Heilsarmee wohin? Treffen zu Visionen und Erwartungen

Heilsarmee wohin? Treffen zu Visionen und Erwartungen

100 Offiziere und Korpsleitungsmitglieder tagen mit den Chefs der Division Mitte und Jacques Donzé, Leiter Abteilung Evangelisation.

Am Samstag, 5. Mai 2018, trafen sich rund 100 Personen der Division Mitte – Heilsarmeeoffiziere und Mitglieder der Korpsleitungen – mit den Divisionschefs Thomas und Barbara Bösch und sowie mit Jacques Donzé, Leiter Abteilung Evangelisation. Ziel war ein Austausch von Informationen über die Heilsarmee Schweiz und weltweit, über Erwartungen, Weiterentwicklungen, Visionen und Anpassungen der Heilsarmee in den Veränderungen der heutigen Gesellschaft. Mit einer Lobpreiszeit, geleitet von Marcel Bürgi, wurden die Teilnehmer auf diesen wichtigen Tag, auf die Begegnung mit Gott und untereinander eingestimmt.

In der Schweiz weniger, weltweit mehr
Major Jacques Donzé sprach in seinem Vortrag über die Situation der Heilsarmee Schweiz und weltweit. Dabei musste man leider zur Kenntnis nehmen, dass die Mitgliederzahl, die Zahl der Korps und vor allem die Anzahl Offiziere in unserem Land sich bis heute stark verringert hat. Umso ermutigender sind jedoch die steigenden Zahlen weltweit. Die Heilsarmee wirkt 2018 in 129 Ländern und hat 51 Territorien. Es sind nur fünf Territorien, die finanziell selbständig sind und die anderen entsprechend unterstützen. Dabei sprach Jacques Donzé von seiner Vision von 10 000 Mitgliedern in der Schweiz, was sicher in vielen eine freudige Hoffnung weckte.

Wertschätzendes Christsein
Die Botschaft bleibt die gleiche, doch die Art und Weise verändert sich. Zukunft verändern heisst Gegenwart umstossen. Alte Traditionen müssen losgelassen und Neues angedacht und gewagt werden, im Bewusstsein, dass „keine Armee für sich selbst existiert“! Das Christsein soll positiv, fröhlich und wertschätzend vor Ort gelebt werden. Jedes Korps hat regelmässige Aktivitäten von guter Qualität, wo sich von jung bis alt alle Korpsmitglieder hineingeben und dabei geistlich wachsen. Die Offiziere sollen ihre Berufung leben können.

Verschiedene Gaben, verschiedene Aufgaben
In kleineren, gemischten Gruppen wurde über die Erwartungen der Heilsarmee an die Korpsleitungen ausgetauscht. In 1.Timotheus 3, 1-13 und Titus 1, 5-9 zeigt uns die Bibel den Massstab für christliche Leiter. Es sind ausführlich definierte, sehr hohe Erwartungen, auch an jedes Korpsleitungsmitglied. In der Heilsarmee sind die Erwartungen an die Korpsleitungsmitglieder vielfältig. Sie sollen mit ihren Gaben verschiedene Bereiche abdecken: eine Strategie haben, missionarisch wirken, seelsorgerlich unterstützen und organisatorisch gut sein.

Evangelisation, Heiligung und Nothilfe
Die Korpsleitung sollte den Auftrag der Heilsarmee vor Ort leben und umsetzen: Es sollen Menschen für Christus gewonnen werden, Heilige (Menschen, die geistlich wachsen) sollen hervorgebracht werden und notleidende Menschen Hilfe erhalten. Die Offiziere können dies nicht allein. Es braucht das Mittragen der Verantwortung durch die Korpsleitung. Dabei sollen die verschiedenen Gaben nach Eignung eingesetzt werden. Die Korps sollen die Partnerschaft mit der Divisionsleitung leben und eine loyale Einstellung zur Gesamtorganisation haben.

Wichtig: Ausprobieren können, auch wenns nicht klappt
In einer weiteren Runde wurden auch die Erwartungen der Korpsleitungen an die Divisions- und Heilsarmeeleitung thematisiert. Dabei zeigte sich, dass eine gute Information über Veränderungen – vor allem bei Wechseln – sehr wichtig ist. Eine Unterstützung bei neuen Ideen wurde gewünscht. So sollen auch Unterlagen und Hilfestellungen unter den Korps ausgetauscht werden können. Die Korps möchten die Möglichkeit erhalten, neue Ideen auszuprobieren, und seitens der Divisionsleitung Unterstützung erfahren, auch wenn sie allenfalls nicht erfolgreich sind.

Wichtig erschien, dass für die Offiziere die geistliche Zurüstung der Korpsleitungsmitglieder zentral ist. Aber ebenso möchten die Offiziere in verschiedenen Bereichen gabenorientiert durch die Korpsleitungsmitglieder entlastet werden.

Ein Treffen mit Humor, Musik und feinem Essen
Der Austausch fand bei allen Teilnehmern einen grossen Anklang, so dass gewünscht wurde, ein solches Treffen zweijährlich zu wiederholen. Ein herzlicher Dank geht an die Tagesleitung Thomas und Barbara Bösch, an Jacques Donzé mit den interessanten und auch humorvollen Ausführungen, an den Musiker Marcel Bürgi, an Urs Schnyder und seine Helfer für das kulinarische Rundum-Verwöhn-Programm mit Steh-Apéro am Mittag und an Sonja Feller für die Erfrischungen in den Pausen.

Man durfte um 17 Uhr geistlich und körperlich ausgerüstet und gesättigt nach Hause fahren. Dabei konnte jeder nochmals das HA-Buchzeichen mit den elf „Stell dir vor"-Fragen überdenken, wie zum Beispiel:  „Stell dir vor, wie Menschen, die ihr Leben Jesus hingegeben haben, ihre Zukunft fröhlich in seinen Dienst stellen.“

 

 

Autor
Silvia Gebhard, Korps Aargau Süd

Publiziert am
29.5.2018