Vom Häftling zum Häftlingsbesucher

Vom Häftling zum Häftlingsbesucher

© Salvation Army IHQ / Lizenzfrei

Entdecken Sie Temos Geschichte - früher Häftling und heute Heilsarmee-Offizier in Georgien.

Im Vorfeld der Feierlichkeiten zum 25-Jahre-Jubiläum der Heilsarmee in der Republik Georgien hat das Team von International Headquarters Communication den erster Film einer Dokumentarserie über die verschiedenen Dienste der Heilsarmee in Georgien veröffentlicht. Die Geschichte von Temo gibt Einblick in das Leben von Leutnant Temo Galustian, Heilsarmee-Offizier in der georgischen Hauptstadt Tiflis.

Strassenbande
Als Bandenmitglied, tättowiert mit Verbrechersymbolen, war Temo früher in illegale Aktivitäten verstrickt: „Ich habe alles ausprobiert, was man in den Strassen von Tiflis ausprobieren konnte.“ Am besten waren für ihn die Tage, „wenn wir etwas stahlen und dann vor der Polizei wegrannten.“ Doch trotz des Gefühls, auf der Strasse Macht und Freunde zu haben, fühlte Temo sich ungehalten und – wie er zugibt – „suchte viele Male nach Gott.“

Kraft des Gebets
Bevor er verhaftet wurde, traf er seine zuküntige Frau Nino auf den Strassen von Tiflis und heiratete sie dann im Gefängnis. Im Film spricht er mit bewegenden Worten von ihrer Zusage, für ihn zu beten: „Sie fastete und betete viel“, sagt er. Und ihre Gebete wurden beantwortet. Gegen Ende seiner Haft besuchte er gelegentlich die Orthodoxe Kapelle  und begann zu beten. Als er entlassen wurde, fing er an, die Heilsarmee Gemeinde in Tiflis zu besuchen; hier arbeitete Nino in einem Kinderbetreuungsprogramm.

Hoffnung finden
„Im November 2010 wurde ich Christ“, erzählt Temo. „Ich fand die Hoffnung, die ich gesucht hatte … und nachher änderte mein Leben. Es änderte total, denn ich weiss, dass ich eine neue Kreatur in Gott bin.“
Die Veränderung ging weiter, als Temo und Nino Soldaten (Mitglieder) der Heilsarmee wurden. Am gleichen Tag beschlossen sie, Heilsarmee-Offiziere (ordinierte Vollzeitmitarbeitende) zu werden.

Seelsorger statt Insasse
Das Ehepaar startet nun im Gefängnis, wo Temo seine Strafe absass, ein Seelsorgeprogramm für Häftlinge. „In Georgien ist das Gefängnis normalerweise kein Ort, wo Menschen ihr Leben verändern. Es ist ein Ort der Strafe, ein wirklich übler Ort.“

Das Programm, das von der Europäischen Union finanziert wird, arbeitet mit Häftlingen, die auf Bewährung entlassen werden; die ausgesuchten Teilnehmer können freiwillig während acht Monaten ein bis zwei Stunden pro Monat mit Temo, dem Ex-Häftling, über ihr Leben sprechen. „In dieser Zeit kann ich das teilen, was ich mit Jesus erlebt habe“, erklärt Temo. „Ich kann bestätigen, dass es eine Hoffnung gibt. In Jesus ist Hoffnung.“

Leidenschaft
Temos Leidenschaft, die Frohe Botschaft zu teilen, zieht sich durch den ganzen Film. „Ich will meine Geschichte weiter- erzählen“, sagt er. „Ich will Gottes Geschichte weitererzählen, weil ich weiss, dass sie stimmt.“

 

Autor
Die Redaktion / Salvation Army IHQ

Publiziert am
24.8.2018