„Ich brauche Hilfe“

„Ich brauche Hilfe“

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Die Gebetswand ist neu auf der Webseite der Heilsarmee Schweiz. Jeder kann sein Anliegen anonym platzieren. Und jeder kann beten.

„Wir sind eine geistliche Heilsarmee“, sagt die Projektleiterin, Majorin Angelika Marti. „Mit der Gebetswand haben wir ein Werkzeug, um das auch sichtbar zu machen.“ Denn immer noch gilt, was in Psalm 65,3 geschrieben steht: „Du, Herr, erhörst Gebete, darum kommen alle Menschen zu dir.“

Wie funktioniert die Gebetswand? Denkbar einfach. Zur Gebetswand gelangt man über „Ich brauche Hilfe“ (oben links auf der Homepage der Heilsarmee Schweiz) oder, indem man  heilsarmee.ch/beten direkt in die Adresszeile eingibt. Selbstverständlich funktioniert das Ganze auch auf dem Handy: „Ich brauche Hilfe“ ist dann der erste Punkt im Menü.

Mit Klick auf „Hilfe durch Gebet“ öffnet sich nun ein Formular, in welchem das Anliegen beschrieben wird. Geben Sie auch einen Titel und verwenden Sie ein Pseudonym. Wer seine E-Mail-Adresse eingibt, wird in abendlichen Zusammenfassungen über die Anzahl Beter avisiert. Wer gänzlich anonym bleiben will, lässt dieses Feld einfach leer. Wird die Gebetsunterstützung für eine begrenzte Zeitdauer benötigt, wird das Anliegen mit einem Enddatum versehen.

Man muss immer das Einverständnis zur Publikation auf der Gebetswand geben. Wenn man das nicht tut, erscheint das Anliegen nicht auf der Gebetswand. Wenn man einverstanden ist, wird das Gebetsanliegen an der Gebetswand gepostet, sobald Majorin Angelika Marti es freigeschaltet hat. Es ist nun öffenlich einsehbar. Die grossen Ziffern zeigen an, wie oft schon jemand für dieses Anliegen gebetet hat.

Niederschwellig ist die Gebetswand aber nicht nur für jene, die für sich beten lassen möchten, sondern auch für Beterinnen und Beter. „Anderen Menschen mit Gebet zu dienen, ist unsere Kernkompetenz“, so Angelika Marti. „Schon ganz kurze Wartenzeiten können wir nutzen, um ein Anliegen, das uns speziell berüht, von unseren himmlischen Vater zu bringen.“

Ganz nach Social-Media-Manier drückt die Beterin, der Beter den blauen Button „Für XY beten“, und schon erhöht sich die Zahl um eins. Sogleich erscheinen ein Dankestext und die Möglichkeit, das Gebet auf Facebook oder Twitter zu teilen, um auch die eigenen Freunde zum Beten zu motivieren.

Es gibt ganz klare Leitlinien, und die Majorin entscheidet jedesmal, ob ein Gebet freischaltet wird oder nicht. Diese Leitlinien betreffen den Datenschutz, aber auch einen bestimmten Verhaltenskodex. Die Leitlinien wurden im Vorfeld von zwei Anwaltskanzleien abgesegnet.

Hinter dem Projekt steht Majorin Angelika Marti. Sie wird zu 10% von Kapitänin Elisabeth Romy unterstützt, welche die Gebetsanliegen auf französisch betreut. Die Verantwortlichen suchen Menschen, die mithelfen möchten. Gesucht sind Gruppen oder Einzelpersonen, die sich bereit erklären, regelmässig für Anliegen zu beten – für öffentlich gepostete Anliegen, aber auch für solche, welche der Hilfesuchende nicht veröffentlicht haben möchte. Die Beterinnen und Beter werden nach Wunsch via E-Mail oder Whatsapp informiert.

Weiter sind Moderatoren gesucht, die bereit sind, an mindestens einem Tag pro Monat die eintreffenden Gebetsanliegen aufzuschalten, sowie erfahrene Seelsorger, die mithelfen, schwierige und sehr problematische Anliegen zu bearbeiten.

Auch an Ideen für die Zukunft mangelt es nicht. Ein kleiner, regelmässiger Rundbrief oder ein Blog zu sozialen, seelsorgerischen und Gebetsthemen schweben der Projektleiterin vor. „Jetzt gehen wir aber einfach mal an den Start“, so Angelika Marti.

 

 

Autor
Livia Hofer

Publiziert am
2.4.2019