Offline verändern, online investieren (Teil 1)

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Ein Flyer kann mehr aussagen als eine Broschüre: auf das Zielpublikum kommt es an.
Ein Flyer kann mehr aussagen als eine Broschüre: auf das Zielpublikum kommt es an.
© Printscreen E-Print / Lizenzfrei

Trialog und Espoir werden per Ende 2018 eingestellt. Glauben vermitteln will die Heilsarmee nach wie vor. Auch gedruckt. Nur anders.

Ende 2018 geht eine Ära zu Ende. Während 130 Jahren erschien der "Kriegsruf" (später: Trialog) als Printprodukt, verfasst im Hauptquartier der Heilsarmee. Ab 2019 erscheint der Kriegsruf in ganz anderer Form. Vielleicht gestaltet jemand ein Traktat. Ein anderer eine Broschüre "Warum Glauben?". Wieder ein anderer bringt vielleicht Spruchkarten heraus, auf die er ermutigende Bibelverse druckt. Dank des E-Print-Portals der Heilsarmee kann jeder das drucken, was er braucht. Und so viel und so oft, wie er es braucht. Aus dem "Kriegsruf" vom Hauptquartier ist der Kriegsruf der Heilsarmee - in ihrer ganzen Vielfalt - geworden. Das entspricht dem Zeitgeist und den Wünschen unserer Kunden.

Für uns in der Redaktion heisst es auch: Was neu noch gedruckt wird, wird wohl auch verwendet. Es wird gezielt eingesetzt. Darum glauben wir an Print.

Wer es richtig anwendet, kann viel bewirken.

Viele unserer Abonnenten lesen uns schon seit Jahrzehnten. Glücklicherweise können wir sagen, dass der Kriegsruf, also der Trialog, vielfach von Menschen abonniert wurde, die ihn zum Evangelisieren eingesetzt haben. Er diente jahrelang als Verteilzeitschrift in den Cafés, bei der Wirtschaftsmission. Wie viele Menschen so von Gottes Wort berührt werden durften, weiss ich nicht, aber ich glaube, dass die Wirkung einst riesig war. Leider geht heute kaum noch ein Salutist in die Wirtschaften.

Die Zeiten haben sich einfach geändert. Und wir uns auch.

Unsere Abozahlen sinken seit Jahren. Es geht uns nicht allein so. Die Leute lesen anders als früher. Sie informieren sich anders. Uns war schon länger klar: Etwas muss sich verändern, wenn wir Gottes Wort in unser Umfeld tragen wollen. Wenn wir wollen, dass diese Botschaft - Gott rettet - Wirkung erzielt. Nur wie?

Vor einigen Jahren ergab eine Umfrage der Redaktion unter Heilsarmee-Offizieren und Standortleitenden, dass die Bedürfnisse nach evangelistischem Material so verschieden sind wie die Mitglieder und Freiwilligen der Heilsarmee, die es brauchen. Das Spektrum reicht von "Ich brauche jede Woche neue Geschichten" bis "Einmal im Jahr machen wir bei uns im Dorf einen Marktstand und brauchen Flyer."

Endlich können wir diesen Bedürfnissen gerecht werden.

Natürlich fällt der Wechsel schwer. Wir wehren uns denn auch in der Redaktion gegen den Vorwurf, wir würden eine Tradition abschaffen, wenn wir zwei Abonnements-Zeitungen (Trialog und das welche Pendant Espoir) einstellen. Wir glauben, dass wir in dieser Gesellschaft Gehör finden können. Dass wir gelesen werden können. Aber wir müssen umdenken. Die Leute kommen nicht einfach zu uns: Wir müssen dort sein, wo die Leute sind. Wir müssen auf den Kanälen senden, die sie ansehen, anhören oder abonniert haben.

Nein, wir brechen keine Tradition.

Wir versuchen, diese wunderbare Tradition der Heilsarmee, Gottes Wort zu den Menschen zu bringen, beizubehalten.

Autor
Florina German

Publiziert am
17.10.2018