Corona-Krise trifft Wohnungslose

Corona-Krise trifft Wohnungslose

© Adrianna Calvo / Lizenzfrei

Die Heilsarmee Österreich setzt vermehrt auf Telebetreuung und soziale Medien.

Social Distancing ist das Gebot der Stunde - Für psychisch kranke Wohnungslose sind die derzeit verhängten Ausgangsbeschränkungen aber eine große Belastung. Da auch die Heilsarmee die Sicherheitsmaßnahmen in der Betreuung von ehemals Obdachlosen stark erhöhen musste, weicht die Organisation bei der mobilen Hilfestellung weitestgehend auf elektronischen Kontakt und soziale Medien aus.

Die Heilsarmee betreut Menschen, die keinen eigenen Wohnsitz haben. "Viele von ihnen sind psychisch krank und verkraften die soziale Isolation sowie die Ängste, die derzeit aufgrund der Corona-Krise geäußert werden, besonders schwer", so Heilsarmee Geschäftsführer Major Gerhard Wyss. Umso wichtiger ist es, dass die Heilsarmee für ihre Klient*innen weiterhin da ist. Da alle tagesstrukturierenden Angebote ausfallen und auch Hausbesuche in den sozial betreuten Wohnungen und Wohngemeinschaften reduziert stattfinden, hält das Betreuungspersonal via Telefonate, Videoanrufe, SMS und Gruppenchats den regelmäßigen Kontakt zu den Bewohnern aufrecht. Auch die Mobile Wohnbegleitung, die Menschen dabei hilft, ihre eigene Wohnung zu behalten, hat auf Telebetreuung umgestellt. Darüber hinaus können Klient*innen die Heilsarmee Telefon­Seelsorge kontaktieren, wenn sie jemanden zum Reden brauchen. Bei Bedarf lässt ihnen die Hilfsorganisation auch Lebensmittel in die Wohnungen zukommen. "Wir haben uns Alternativen überlegt. Die Betreuung kann ja nicht einfach aufhören. Denn, um der sozialen Isolation entgegenzuwirken ist es gerade jetzt besonders wichtig, dass ein regelmäßiger Kontakt aufrechterhalten wird", meint Roland Skowronek, Heilsarmee Bereichsleiter für Betreutes Wohnen.

Autor
Heilsarmee Österreich

Publiziert am
27.3.2020