Seit 90 Jahren bietet das Männerheim Unterkunft in Budapest

Seit 90 Jahren bietet das Männerheim Unterkunft in Budapest

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General André Cox und Kommissärin Silvia Cox besuchen Budapest zusammen mit der Schweizer Heilsarmeeleitung.

Am 27. März wird in einer feinen und würdigen Feier an das 90-jährige Bestehen des Männerheims „Haus der neuen Hoffnung“ in Budapest gedacht. Rund 200 Personen finden den Weg in die Dobozi utca 29. Festgäste sind die Bewohner des Hauses sowie die Frauen und Männer, welche zum täglichen warmen Mittagessen anstehen.

Major Bernhard Wittwer, Regionalleiter, zieht beim Grusswort eine Parallele zwischen dem „Haus der Neuen Hoffnung“ und der Auferstehung Jesus. Wie gut, sich an den wenden zu können, der selbst den Tod besiegt hat! Er dankt den Mitarbeitenden und auch den Behörden für die gute Zusammenarbeit.

Miklós Soltész, Staatssekretär für zivile Organisationen, Minoritäten und kirchliche Angelegenheiten, spricht über die Wichtigkeit der Arbeit im Männerheim, bei der auch Gottes Wort Platz findet. Er erwähnt das gute Miteinander von Heilsarmee und Staat und betont, dass auch weiterhin kirchliche Werke ihren festen Platz in der ungarischen Gesellschaft haben.

Dr. Bagdy Gábor, stellvertretender Oberbürgermeister von Budapest, schaut zurück auf die 90-jährige Geschichte des Männerheims. Auch auf die Zeit um 1949, als das Männerheim von der kommunistischen Regierung verstaatlicht und die Heilsarmee in Ungarn verboten wurde.1991 geht das Haus wieder in den Besitz der Heilsarmee über und es ist sichtbar, dass es gute Arbeit leistet.

General André Cox betont in seinem Grusswort, wie wichtig es ist, dass die Heilsarmee für diejenigen alles gibt, die auf der Schattenseite des Lebens stehen; und zwar in sozialer und geistlicher Hinsicht. Er erinnert an das Kapitel 15 im Lukasevangelium der Bibel, in dem der Hirt einem einzigen verlorenen Schaf nachgeht, und eine Frau das Haus auf den Kopf stellt, um die eine verlorene Münze wiederzufinden. So geht die Heilsarmee verlorenen Menschen nach: Die Heilsarmee ist nicht nur Gottesdienst am Sonntag, sondern täglicher Dienst am Nächsten.  

Hajnalka Kun, Leiterin des Männerheims, gibt den Leitern der Heilsarmee einen kurzen, ungewohnten Rundgang durch das Haus. Er beginnt im Kellergewölbe, wo sich im Krieg Offiziere, Mitarbeitende und Bewohner versammelten und im Gebet für Bewahrung einstanden. Dass das Männerheim verschont blieb, während viele Häuser in der Nachbarschaft von Einschlägen getroffen wurden, schreiben viele diesen Gebetskämpfen zu. Im Estrich wird im Verputz die Jahreszahl des Neubaus besichtigt. Der Name von Bramwell Booth, zweiter General der Heilsarmee, ist urkundlich erwähnt.

Besuch im neuen regionalen Hauptquartier

Später besichtigen als erste offizielle Gäste der General und Kommissärin Silvia Cox gemeinsam mit der Heilsarmeeleitung aus der Schweiz das neue regionale Hauptquartier. In allen Büros – schön, hell und zweckmässig – steht ein Bibelvers an der Wand. Im Sitzungszimmer sind erstmals die Banner der Session mit ungarischen Kadetten zu sehen.
Majore Regina und Bernhard Wittwer, Regionalleiter Ungarn, geben einen Überblick über interessante Details der Arbeit in Ungarn. Themen sind die regionale Teamarbeit, Ausbildung der ungarischen Kadetten, Finanzierungsfragen der Heilsarmee Ungarn und die Arbeit unter den Roma in Ungarn.   

Der anschliessende Austausch unter den Anwesenden ist rege und wird mit Initiativen und Herausforderungen der europäischen Heilsarmee in Verbindung gebracht. Der General beschliesst den Besuch mit Dank und Gebet.

 

Autor
Major Bernhard Wittwer

Publiziert am
29.3.2018