Das Gefühl, nicht allein zu sein

Das Gefühl, nicht allein zu sein

© The Salvation Army / Lizenzfrei

Der internationale Leiter der Heilsarmee ruft zur Solidarität mit den Überlebenden in Indonesien auf.

Die internationale Gemeinde war in den letzten Wochen betroffen durch die Katastrophen in Indonesien. Das Erdbeben, kombiniert mit dem Tsunami, verursachte immense Schäden an Mensch und Besitz.

Die Heilsarmee hat ihr Bestes getan, und ich drücke allen jenen meinen Dank aus, die am Katastrophenort waren und Christi Gegenwart in das Leiden hineingetragen haben.

Ich habe über die Worte des Chefsekretärs in Indonesien, Oberstleutnant Yusak Tampai nachgedacht. Angesprochen auf die Gebete und Gaben von so vielen Menschen, sagte er: „Es gibt unserem Team das Gefühl, Teil der Welt zu sein – es verspürt, dass wir nicht total abgeschnitten sind.“

Wie viele wissen, kann tiefes Leiden dem Leidenden das Gefühl geben, von allen andern, von der Gemeinschaft abgeschnitten zu sein. Das Gefühl der Isolation verstärkt den Schmerz.

Unsere Überzeugung, Eine Armee zu sein, hat Auswirkungen. Eine davon ist, dass wir unseren Freunden in Indonesion zusichern, dass sie nicht allein sind.

Wie Apostel Paulus
Der Apostel Paulus setzte sich stark dafür ein, dass die junge Kirche diese Überzeugung begreifen konnte: Eine Hungersnot machte sich um Jerusalem breit, auch Mitglieder der christlichen Gemeinde waren davon betroffen. Paulus wollte der Not nicht einfach zusehen; er orchestrierte eine höchst radikale Aktion, indem er unter den nichtjüdischen Kirchen im (heutigen) Europa eine Sammlung für Jerusalem aufgleiste. Auf seine typische Art brachte er diese Sammlung in Bezug zu Christus: „Denn ihr kennt die Gnade unseres Herrn Jesus Christus: Obwohl er reich ist, wurde er doch arm um euretwillen, auf dass ihr durch seine Armut reich würdet.“

Wenn wir unseren Leuten in Indonesien zu spüren geben, dass sie nicht allein sind, drücken wir damit die Gnade unseres Herrn Jesus Christus aus.

Widerstandsfähig
Besonders an unsere Vernetzung wurde ich erinnert, als ich die Fotos der Verwüstung an mehreren der Heilsarmee-Schulen sah. Weggerissene Dachplatten, Wände mit enormen Rissen, herumgewirbelte Pulte und Bänke. Doch trotz allem – unter einer blauen Zeltplane versammelt – versuchten die Schüler zu lernen, versuchten, zuzuhören und in den Alltag zurückzukehren. Es war erstaunlich, mitten in dieser grossen Tragödie solche Widerstandsfähigkeit zu sehen.
Sie wissen, dass ihre Eltern, Grosseltern und die ganze Gemeinde unermüdlich arbeiten, um ihnen und ihren Nachbarn beim Wiederaufbau ihrer Häuser und der ganzen Stadt zu helfen. Ich hoffe, dass sie auch wissen, dass Salutisten und Freunde weltweit im Gebet an sie denken.

Gebet
Es gibt viel zu tun als Antwort auf die Katastrophe in Indonesien – selbst wenn sich das Weltinteresse bereits den Desastern in den USA und Indien zugewandt hat. Mögen an all diesen Orten unsere Heilsarmee-Teams – in Partnerschaft mit andern – die benötigten Kräfte und Mittel finden, um die Resilienz dieser Gemeinden und Nationen wiederherzustellen.
Und natürlich müssen wir die Unterstützung aufrechterhalten, die Oberstleutnant Tampai wahrgenommen und geschätzt hat. Bitten spenden Sie, wenn Sie können, und beten Sie. Beten Sie für Hilfe, beten Sie für die Salutisten und Freunde, die sich engagieren, um andern zu helfen. Beten Sie für die Kinder in unseren Schulen, dass sie Frieden und Heilung finden. Und beten Sie dafür, dass die Menschen in der Hilfe, die sie von der Heilsarmee erhalten, die heilende Hand Gottes sehen.
Dabei wollen wir das Gebet von General Albert Orsborn im Sinn behalten

Every comrade, Lord, we pray,
Thou will richly bless;
Lead us forth into the fray,
One in holiness,
One in faith and harmony,
One in perfect charity;
Then we know that we shall see
Even greater things. (The Song Book of The Salvation Army #525)

Mögest du, Herr, jeden Kameraden segnen.
Führ uns vorwärts im Kampfgewühl,
eins in Heiligung,
eins in Glauben und Harmonie,
eins in grosser Barmherzigkeit:
Dann – das wissen wir – werden wir
noch viel grössere Dinge sehen.
(Freie Übersetzung)

 

Autor
General Brian Peddle

Publiziert am
16.10.2018