Gedanke für heute

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Die Jahresration ist aufgebraucht (1550 Zeichen)

Mit Blick auf die Umwelt und die natürlichen Ressourcen leben wir weit über unseren Verhältnissen - und das auf Kosten der nächsten Generationen. Würde uns eine Jahresration an Luft, Wasser und Boden zustehen, so hätten wir diese bereits Anfang Mai fürs ganze Jahr 2019 aufgebraucht. Von 183 Ländern steht die Schweiz auf Platz 38, weit vorne in der Negativ-Rangliste.

Im Alten Testament is die Rede vom Manna, der übernatürlichen Speise, mit der Gott das Volk Israel auf seiner 40 Jahre dauerden Wanderung durch die Wüste ernährte (2. Mose 16,11-18). Das Manna kam vom Himmel und die Israeliten durften jeweils nur eine Tagesration einsammeln – also keinen Vorrat anlegen, kein Horten, kein Zusammenraffen, sondern nur das nehmen, was sie an einem Tag essen konnten. Sammelten sie mehr, so verfaulte es.

Vielleicht wäre es auch für uns hilfreich, eine Zeitlang nur Manna zur Verfügung zu haben. Vielleicht würde es uns dazu bringen, wieder mehr Genügsamkeit und Rücksicht zu leben - Eigenschaften, die wir in unserem Überfluss kaum mehr kennen. Auch würde es uns neu erfahren lassen, dass Gott unser Versorger ist, der um unsere Bedürfnisse weiss und diese auch stillt.

Wie wäre es, häufiger in dieser "Mannahaltung" zu leben? Sich von Gott abhängig zu wissen und jeden Tag neu auf seine Fürsorge angewiesen zu sein? Mannahaltung heisst aber auch, mit einem grossen und grosszügigen Gott zu rechnen und ihm zu vertrauen. Denn Gott ist ein Gott der Fülle, der gerne auf unsere Bedürfnisse antwortet – wenn auch nicht immer so, wie wir das erwarten.

 

Autor
Elsbeth Cachelin

Publiziert am
12.7.2019