Schluss.Punkt

Schluss.Punkt

© Heilsarmee Flüchtlingshilfe / Lizenzfrei

Am 19. Juni hat auf einem Bauernhof im Grünen der Abschlussevent der Heilsarmee Flüchtlingshilfe HAF in der jetzigen Form stattgefunden.

Über 100 Teilnehmende – aktuelle und ehemalige HAF-Mitarbeitende wie auch Gäste, welche mit der HAF verbunden sind oder waren – haben die Gelegenheit genutzt, um sich noch einmal zu sehen, Abschied zu nehmen, einen Blick zurückzuwerfen, aber auch, um in die Zukunft zu blicken. Mit einigen Gedanken aus der kurzen Abschlussrede von Lukas Flückiger möchten wir einen kleinen Einblick geben in diesen denkwürdigen Anlass.

„Es ist wirklich ein denkwürdiger Moment. Ganz im Sinne der beiden Wörter, die im Wort denkwürdig enthalten sind. Denk und Würdig. Es ist heute ein Anlass, um das Ende einer Asyl-Ära im Kanton Bern zu würdigen und es gibt uns schon zu denken, wenn nach 38 Jahren etwas zu Ende geht. Auf der Einladung habt ihr die Titel für den heutigen Anlass gesehen: Schluss.Punkt und Start.Punkt. Offensichtlich haben wir diese Wörter angelehnt an unseren HAF-Mitarbeitendenanlass Doppel:Punkt. Ist es dort jeweils darum gegangen, innezuhalten, nachzudenken und weiterzufahren, so ist es jetzt halt schon ein Schluss. Fertig.“

„Viele Mitarbeitende haben gesagt: Es ist zu früh, um traurig zu sein, es läuft noch zu viel. Ich möchte euch ermutigen, nicht über diese Gefühle hinwegzurasen, sondern euch auch etwas Zeit zu nehmen, nachzusinnen, zu schwelgen im Schönen, auch an das Schwierige zu denken und euch dann wiederauf das Neue einzustimmen. Ein wichtiger Punkt ist auch die Versöhnung: Versöhnt sein mit der Zeit, die wir hier abschliessen und mit sich selber, da man sich selbst ja immer wieder an einen neuen Ort mitnimmt.“

„Was ich vermissen werde: Eine Arbeitsstelle, die an Sinnhaftigkeit kaum zu überbieten ist. Eine Arbeitsstelle, die gleichermassen Erfüllung und eine Art Heimat geworden ist. Weil die HAF Teil der Heilsarmee war, die ihren Dienst an den Menschen in Not tut, weil wir Menschen aus aller Welt eine erste Heimat bieten konnten, weil die Arbeit mit Menschen erfüllend ist, weil andere Kulturen für uns spannend sind und weil ganz viele unglaublich tolle und beeindruckende Menschen bei der HAF arbeiten, darum ist HAF Heimat. Eine Heimat, die nun viele verlassen, aber eine Heimat – und da bin ich überzeugt –, die auch weiterleben wird. Nicht nur in der neuen HAF, die am 1. Juli mit einem Kick-Off starten wird, sondern auch in unseren Herzen, in unserer Erinnerungen und in der Dankbarkeit all jener, die bei uns gewohnt und gelebt haben.“

„Danke für euren Enthusiasmus, danke für euer ehrliches Schaffen, danke für eure Unterstützung der Leitungscrew. Ich danke euch für eure Arbeit. Bis zum Schluss.Punkt. Und ich wünsche allen wieder einen
gelungenen Start.Punkt.“

Autor
Heilsarmee Flüchtlingshilfe

Publiziert am
29.6.2020