Die Last der Gefangenschaft erdulden und lindern

Die Last der Gefangenschaft erdulden und lindern

Am 1. März eröffnete das Heilsarmee Museum die Ausstellung "Die Heilsarmee im Gefängnis" mit einer Vernissage. / Le 1er mars, le Musée de l'Armée du Salut ouvrait ses portes pour le vernissage de l'exposition « L’Armée du Salut en prison ».
Am 1. März eröffnete das Heilsarmee Museum die Ausstellung "Die Heilsarmee im Gefängnis" mit einer Vernissage. / Le 1er mars, le Musée de l'Armée du Salut ouvrait ses portes pour le vernissage de l'exposition « L’Armée du Salut en prison ».
© Livia Hofer / Lizenzfrei

Die neue Jahresausstellung im Heilsarmee Museum „Die Heilsarmee im Gefängnis“ ist am 1. März mit einer Vernissage eröffnet worden.

Die Ausstellung dokumentiert einerseits die Arbeit der Heilsarmee in den Gefängnissen, andererseits aber auch die Inhaftierungen, denen die Heilsarmee selber in ihrer Anfangszeit in der Schweiz ausgesetzt war.

Bilder, im Strafvollzug entstanden
Die Ausstellung zeigt ausserdem Gemälde, die von Gefangenen im Strafvollzug entstanden sind. Um die Organisation von Ausstellungen in der Öffentlichkeit kümmert sich der Verein Kunst im Knast. Wie die Schweizerische Depeschenagentur berichtet, will der Verein unter der Leitung von Marlise Pfander, der pensionierten Direktorin des Regionalgefängnisses Bern, künftig auch die besten Werke von Strafgefangenen mit dem sogenannten "Knastkunstpreis" prämieren. Ebenso plane der Verein auch eine Auszeichnung für Vollzugsanstalten, welche das Kunstschaffen hinter ihren Mauern vorbildlich fördern.

In ihrer Ansprache zur Eröffnung der Ausstellung betonte Marlise Pfander, wie wertvoll der Dienst der Heilsarmee in den Gefängnissen sei, und dankte den anwesenden Mitgliedern des Gefängnisdienst-Teams unter der Leitung von Majorin Hedy Brenner.

Schweizer Salutist fördert die Freiheit

Eine wichtige Rolle spielte die Schweizer Heilsarmee auch bei der Aufhebung der Strafkolonie auf Französisch Guayana: Erst die ausdauernde Berichterstattung des Heilsarmee-Offiziers Charles Péan machte die französische Öffentlichkeit von den unmenschlichen Zuständen auf den Galeeren aufmerksam. Dies führte schliesslich dazu, dass die Galeeren aufgehoben und die verbleibenden Gefangenen ab Ende der 1930er Jahre nach Frankreich rückgeführt wurden. Historische Dokumente, Fotos und Original-Utensilien werfen ein Licht auf dieses dunkle Kapitel Frankreichs, bei dessen Auflösung die Heilsarmee behilflich sein durfte.

Die unerschöpfliche Quelle
In seinen einleitenden Worten strich Museumsleiter Major Jacques Tschanz an der Vernissage den roten Faden hervor, der sich durch all diese Begebenheiten zog: die Liebe Gottes. Diese war und ist zu allen Zeiten und unter allen Umständen die Motivation und die unerschöpfliche Quelle, welche die Heilsarmee dazu antreibt, Unrecht zu ertragen und zu bekämpfen.

Die Ausstellung im Museum dauert bis 16. Februar 2018 und sieht zahlreiche Spezial-Events vor (mehr Infos hier)
 

Autor
Livia Hofer

Publiziert am
2.3.2017