Beherzt für Gott arbeiten, mehrsprachig Gott loben

Beherzt für Gott arbeiten, mehrsprachig Gott loben

© Vivian Wiedemer-Bates / Lizenzfrei

Anfang November fand die territoriale Retraite für alle aktiven Offiziere und Korpsleitenden unseres Territoriums in Leysin statt.

147 Personen, aus allen Ecken der Schweiz, Österreich und Ungarn, fanden sich in dem Alpine Classic Hotel ein. Wir setzten uns mit dem Thema: "Berufung: Gestern-Heute-Morgen" auseinander.

Den Einstieg in diese Thematik gestaltete Major Jean-Marc Flückiger (Leiter des Bildungszentrums) mit seiner Auslegung des Berufungsbegriffs aus dem Neuen Testament und behandelte so den Aspekt des "Gestern". Er betonte, dass alle Christen "herausgerufen sind" (griechisch "Ekklesia", was auf Deutsch mit Kirche bezeichnet wird) und dass es einen Rufenden - Gott - und einen Gerufenen - den Menschen - gibt. Am Abend durften wir dann das Zeugnis von Majorin Lucia Erni (Korpsoffizierin St. Gallen) über ihre Zeit als Missionarin in Brasilien hören. Zudem gab es drei ermutigende Zeugnisse aus der Romandie, welche mit Begeisterung von der Evangelisationsbewegung "The Turning" berichteten. Auch ein ungarischer Offizier, Kapitän Zoltan Benedek, kam zu Wort und gab uns einen Einblick in seine Lebensgeschichte.

Am nächsten Tag ging es dann weiter. Uwe Heimowski (politischer Beauftragter der Evangelischen Allianz Deutschland) referierte über die Berufung der Gegenwart. Er ging auf den Aspekt ein, dass es der Auftrag der "Gerufenen", also der Ekklesia (Kirche) ist, der Stadt Bestes zu suchen (nach Jeremia 29,7). So glich er sich gut an die Einleitung seines Vorredners an. Damit alle Anwesenden die Impulse auch gut verstehen konnten, brauchte es für die drei Sprachen (Deutsch, Französisch, Ungarisch) gute Übersetzerinnen, welche es mit dem Sprechtempo der Redner nicht immer ganz einfach hatten. Am Abend des zweiten Tages konnten sie sich aber etwas entspannen. Vielleicht gerade wegen der verschiedenen Sprachen hatte man Carlos Martinez eingeladen. Der Pantomime zeigte, dass man biblische Impulse auch ohne Worte weitergeben kann und Humor nicht auf Sprache angewiesen ist. Die Bühne im Kinosaal, welcher uns auch als Seminarraum diente, bot ihm dazu das perfekte Ambiente.

Den thematischen Abschluss "Berufung – Zukunft" bildeten die Kadettinnen und Kadetten. Da sie unter anderem die Zukunft der Heilsarmee repräsentieren, war es spannend zu hören, welche Antworten sie jeweils auf die findigen Fragen von Major Daniel Imboden (Abteilungsleiter Personal) gaben. Beherzt mehr nach aussen hin zu arbeiten, bildete den Kern der Aussagen und offenbarte, wo diese nächste Generation ihre Berufung sieht. Doch nicht nur Vorträge waren Teil des Programms, auch der Lobpreis zweier Gruppen - eine Deutsch- und eine Französisch sprachige - war ein wichtiges Element. Das gemeinsame Singen in den verschiedenen Sprachen zeigte einmal mehr, dass Mehrsprachigkeit kein Hindernis ist, Gott zu Loben.

Das abwechslungsreiche Programm, die Momente des Austauschs in den Kleingruppen wie auch die Momente der Gemeinschaft waren eine grosse Bereicherung. Nicht zu vergessen die üppigen Mahlzeiten, welche wir bei unseren Tischgesprächen geniessen durften.

Der Abschluss unserer gemeinsamen Zeit bildete ein Gottesdienst. Kapitänin Regula Knecht (Korpsoffizierin Winterthur) gab den Auftakt mit einem Anspiel über die beeindruckende Berufungsgeschichte von Moses. Danach richtete die Kommissärin Jane Paone (Territoriale Präsidentin G+F) einige Worte an uns, in denen sie uns ermutigte, unsere Berufung zu leben. Auch das persönliche Zeugnis von Kommissär Massimo Paone (Territorialleiter der Heilsarmee Schweiz, Österricht und Ungarn) über seine eigene Berufung war sehr interessant. Als Gedanken für den Segen sorgte Majorin Astrid Inniger (Korpsoffizierin Liestal), die zur Veranschaulichung einen gewaltigen Schwall aus Seifenblasen den Saal erfüllen liess. So gingen wir alle gesegnet aus dieser Rüstzeit wieder nach Hause.

 

Autor
Leutnant Timon Stettler, Korpsoffizier Solothurn

Publiziert am
14.11.2019