Psychische Hilfe und Traumabewältigung im Mittelpunkt

Psychische Hilfe und Traumabewältigung im Mittelpunkt

© Salvation Army IHQ / Lizenzfrei

Die Heilsarmee in Palu, Sulawesi, erweitert ihr Hilfsangebot nach Erdbeben.

Drei Wochen nach den verheerenden Erdbeben, Erdrutschen und Nachbeben, die Central Sulawesi, Indonesien, getroffen haben, verstärkt die Heilsarmee ihre Hilfe.

Lokale Präsenz
Dank einer starken lokalen Präsenz in Palu konnte die dortige Heilsarmee mit Soforthilfe reagieren, obwohl sie selbst Menschenleben zu beklagen hatte.

Nach dem Verteilen von Grundnahrungsmitteln und Wasser sowie dem Aufstellen von Notunterkünften folgt nun das Bereitstellen von Gesundheitsdiensten für Menschen, die durch die schrecklichen Ereignisse im September körperliche oder seelische Verletzungen erlitten.

Es sind 2113 Todesopfer zu beklagen und mindestens 1309 weitere Personen werden vermisst. Dazu mussten fast eine Viertelmillion Menschen ihre Häuser verlassen; viele von ihnen leben noch immer in Notunterkünften. Such- und Rettungssaktionen sind beendet, doch die Hilfe geht weiter. Die Heilsarmee hat bisher mehr als 12‘300 heisse Mahlzeiten, aber auch Lebensmittelpakete, Trinkwasser und Planen verteilt.

Traumabewältigung
Das Heilsarmee-Spital Woodward hat in den Wochen nach dem Erdbeben vor Ort 789 Patienten behandelt, obwohl die Örtlichkeiten zweimal evakuiert werden mussten. Die Schäden an den Gebäuden konnten repariert werden. Weil die Verkehrswege zum Spital ebenfalls schwer beeinträchtigt sind, betrieb medizinisches Heilsarmeepersonal mobile Kliniken an 12 Orten und führte 27 Operationen durch. Damit erhielten weitere 950 Personen professionelle medizinische Behandlung.

Daneben arbeitet die Heilsarmee eng mit der lokalen Universität zusammen, um den Menschen in psychischen Nöten beizustehen. So wird an 15 Orten Hilfe zur Traumabewältigung angeboten, die bereits weit über 1200 Personen beanspruchten. Das Heilsarmee-Territorium Indonesien bildet deshalb weitere 20 Offiziere in Traumabewältigung aus, die in Central Sulawesi das Team unterstützen werden.

Heilsarmee-Radio sendet in abgelegene Orte
Das Lokalradio spielte eine grosse Rolle im Zusammenhang mit der Information der Bevölkerung. Das von der Heilsarmee betriebene Cakrawala Radio sendet in viele abgelegene Orte auf Sulawesi und konnte genaue Angaben und Informationen zur Katastrophenhilfe machen. Besonders wichtig ist dies für Dörfer, die noch immer nicht vollständig erreichbar sind.

Inzwischen wurde das Team in Palu verstärkt durch Damaris Frick von den „Internationalen Emergency Services“ und dem Projektoffizier Drew Ruthven. Beide stehen in regelmässigem Kontakt mit Regierungsvertretern der indonesischen Katastrophenhilfe. Sie nehmen auch regelmässig an Treffen teil, bei denen die Aktivitäten der Hilfsorganisationen und weiterer Nichtregierungsorganisationen koordiniert werden.

Kevin Sandford, Projektoffizier der Heilsarmee Indonesion, sagt dazu: „Eben habe ich einige der vom Erdbeben betroffenen Gebiete besucht. Die Bedürnisse sind riesig. Die Heilsarmee, jetzt unterstützt vom erfahrenen Personal  der "Internationalen Emergency Services“, plant, ihre Hilfe zu erweitern. Diese Pläne könnten die Verteilung von Wasserfiltern und Hygienekits umfassen; doch ebenso klären wir die momentanen und längerfristigen Bedürfnisse hinsichtlichn Schulen und anderen Bildungsstätten, aber auch im Unterkunftssektor ab. Wir sind beeindruckt von der Grosszügigkeit, die wir von Menschen in der ganzen Welt sehen und erfahren.“

 

Autor
Die Redaktion / Salvation Army IHQ

Publiziert am
23.10.2018