Praktische Hilfe und geistliche Fürsorge

Praktische Hilfe und geistliche Fürsorge

© Salvation Army IHQ / Limitierte Rechte

Auf der ganzen Welt engagieren sich Freiwillige zusammen mit der Heilsarmee im Kampf gegen Covid-19.

Weltweit hat COVID-19 hat laut Statistiken der Weltgesundheitsorganisation inzwischen mehr als 655 000 Todesopfer gefordert und insgesamt 16,5 Millionen bestätigte Ansteckungen verursacht. Während einige Länder damit beginnen, die Vorschriften zu lockern, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen, befürchten andere Länder das Aufkommen einer "zweiten Welle". Die Heilsarmee dient weiterhin Einzelpersonen, Familien und Gemeinden, die auf vielfältige Weise vom Coronavirus und den wirtschaftlichen Auswirkungen der Bekämpfungsmassnahmen betroffen sind.

Der Leiter der Internationalen Heilsarmee, General Brian Peddle, hat eine kurze Videobotschaft veröffentlicht, welche das Engagement der Organisation auf internationaler Ebene skizziert. Darin spricht er über die Partnerschaften und die Grosszügigkeit der Spenderinnen und Spender. Sie haben es dem internationalen Hauptquartier ermöglicht, Nothilfemass-Initiativen zu unterstützen, von welchen weltweit über 2,1 Millionen nutzniessen konnten. Der General stellt ausserdem fest: "Unsere Arbeit noch nicht abgeschlossen. Wir reagieren und dienen weiterhin. Bitte arbeiten Sie weiterhin mit uns zusammen - finanziell, durch Handlungen des Dienstes und im Gebet."

Versorgung mit Lebensmitteln und spiritueller Begleitung
Zu den von der Heilsarmee geleisteten Diensten gehört die Bereitstellung von mehr als einer Million Mahlzeiten, dies allein in Connecticut, USA. Die Mitglieder des Heilsarmee-Teams haben dort fast 4000 Menschen psychologisch und geistlich betreut, immer in Verbindung mit praktischer Hilfe und des unverbindlichen Angebots, die Sorgen und Herausforderungen der Menschen zu teilen. Mehr als 800 Freiwillige in der Region haben die Kapazitäten der Heilsarmee durch wichtige logistische Unterstützung gestärkt.

"Seit Beginn der COVID-19-Pandemie ergeben sich jede Woche an unseren verschiedenen Standorten zahlreiche Einsatzmöglichkeiten für Freiwillige. Und jede Woche bin ich erstaunt, wie viele Freiwillige bereit sind, sich für die Nöte der Mitmenschen einzusetzen", sagt Katheryn Perrett, Freiwilligenkoordinatorin der Division Southern New England. Ganz gleich, ob es darum ging, Lebensmittelkisten für Notfälle zu packen, Essenslieferungen oder Spenden abzuladen oder an den Verteilstellen zu helfen - diese Freiwilligen haben es ermöglicht! Sie kommen mit einem freudigen Geist und sind bereit, den Bedürftigen zu dienen. Wir sind einfach so dankbar für diejenigen, die bereit sind, ihre Zeit zu opfern, um an der Heilsarmee zur Seite zu stehen!"

Praktische Hilfe
Währenddessen bemerkte der Leiter des Korps Derby Central Corps in den englischen Midlands etwas Ungewöhnliches. In seiner Bitte um eine Lebensmittelspende hatte ein Mann Ende 40 ausdrücklich Lebensmittel gewünscht, die nicht gekocht werden müssen. Major Anthony Colclough telefonierte daraufhin mit dem Herrn, der erklärte, er habe keine Möglichkeit, Lebensmittel zu erhitzen, und deshalb esse er "seit 27 Jahren kalte Bohnen, Spaghetti und Suppe".

Die Heilsarmee war in der Lage, dem Betroffenen nicht nur ein Lebensmittelpaket, sondern auch eine Mikrowelle zur Verfügung zu stellen, in der er einfache Mahlzeiten zubereiten konnte. Da der Mann solche Geräte noch nie zuvor benutzt hatte, konnte Major Anthony weitere Unterstützung leisten.

"Unsere Korpsarbeit in der Gemeinde ist ideal, um jene Menschen zu finden, die kaum zurechtkommen und unsere Unterstützung brauchen", erklärt der Major. "Wir können sehen, dass Menschen wie dieser Mann vielleicht tiefere Bedürfnisse haben, und wir können darauf reagieren. Eine Frage zu stellen, verrät oft mehr. Die Heilsarmee kann den Gemeinden helfen, die Zukunft zu meistern, zum Beispiel in Form von finanzieller Beratung und Unterstützung bei der Schuldentilgung. Wir befassen uns mit den längerfristigen Bedürfnissen der Menschen vor Ort und mit der Frage, wie wir ihnen zu einer Zukunft in Würde verhelfen können. Menschen wie diesen zu helfen, treibt uns voran. Als wir von dem Unterschied hörten, den diese kleine Geste bewirkt hat, wurden die Freiwilligenarbeit im Gemeindezentrum wesentlich angefeuert."

Gesichtsmasken und Abdeckungen
Ähnlich verhält es sich in den Zentren der Heilsarmee im australischen Melbourne, wo eine neue Kampagne mit dem Titel "Eine kleine Aktion kann einen grossen Unterschied machen" gestartet wurde. Vor einer Woche wurde es - aufgrund einer Zunahme der positiv auf COVID-19 getesteten Menschen in der Stadt - zur Pflicht, Gesichtsschutz zu tragen. Doch wie der nationale Sekretär für Öffentlichkeitsarbeit, Major Bruce Harmer, erklärt, ist die Beschaffung von Masken für viele Menschen, mit denen die Heilsarmee zusammenarbeitet, sehr schwierig.

"Wir sind wirklich besorgt um die Klienten, die uns regelmässig besuchen", sagt er. "Viele von ihnen können sich keine Einwegmasken leisten, da diese ziemlich teuer sind."

Salutisten und Unterstützer im Grossraum Melbourne werden daher ermutigt, einzeln verpackte, handgefertigte Masken in Erwachsenengrösse zu spenden. Auch hier wird anerkannt, dass die Initiative nicht nur auf praktische Bedürfnisse, sondern auch auf die emotionale Fürsorge ausgerichtet ist. Spender werden aufgefordert, "eine hoffnungsvolle Botschaft oder Notiz beizufügen, um die Menschen, denen wir helfen werden, zu ermutigen". Die ersten Reaktionen waren positiv.

Die Heilsarmee in den Niederlanden konnte die Stimmung unter ihren Freiwilligen, Unterstützern und Klienten durch eine grosszügige Spende von Donuts anheben. Im Rahmen der Partnerschaft mit dem lokalen Unternehmen "Donut Worry Be Happy" wurden mehr als 36 000 Backwaren als Symbol für die beständige Fürsorge der Heilsarmee in schwierigen Zeiten verteilt.

Darüber hinaus hat die Heilsarmee insgesamt 1150 Tablets an niederländische Kinder und Jugendliche verteilt, die keinen Zugang zu Schulbildung haben, seit der Unterricht online erfolgt. Die Bereitstellung dieser Technologie trägt auch dazu bei, die Verbundenheit zu verbessern, insbesondere mit Familien in komplexen Situationen.

Autor
Die Redaktion / Quelle: Salvation Army International

Publiziert am
5.8.2020