Pilotprojekt von Post und Brocki.ch dauert noch bis Freitag

Pilotprojekt von Post und Brocki.ch dauert noch bis Freitag

© F. Gurzeler / Lizenzfrei

Die Post holt in Wila und Wetzikon Gegenstände gratis zuhause ab, die man den beiden Heilsarmee-Brocki.ch spenden möchte.

Wer einem Brocki Gegenstände penden will, soll künftig nicht mehr selbst dahin fahren müssen. Zumindest, wenn es nach der Post und der Heilsarmee geht. Sie testen zur Zeit ein Pilotprojekt im Umkreis der Brockis Wetzikon und Wila: In einer Tragtasche von der Grösse einer Einkaufstasche können die Pilot-Teilnehmer ihre Waren beim eigenen Briefkasten deponieren.

Der Pöstler nimmt die Tasche dann auf seiner regulären Tour mit und transportiert sie zu einem von fünf lokalen Post-Verteilzentren, wo die Brocki die gesammelten Waren abholt.

Für den Spender ist das Angebot kostenlos. Dafür hat die Post 8000 Haushalte im Umkreis der Brockis in Wila und Wetzikon angeschrieben. Insgesamt 100 Kunden machen nun beim Projekt mit, sagt Markus Werner, Mediensprecher der Post. «Mit dieser Nutzung sind wir zufrieden.» Der Rücklauf entspreche den Erwartungen, da es sich um ein neues Angebot handle, das bisher noch ohne grosse Werbung angelaufen sei.

Kein Zusatzaufwand
Für die Post lohne sich das Angebot, weil kein zusätzlicher Aufwand entstehe, sagt Werner. «Unsere Mitarbeiter sind sowie so fast jeden Tag vor den Türen der Haushalte.» Müsste man dagegen extra wegen den Taschen hinfahren, würde sich der Aufwand nicht lohnen.

Das Projekt ist Ende Oktober angelaufen und dauert noch bis am kommenden Freitag. Für die Heilsarmee Brocki, welche die beiden Standorte in Wetzikon und Wila betreibt, ist es aber noch zu früh für ein Zwischenfazit. «Wir haben bisher noch keine Lieferung bei der Post abgeholt», sagt Jakob Amstutz von der Heilsarmee.

Der Grund dafür sei einfach: «Wir holen die Waren nur, wenn die Post keinen Platz mehr hat - oder wenn wir unseren Lieferwagen, der bis zu 700 Kilogramm fassen kann, voll füllen können.»

Wie viele Waren in den bisher gut zwei Wochen genau zusammengekommen sind, können weder Post noch Heilsarmee sagen.

Stadt oder Land?
Für die Standorte Wetzikon und Wila hat sich die Heilsarmee, die in der Deutsch- und Westschweiz insgesamt 20 Brockis betreibt, aufgrund der Geographie entschieden. «Sie liegen relativ nah beieinander, Wetzikon ist aber eher städtisch, Wila eher ländlich», sagt Amstutz. So könne man nach der Pilotphase Rückschlüsse ziehen, ob das Angebot eher bei der Land- oder Stadtbevölkerung Anklang findet. Vom neuen Angebot erhofft sich die Heilsarmee, einen neuen Kundenstamm zu erschliessen. Ob sich die Kosten lohnen, werde man nach der Pilotphase prüfen.

Autor
Quelle: Zürcher Oberländer (20.11.2017)

Publiziert am
20.11.2017