"Ein Haus der Hoffnung, erfüllt von Freude"

"Ein Haus der Hoffnung, erfüllt von Freude"

© Stiftung Heilsarmee Schweiz, L. Geissler / Lizenzfrei

Hope House Heilsarmee Zürich Zentral: Rückblick auf die Eröffnung der sozialen Institution Wohnen und Begleiten vom Donnerstag.

Das Hope House, der Ersatzneubau der Heilsarmee Zürich Zentral an der Ankerstrasse 31/33, wurde vergangene Woche mit einer Fülle von Aktivitäten eröffnet. Zu erwähnen sind ein Gebetsmarathon, der Anlass „Zenti im Lauf der Zeit“ für Senioren, ein E-Sports-Event für die Jugend, ein Streetfood-Strassenfest für das Quartier, ein Brunch-Gottesdienst für die Bewohner, Mitarbeitenden und Besucher des ganzen Hauses sowie das musikalische Highlight „Double Emotion“ mit Bo Katzman und seiner Tochter Ronja.

Buntgemischte Gästeschar
Das Hope House ist nicht nur Standort des Korps Zürich Zentral. Es beheimatet auch die soziale Institution Wohnen und Begleiten mit 36 Wohnplätzen für Menschen mit mittel- bis langfristigem Bedarf an Betreuung. Das „Wohnen und Begleiten Ankerstrasse 33“ wurde am Donnerstag in Anwesenheit einer buntgemischten Gästeschar eröffnet. Bewohnerinnen und Bewohnern der Institution waren darunter, aber auch Mitarbeitende, Korpsmitglieder, Behörden aus Stadt und Kanton, Fachpersonen der sozialen Arbeit, Spenderinnen und Spendern sowie auch Personen, die sich planerisch und baulich an der Entstehung des neuen Gebäudes beteiligt hatten.

Ein Haus mit Ausstrahlung
In seiner Rede erklärte Roger Berger, Gesamtleiter Wohnen und Begleiten Zürich, den Sinn und Zweck der Institution. Diese stehe für 36 Menschen Alkohol- und psychischen Problemen zur Verfügung. Viele seien durch zahlreiche Entzüge und jahrlanger Abhängigkeit entmutigt, litten an den somatischen Folgen und seien auf erhöhte Betreuung angewiesen. Der hier gepflegte Ansatz des kontrollierten Trinkens könne manchmal durchaus zur Abstinenz führen. Wo dies aber nicht möglich sei, werde den Menschen geholfen, in der Sucht mehr Lebensqualität zu erlangen. „Nicht ihre Diagnose steht im Zentrum, sondern die Ressourcen und Möglichkeiten, aber auch die Handicaps – wir wollen unsere Klienten liebevoll stressen“, so Berger. Dem Hope House wünsche er, dass es ein Ort der Begegnung für Bewohner, Mitarbeiter, Salutisten, Sozialarbeiter, Besucher, Flüchtlinge usw. werde – „ein Haus der Hoffnung, erfüllt von Freude, die nach aussen, ins Quartier und in die Stadt ausstrahlt!“

"Verschiedenheit ist Vielfalt"
Jolanda Lötscher, Geschäftsführerin des Branchenverbands der Institution für Menschen mit Behinderung INSOS, konstatierte in ihrer Grussbotschaft eine Tendenz zur Ausgrenzung und Absonderung von Menschen mit Behinderung in der Gesellschaft. Mit Bezug auf das „Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen“ (UNO-BRK) gelte es vielmehr, die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderung in der Gesellschaft zu fördern. „Verschiedenheit muss als Vielfalt und nicht als Normabweichung betrachtet werden“, so Lötscher. Wo Begleitung notwendig sei, müsse diese personenzentriert und partizipativ geschehen, betonte die INSOS-Geschäftsführerin. Sie sei sehr dankbar über das Engagement von Organisationen wie die Heilarmee, welche ihre Aufgabe mit Professionalität und Herzblut wahrnehmen. 

Bedarf ausgewiesen
Adrian Eichenberger vom Kantonalen Sozialamt Zürich konnte zwar aufgrund eines Velounfalls nicht am Anlass teilnehmen. Dennoch liess er in einer Botschaft ausrichten, dass die Heilsarmee ein wichtiger Leistungserbringer für den Kanton sei. „Im Bereich der chronisch psychischen Beeinträchtigung ist ihr Angebot einzigartig!“, so Eichenberger. Weil der Bedarf nach solchen Wohnplätzen ausgewiesen sei, habe sich auch der Kanton an den Baukosten beteiligt.

Lebensräume für Menschen
Patric Allemann von Allemann Bauer Eigenmann Architekten, die für die Gestaltung der Liegenschaft verantwortlich zeichnen, gab seiner Freude Ausdruck, dass alle Termine eingehalten werden konnten. Er bedankte sich für die „streckenweise sehr erfolgreiche Zusammenarbeit“ sowie für das Vertrauen und das Wohlwollen, das seinem Büro seitens der Heilsarmee entgegengebracht wurde – „und dies, obschon wir ein eher kleines und nicht so bekanntes Büro sind“, so Allemann. Ziel sei gewesen, mit der Erschaffung der Kirche und des Wohnhauses „Räume zu schaffen, in denen sich Menschen gerne aufhalten“.

Geführte Rundgänge und Musik
Die Gästeschar verteilte sich anschliessend auf geführte Rundgänge durch die architektonisch und farblich sehr ansprechend gestaltete Liegenschaft.

Mit dabei waren auch Die drei Musketiere. Diese kämpften für einmal nicht für Land und König, sondern spielten Jazz vom Feinsten: Die dreiköpfige Formation mit Andrea Jansen (Gesang), Silvan Lüscher (Gitarre) und Roman Bieri (Posaune) stellen die Eröffnung auf einen nuancierten musikalischen Hintergrund. Der Link: Posaunist Bieri ist gleichzeitig der dienstälteste Nachtwächter der Institution!

Autor
Livia Hofer

Publiziert am
13.1.2020