Reich drehen, werden sie ihr Ziel erreichen! Wir werden gesegnet werden. Und wir werden uns freuen – auch wenn mancher Segen vielleicht etwas anders aussieht, als wir uns das vorgestellt haben.

Muss es denn in unseren Gebeten immer nur um den Himmel gehen? Nein, da kann ich Entwarnung geben. Doch unsere Gebete sollen sich auf den Himmel ausrichten. Jesus gibt uns im "Vaterunser-Gebet" ein Beispiel:
  
"Unser Vater im Himmel.
Geheiligt werde Dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe
wie im Himmel so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben
unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung
sondern erlöse uns von dem Bösen."

Matthäus 6,9-13
 

 

Autor
Major Markus Brunner, Korpsoffizer Heilsarmee Zentralschweiz

Publiziert am
23.10.2017