Nicht immer kommt alles Gute von oben

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Schwere Überschwemmungen wie hier in Mai Mahiu führen in Kenia zu einer humanitären Notlage / De graves inondations, comme ici à Mai Mahiu, provoquent une situation d'urgence humanitaire au Kenya
Schwere Überschwemmungen wie hier in Mai Mahiu führen in Kenia zu einer humanitären Notlage / De graves inondations, comme ici à Mai Mahiu, provoquent une situation d'urgence humanitaire au Kenya
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Schwere Überschwemmungen führen in Kenia zu einer humanitären Notlage

In Kenia herrscht wieder Regenzeit. Doch die Massen, die zurzeit auf das ostafrikanische Land niederprasseln, hinterlassen eine humanitäre Krise, die fast ein Schattendasein fristet.

Seit Tagen sind Gebiete an der Küste überschwemmt, die Wassermassen reichen weit bis ins Innere des Landes. Auch die Hauptstadt Nairobi ist stark betroffen. Mehrere hundert Menschen sind den Fluten bereits zum Opfer gefallen, viele werden vermisst oder sind verwundet. Über 200'000 Menschen mussten auf der Flucht vor den Hochwassern ihr Zuhause verlassen. Flüsse treten über die Ufer, zerstören Felder, Ernten, verschlingen Vieh, zerstören die Infrastruktur wie Strassen, Schulen und Gesundheitszentren. Erste Fälle von Cholera wurden gemeldet. Die betroffenen Menschen haben ihr Hab und Gut sowie ihre Einkommensquellen verloren, leiden unter Hunger und mangelnder Hygiene. Die Menschen vor Ort können sich nicht an derartige Überschwemmungen erinnern. Für die nächsten Tage sind weitere heftige Regenfälle gemeldet.

Doch die Heilsarmee ist zur Stelle. Zusammen mit der kenianischen Regierung und weiteren Organisationen wie dem Roten Kreuz koordinieren sie Rettungseinsätze, organisieren Essen und Hygieneartikel und leisten medizinische Betreuung. Major Moses Njagi, Entwicklungsbeauftragter der Heilsarmee in Kenia hält fest, dass sowohl Offiziere, Mitarbeiter als auch Freiwillige sehr hart arbeiten, um sicherzustellen, dass die betroffenen Menschen die notwendige Unterstützung erhalten. Im Dorf Mai Mahiu beispielsweise, welches komplett von den Wassermassen unterspült wurde, klären lokale Mitarbeiter der Heilsarmee die Bedürfnisse ab, verteilen Nahrungsmittel und andere, dringend benötigte Güter.

Noch vor zwei Jahren lechzte das Land nach Regen, als es von einer verheerenden Dürre betroffen war. Auch damals half die Heilsarmee in Kenia den Menschen in Not. Die Heilsarmee Schweiz unterstützte sie dabei, auch dank einer finanziellen Zuwendung der Stadt Bern. Doch Unheil scheint in der Region immer häufiger aufzutreten.

Die Internationale Entwicklung der Heilsarmee Schweiz unterstützt unser Partnerland mit einer Projektfinanzierung im Bereich der Nothilfe. Wir gehen davon aus, dass weitere Unterstützungen unumgänglich sein werden, denn die Not ist gross. Doch wie Kapitän Isaac Kyale, zuständiger Offizier für Notfälle der Heilsarmee in Kenia treffend formuliert: „Als Mensch hat jeder von uns die Verantwortung, unseren betroffenen Brüdern und Schwestern zu helfen. Stärke entsteht nicht durch körperliche Leistungsfähigkeit, sondern durch Einigkeit."

Wir unterstützen in Kenia zwei weitere Projekte für die lokale Bevölkerung im Rahmen der Internationalen Entwicklungszusammenarbeit: Ein Projekt verbessert den Zugang zu sauberem Trinkwasser und die Hygiene, führt zudem zu besseren Ernteerträgen und bekämpft so den Hunger und die Armut. Ein weiteres Projekt bekämpft den Menschenhandel vor Ort.

Autor
Internationale Entwicklung

Publiziert am
9.5.2024