Die Heilsarmee bespricht am Europäischen Parlament Fragen des Menschenhandels

Die Heilsarmee bespricht am Europäischen Parlament Fragen des Menschenhandels

© Salvation Army IHQ / Lizenzfrei

Die Heilsarmee präsentiert in Brüssel ihre europaweite Arbeit im Kampf gegen den Menschenhandel.

Am Europäischen Tag gegen Menschenhandel stellte die Heilsarmee am 18. Oktober ihre Arbeit  im Kampf gegen den Menschenhandel vor.

Sie präsentierte Beispiele, um Politiker davon zu überzeugen, Massnahmen zu ergreifen, um den 40 Millionen Menschen zu helfen, die Opfer der modernen Sklaverei sind.

Der Anlass wurde von Jean Lambert (Vereinigtes Königreich), Mitglied des Europäischen Parlaments, geleitet. Das Begrüssungswort machte Kommissär Johnny Kleman, Internationaler Sekretär für Europa der Heilsarmee.

An der Tagung wurde ein umfassender Bericht „Restoring Broken Dreams“ vorgestellt, den das Büro der Heilsarmee für Europaangelegenheiten zusammengetragen hat. Er enthält Beispiele der Heilsarmeearbeit aus ganz Europa im Kampf gegen den Menschenhandel:

Sie zeigen, wie soziale Organisationen zusammenarbeiten können, um Menschenhandel zu verhindern und dessen Opfer zu beschützen und zu reintegrieren. Mitglieder des Europäischen Parlaments und Experten der Heilsarmee und aus der Zivilgesellschaft diskutierten über die grosse Herausforderung sowie mögliche europäische und nationale Aktionen.

Das Personal der Heilsarmee teilte seine Erfahrungen von der Arbeit mit Opfern im Rahmen des multinationalen Projekts Safe Havens, das von der Europäischen Union finanziert wird. Das Programm wird von den Niederlanden geleitet, umfasst aber auch Heilsarmee-Programme in Schweden, Moldawien, Rumänien und der Ukraine.

Die Heilsarmee hat eine lange Tradition, menschlichen Nöten zu begegnen und Menschenhandel in all seinen Formen zu bekämpfen, indem sie Betroffene unterstützt und ihnen bei der Wiedereingliederung in die Gesellschaft hilft. In Europa umfasst diese Arbeit das Verhindern der Rekrutierung in den Herkunftsländern bis hin zur Hilfe an Opfer in den Bestimmungsländern.

„Über die letzten drei Jahre“, so erklärt Madeleine Sundell, Menschenrechtsanwältin und Nationale Koordinatorin der Heilsarmee für den Kampf gegen den Menschenhandel in Schweden und Lettland, „haben wir die Kräfte der Heilsarmee gebündelt durch das EU-Projekt Safe Havens. Wir konnten dadurch in Ost- und Zentraleuropa die Präventionsarbeit fördern, indem wir mit Ausbildungs- und Job-Nachweisungsdiensten zusammenarbeiten. In Westeuropa entwickelten wir vor allem neue Methoden zum Schutz und zur Unterstützung von besonders verletzlichen Risikogruppen.“

Die Heilsarmee-Präsentation in Brüssel stellte auch ein einzigartiges Dreijahresprogramm vor. Die Kampagne wird Anfang 2019 unter dem Titel „Cheap Prices Come at a High Cost“ (Billige Preise zu hohen Kosten). Sie soll das Bewusstsein steigern und sowohl Angebot wie Nachfrage in Diensten, die mit Menschenhandel verbunden sind, reduzieren.

Werbespots in traditionellen und sozialen Medien werden mögliche Opfer und ihre Familien vor Jobangeboten warnen, die zu gut sind, um wahr zu sein. In den reicheren Ländern am andern Ende der Kette, wird das Publikum, unter Aufdeckung der hohen Kosten im Kampf gegen die heutige Sklaverei, aufgefordert, sich zu überlegen, weshalb gewisse Dienste unrealistisch billig sind.

 

Autor
Die Redaktion / Quelle : Salvation Army IHQ

Publiziert am
22.10.2018