Die Heilsarmee in Biel feiert

Die Heilsarmee in Biel feiert

Sylvia Wenger reçoit le bouquet des mains du major Thomas Bösch
Sylvia Wenger reçoit le bouquet des mains du major Thomas Bösch
© Sébastien Goetschmann / Lizenzfrei

Zwei, die jubilieren: 25 Jahre Sozialberatung  und 20 Jahre kirchliche Passantenhilfe in Biel.

2019 feiert die Sozialberatung der Heilsarmee in Biel 25 Jahre ihres Bestehens, und die kirchliche Passantenhilfe, die Teil der Heilsarmee Sozialberatung ist, gibt es nun schon seit 20 Jahren. Am Freitag und Samstag, 8. und 9. Februar, wurden die Nutzniesser der Institutionen und die Bevölkerung eingeladen, an Feierlichkeiten teilzunehmen.

Mit dem Bau des Passantenheims an der Jakob-Strasse, der Renovation der Brocki.ch und dem Bildungszetrum für angehende Offiziere hat sich das Gesicht der Heilsarmee in Biel in den vergangenen Jahren stark verändert. Was sich aber nicht verändert hat, ist die liebevolle Hilfe, das respektvolle Zuhören und die Begleitung in Würde, welche von der Sozialberatung unter dem Motto "Wir sind für Sie da" erbracht werden. Eine Persönlichkeit hat die Sozialberatung besonders geprägt: Sylvia Wenger, welche an der Entstehung und der Entwicklung der Institution beteiligt ist. Die offizielle Feier in Anwesenheit der Klienten der Sozialberatung, der lokalen Behörden, von ehemaligen Korpsoffizieren sowie von Mitgliedern der territorialen und divisionalen Leitung bot die Gelegenheit, Sylvia für ihren Einsatz in den vergangenen 25 Jahren zu danken und ihr einen guten, wohlverdienten Ruhestand zu wünschen.

 

Ein notwendiger und anerkannter Dienst
An der Feier im Korps Biel gab es einige Redner, dazwischen musizierte das Trio Lunatico mit Musikstudenten der Kunstschule Bern am 8. Februar.

Simon Fuhrer, Präsident des Vereins kirchlichen Passantenhilfe, hob die Bedeutung eines solchen Standorts hervor, denn nur Geld zu geben, trägt lediglich dazu bei, das Problem zu verlagern oder hinauszuschieben. In die Sozialberatung, die unter anderem mit dem Passanteheim zusammenarbeitet, kommen Leute, die Begleitung nötig haben, unabhängig von ihrem Alter, von ihrer Konfession und ihrer Nationalität. Die Begleitung erfolgt durch Gespräche und Beratung, die Abgabe von Lebensmitteln oder von Essensgutscheinen. So kann die Begleitung gezielt erfolgen.

David Gilbert vom Sozialamt Biel unterstrich die Grösse seines Departements mit über 100 Angestellten. Gemäss Statistik ist eine Person von fünf in Biel von Einsamkeit betroffen. Das Sozialamt behandelt über 4000 Dossiers im Jahr, und das in einer Stadt, in welcher 151 verschiedene Nationalitäten zusammenleben, mehr als die 131 Nationen, in welchen die Heilsarmee aktiv ist. In diesem Kontext sei die niederschwellige und ohne grosse Formalitäten erbrachte Hilfe seitens der Sozialberatung sehr willkommen und wertvoll. David Gilbert dankte Sylvia Wenger für die Geduld und die Zeit, die sie sich immer für das Studium der Dossiers genommen habe.

Oberstleutnantin Marianne Meyner, Chefsekretärin der Heilsarmee Schweiz, Österreich & Ungarn, wies darauf hin, dass das salutistische Motto "Suppe, Seife, Seelenheil" in der Sozialberatung Biel perfekt umgesetzt worden sei. Sie wünschte sich, dass die Beratungsstelle weiterhin ein sozialer Treffpunkt bleibe, wo sich die Menschen angenommen fühlen. Ein Ort der Warmherzigkeit, der Kraft gibt, weiterzumachen, auch wenn es im Leben manchmal dramatisch zu und hergeht. Ein Zufluchtsort, wo man Begleitung findet, die nötig ist, um wieder Boden unter den Füssen zu gewinnen.

Major Thomas Bösch, Divisionschef Division Mitte, dankt der in den Ruhestand tretenden Sylvia Wenger vor allem für ihre Leidenschaft, Menschen zuzuhören, die sie angetrieben habe. Für ihn habe es besonders ein Titel des Bieler Tagblatts auf den Punkt gebracht: "Sylvia ist für alle da!" Schliesslich brachte der Korpsoffizier der Heilsarmee Biel, Major Bjørn Marti, sein Bedauern zum Ausdruck, dass seine Nachfolger nicht mehr auf die Unterstützung von Sylvia werden zählen können. Mit einem Blumenstrauss überreichte er ihr auch den Bibelvers aus Zefania 3,17: "Der Herr, dein Gott, ist in deiner Mitte, ein Held, der Rettung bringt. Er freut sich und jubelt über dich, er schweigt in seiner Liebe, er jubelt über dich und frohlockt, wie man frohlockt an einem Festtag."

Danach übergab Sylvia symbolisch die Schlüssel an Susanne Helbling, welcher Major Thomas Bösch wünschte, Gott möge sie mit Geduld und Kraft erfüllen und ihren Dienst reich segnen.
Am Samstag wurde den Nutzniessern der Sozialberatung und allen interessierten Personen im Korps Biel ein Brunch offeriert.

Autor
Sébastien Goetschmann

Publiziert am
15.2.2019