Offene Institution mit sinnvoller Tagesstruktur

Offene Institution mit sinnvoller Tagesstruktur

© Christian Perren / Lizenzfrei

Mit dem Spatenstich wurde am Frohburgweg in Bülach der Neubau des Heilsarmee Hertihus gefeiert.

«Der Spatenstich ist ein grosser Meilenstein für die Bewohnerinnen und Bewohner des Hertihus», sagt Doris Haab freudestrahlend. Mit Schaufel und Helm ausgestattet, begibt sich die Institutionsleiterin des Hertihus Bülach zusammen mit ihren Kollegen auf das Grundstück, auf dem in einem Jahr das neue Gebäude stehen wird. Mit dem Stich in die harte Erde soll nun dem Neubau der Tagesstätte nichts mehr im Wege stehen.

Das Hertihus, welches eine soziale Institution für Leute mit psychischer oder sozialer Beeinträchtigung ist, bietet den Bewohnerinnen und Bewohnern nebst einem Zuhause auch einen Ort zum Arbeiten. Da die Räumlichkeiten des Ateliers am Bahnhofring nur temporär genutzt worden sind, entsteht nun am Frohburgweg 20, in direkter Nachbarschaft zur Aussenwohngruppe, ein Neubau für die Tagesstruktur.

Gastroküche und Atelier
1,5 Millionen Franken werde der Neubau kosten, sagt Marco Innocente, Geschäftsleiter Soziale Institutionen Ost der Heilsarmee. Vor vier Jahren haben sie den Betrieb des Hertihus übernommen. «Bei der Planung des Gebäudes haben wir darauf geachtet, dass es helle Räume sind, die multifunktional genutzt werden können», sagt Innocente.

So können die Einrichtungen je nach Arbeit angepasst werden. In dem 80 Quadratmeter grossen Gebäude werden 18 Leute einen Arbeitsplatz erhalten. In einer Gastroküche im Untergeschoss werden die einen Lebensmittel verarbeiten und verkaufen. Die anderen zwölf Arbeiter können in einem Atelier kreativen Arbeiten nachgehen. Ein Mehrzweckraum sowie ein Garten bietet Platz fürs gemütliche Beisammensein.

«Uns ist es wichtig, dass wir für die Leute eine sinnvolle Tagesstruktur haben, der ihnen auch einen Unterbruch im Alltag gibt», sagt Haab. Im Vorderteil des Neubaus werden auch Sitzungszimmer der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Denn die Institution soll nicht eine geschlossene Insel, sondern offen für alle sein. Deshalb war es den Leitern und Bewohnern auch wichtig, dass das Gebäude, wie die anderen Liegenschaften, mitten in der Stadt Bülach und so auch mitten in der Gesellschaft sein wird.

Zusammen umziehen
Der Umzug in das neue Gebäude wird zusammen mit den Bewohnerinnen und Bewohnern des Hertihus stattfinden. «Die Sozialarbeiter werden mit ihnen zusammen das Atelier sowie die anderen Räume einrichten und beziehen», sagt Haab. Die Reaktionen auf das neue Gebäude waren bei den Bewohnerinnen und Bewohnern unterschiedlich, sagt die Institutionsleiterin. «Wir hatten ein sehr schönes Haus mit einem alten Atelier», sagt Haab. Lange haben die Bewohnerinnen und Bewohner gehofft, dass dieser Moment nicht kommen wird. «Mit der Visualisierung ist für die Leute nun vieles konkreter geworden, und nun haben sie auch eine Vorstellung von ihrem neuen Arbeitsort.

Autor
Quelle: zuonline.ch (22.01.2020)

Publiziert am
24.1.2020