Altbewährte Wanderschuhe

Altbewährte Wanderschuhe

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Zeugnisse der Kadetten, die die Session "Boten des Königsreichs" an der Heilsarmee-Offiziersschule abschliessen. Heute: Mirjam Schulz.

Als sie vor zwei Jahren ihre Ausbildung begannen, stellte sich jeder Kadett vor, indem er ein Paar Schuhe mitbrachte, die zu seinen Vorstellungen passten. Mirjam Schulz entschied sich für Wanderschuhe.  Unsere erste Frage war also:

Welchen Schuh würdest du nach Abschluss der Offizierschule wählen? Was brauchst du, um in den Offiziersdienst zu treten? Was hat sich in diesen zwei Jahren einer Ausbildung verändert?
In dieser Hinsicht hat sich nicht viel verändert: Ich bleibe bei meinen altbewährten Wanderschuhen. Ich liebe die Berge und erlebe es immer wieder, dass Gott mir auf Bergtouren auf besondere Art und Weise begegnet. Insofern sind solche Bergwanderungen oft Momente, in denen ich nicht nur körperlich, sondern auch geistlich auftanke. Und genau das ist es, was ich für meinen künftigen Dienst brauche und mir wünsche: Eine wirklich enge Gottesbeziehung, aus der heraus alles andere entstehen kann. Auch Jesus zog sich immer wieder auf "Berge" zurück, in die Stille, um mit dem Vater Gemeinschaft zu haben. Das ist mein Vorbild. Aber ehrlich gestanden bin ich froh, dabei nicht antike Sandalen, sondern robuste Wanderstiefel tragen zu können – im ganz realen wie im übertragenen Sinne!

Welches sind deine Träume, Wünsche, Hoffnungen für deine Zukunft als Heilsarmeeoffizierin?
Es ist eine Mischung aus verschiedenen Aspekten. Am meisten wünsche ich mir, in noch engerer Gemeinschaft mit Jesus leben zu können und von ihm verändert zu werden. Und das nicht nur, weil ich darin das grundlegende Fundament für einen fruchtbaren Dienst sehe, sondern einfach, weil ich Sehnsucht nach ihm habe. Gleichzeitig hoffe ich, dass mein Leben dazu dient, auch andere Menschen in eine engere Beziehung zu Gott zu führen. Zu guter Letzt bin ich auch einfach darauf gespannt, welche "Abenteuer" ich mit Gott noch erleben werde.

Was würdest du tun, wenn du bei deiner ersten Bestallung merkst, dass es überhaupt nicht das ist, was du dir erhofft hast?
Ich bin absolut glücklich mit meiner Bestallung und habe mich über diesen Ruf sehr gefreut. Aber natürlich ist mir bewusst, dass Herausforderungen auf mich warten. Die Frage ist nur, wie ich damit umgehe. Ich habe während meiner Ausbildung immer wieder Gottes Hilfe erfahren dürfen, beispielsweise bei Aufgaben, die auf einmal viel einfacher und schneller erledigt waren als erwartet. Sein Eingreifen konnte ich sowohl in konkreten Gottesbegegnungen als auch im Zusammensein mit Glaubensgeschwistern erkennen. Ich denke, dass wir auf dieser Erde immer und überall vor Herausforderungen stehen, dass wir aber auch immer und überall mit Gottes Gegenwart rechnen dürfen. Die wirkliche Herausforderung dabei ist, sich darauf zu verlassen, und in diesem Vertrauen an Gottes Hand voranzuschreiten.

Autor
Die Redaktion

Publiziert am
26.5.2020