Heilsarmee Wattwil: Der Auftrag bleibt der gleiche

Heilsarmee Wattwil: Der Auftrag bleibt der gleiche

© Heilsarmee Wattwil / Lizenzfrei

Bei sonnigem Wetter feierte die Heilsarmee Wattwil kürzlich das 125-jährige Bestehen.

Die Besucher erwartete an der Unterdorfstrasse 21 Verpflegung, Unterhaltung und Information. Es war ein Bild der Heilsarmee, das man in der Öffentlichkeit weniger kennt: Mitglieder und Gäste sitzen entspannt über den ganzen Platz verteilt auf Festbänken. Auf Grund des Coronavirus wurden die Pläne angepasst. Trotzdem konnte der Besucher eine Dankbarkeit spüren, den Glauben in freundschaftlicher Atmosphäre pflegen zu können.

Sind die Mitglieder normalerweise in eine Arbeit eingespannt, durften sie heute die Empfänger sein: Marschmusik aus den Boxen, eine Bratwurst vom Grill. Auf dem Platz auch ehemalige Offiziere. Sie wussten einiges über die Anfänge zu erzählen. In ihren fremd anmutenden Uniformen mussten die Heilssoldaten Widerstand erleben. Es dauerte eine Weile, bis die Bevölkerung die Heilsarmee akzeptierte.

Am Anfang des 20. Jahrhunderts half man Frauen, die durch Verlust der Ehe standeslos wurden. Heute unterhält das Korps eine Frauengruppe. Frauen waren massgeblich daran beteiligt, dass es in Wattwil immer noch eine Versammlung gibt. In der Hierarchie der Heilsarmee hätten sie von Anfang an den gleichen Stellenwert gehabt wie Männer, sagt Thomas Heiniger, ein ehemaliger Verantwortlicher.

Dazu passt, dass die im Juli abtretende Leiterin, Melody Walzer, ein positives Fazit ziehen kann: «Ich lernte, dass eine christliche Gemeinde mehr ist, als nur ein Gottesdienstbesuch am Sonntagmorgen.»

Autor
Quelle: Toggenburger Tagblatt (07.07.2020)

Publiziert am
8.7.2020