Leben am Königshof

«Chünige chöme und Chünige gö», tönt es im Saal der Heilsarmee Huttwil. Soeben sind 27 Kinder eingetroffen und schon singen sie zusammen mit den 12 Leitern das Lager-Lied. Dass es im Pantherlager dieses Jahr um einen Königshof gehen würde, liess schon der Einladungsflyer erahnen. Und wirklich: Die Lagerwoche begann gleich in einem wunderschön dekorierten Königssaal. Die Kinder und Betreuenden der Heilsarmee Huttwil erlebten eine königliche Lagerwoche.

Die biblische Geschichte von Daniel und seinen Freunden sollte die Kinder diese Woche begleiten. Im ersten Teil der Geschichte vernahmen die Kinder, dass der König nur die Besten als seine Diener aussuchen lässt. Auf dem Huttwüberg gab es danach verschiedene Posten, an welchen die Eignung der Kinder als Königsdiener geprüft wurde: Wer kann Esswaren blind erkennen, Rätsel lösen, sich an die gehörte Geschichte und an gesehene Königs-Gegenstände erinnern? Wer ist fit beim Seilsprihgen oder blind Gehen? Beim letzten Posten durfte sich jedes Kind königlich anziehen und fotografieren lassen.

Der Diener des Königs prüfte die Resultate der «Prüfung». Er war sich sicher, dass die noch vorhandenen Mängel am Königshof ausgebessert werden konnten. Deshalb hiess er alle Kinder herzlich willkommen als Diener. Man roch schon das Feuer im Wald und bald Hessen sich Kinder und Leiter das Abendessen schmecken. Am Lagerfeuer bei der Gutenachtgeschichte «Nicht wie bei Räubers» hörten die Kinder, dass es beim König dort anders zugeht als beim König der Daniel-Geschichte und dass bei Gott jeder herzlich willkommen sei, ohne Vorbedingung.

Am Dienstag durften die Kinder dicke Strassenkreiden hersteilen. Auch der praktische Löwen-Bleistifthalter und das Mitnehm-Spiel wurden mit viel Freude und Geschick gebastelt. Zwischendurch gab es immer wieder die beliebte «Freizeit»: Die Kinder vergnügten sich auf dem «Gumpischloss», in der Löwengrube oder draussen im grossen Ludo-Eahrzeugpark. Andere verkleideten sich königlich oder waren im reichhaltig ausgestatteten Bastelzimmer kreativ, während manche Kinder ein Gesellschaftsspiel spielten. Am Nachmittag machte die ganze Gruppe zusammen eine Bewegungspause. Bei lustigen Gemüse-Stafetten und einem Fussballspiel auf dem Sportplatz kamen alle ins Schwitzen. Es wurde viel gelacht, wenn die Gruppe als Tomate eine Strecke überwinden musste oder den Kabis von Kind zu Kind weiter reichte. Passend zur Geschichte des Tages vom Feuerofen stand zur Freude der Kinder nach dem Abendessen plötzlich ein echter Feuerwehrmann im Saal. Er machte ein spannendes Experiment und gab den Kindern geduldig undmit einfachen Worten Antworten auf ihre vielen Fragen. Auch am Mittwoch war herrliches Wetter.

Nach dem Aufwachen gab es jeden Tag eine Königszeit. Die Kinder erfuhren, dass Gott, der höchste König, unser Freund sein möchte und sie hörten Gott durch die Bibel sprechen und sie lernten im Gebet mit ihm zu sprechen. Im Vormittagsprogramm tönten die Lieder schon kräftig und die Fortsetzung der Daniel-Geschichte winde mit Spannung verfolgt; «Ist das wirklich richtig passiert?», fragt ein Kind, das über Gottes Allmacht staunte. Jeden Morgen kamen «Angestellte vom Königshof» zu einem kurzen Besuch, manchmal der Löwenwärter oder der Koch, aber auch der für die Reinigung zuständige Mann. Oft mussten die Kinder laut lachen oder schmunzeln, wenn die «Angestellten» auf witzige Art vom Leben hinter den Kulissen des Palastes erzählten.

Nach dem Znüni fuhr die Gruppe zu einem schönen Spiel- und Brätliplatz in Nebikon. Manche Kinder spielten am Bach, andere Fussball. Wieder andere erkletterten einen Baum, waren auf dem Spielgerät oder halfen mit dem Fallschirm zu spielen. Bald schon genossen alle das feine Picknick und danach die Abkühlung in der Badi! Königliches Festessen am Donnerstag Am Donnerstag standen gleich zwei Höhepunkte an. Zuerst besuchte die Gruppe die Erlebniswelt Seeteufel in Studen.

Da konnten die Kinder Tiere entdecken und beobachten. Daneben freuten sie sich sehr an den vielen Spielmöglichkeiten drinnen und draussen. Dass während dieser Zeit im Königspalast grosse Vorbereitungen liefen für das Königsfest am Abend, wussten nur die Leiter. Die stets hervorragende Küche lief nochmals auf Hochtouren und in der Turnhalle wurde ein langer Königstisch aufgestellt und festlich dekoriert. So durften sich die Kinder nach dem Ausflug schön anziehen und zum Festessen einmarschieren.

Ja wirklich, ein äusserst leckeres und kunstvoll dekoriertes königliches Essen mit drei Gängen wurde serviert. Wahrlich ein wunderschöner Schlussabend, der nach einem Lagerrückblick-Spiel und der Abendgeschichte mit einem Zuckerstock gekrönt wurde. Am Freitag galt es beim abwechslungsreichen Löwen-Spiel Geschicklichkeit zu beweisen und sich von den Löwen nicht erwischen zu lassen. Nach dem Mittagessen wurde gepackt. Dankbar für die unfallfreie, schöne Lagerwoche versammelten die Leiter die Kinder ein letztes Mal im Plenum.

Für viele war klar, dass sie auch im nächsten Jahr dabei sein möchten! Schon bald trafen die Eltern ein. Bevor sie ihre Kinder in Empfang nahmen, lauschten sie dem Lagerlied: «Chünige chöme und Chünige gö, doch Gott blibt Chünig, regiert in Ewigkeit».

Autor
Quelle: Unter-Emmentaler (10.08.2019)

Publiziert am
13.8.2019