SRF Rec.-Reportage/Rundschau über Konversionstherapie

SRF Rec.-Reportage/Rundschau über Konversionstherapie

Die Heilsarmee wird aufgrund von Aufnahmen mit „versteckter Kamera“ in der Reportage von SRF Rec. und in der SRF-Sendung Rundschau verdächtigt, Konversionstherapien zu unterstützen. 

Stellungnahme

Die Heilsarmee bietet keine Konversionstherapien an. Sie distanziert sich in aller Form davon, Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung zu beurteilen und ihre sexuelle Orientierung therapieren zu wollen. Sie verwahrt sich gegen den falschen Eindruck, den das SRF mit der „versteckten Kamera“ in diesem Fall zu wecken versucht. Der Reporter hat unter Vorspielen einer falschen seelischen Not („homosexuelle Neigungen“) uns um Seelsorge gebeten und diese erhalten. Hätte sich der Reporter als Homosexueller geoutet und den Wunsch geäussert, diese ausleben zu wollen, wäre unser Seelsorgeteam anders vorgegangen als im Film dargestellt und hätte ihn auch darin begleitet.

Die Heilsarmee praktiziert Seelsorge und unterstützt damit Menschen in seelischer Not. Sie richtet sich dabei nach den real existierenden Bedürfnissen der jeweiligen Seelsorge-suchenden Personen. 

Sollten sich Heilsarmee-Mitglieder/Mitarbeitende anderslautend äussern/verhalten, so entspricht das nicht der Haltung und den Seelsorge-Standards der Heilsarmee. Die Heilsarmee drängt niemandem eine Überzeugung gegen den eigenen Willen auf und respektiert die Würde und Entscheidungsfreiheit des Menschen als Ganzes und mit all seinen Bedürfnissen.

Keine Seelsorge dank Steuergeldern

Der SRF-Bericht erweckt den Eindruck, dass die Heilsarmee Seelsorge dank Steuergeldern leistet.

Diese Kritik ist völlig haltlos. Die Seelsorge der Heilsarmee ist Teil unseres Kirchlichen Werks und erhält keinen Rappen vom Staat. Staatliche Beiträge fliessen einzig in unsere Sozialarbeit, mit der wir auf Basis von Leistungsverträgen Aufgaben übernehmen, die sonst die Kantone oder Gemeinden selbst leisten müssten, z.B. Alters-, Kinder- und Flüchtlingsheime. Kirchliches Werk und Sozi-alwerk sind voneinander getrennte Bereiche. In unserem Jahresbericht legen wir das transparent offen.  

Autor
Christine Volet-Sterckx, Mediensprecherin

Publiziert am
27.1.2022