Take-Away für Randständige

Take-Away für Randständige

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Christen, unter anderen die Heilsarmee Zürich Zentral, reagieren mit Mahlzeiten auf den Notstand.

Aufgrund des Notstands werden nun in Zürich Take-Away-Mahlzeiten an Randständige abgegeben. Hinter dem Angebot stehen die Heilsarmee, die EMK, Netz4 sowie das Chrischtehüsli. Das Angebot begann am dem 20. März und dauert bis zum Ende des Notstands.

«Die Massnahmen des BAG im Zusammenhang mit der Eindämmung des Coronavirus treffen gerade unsere KlientInnen und andere Menschen am Rand der Gesellschaft besonders hart», schreibt die Heilsarmee in einer Pressemitteilung.

«Nicht nur fallen wichtige soziale Kontakte weg, sondern auch bestehende Beratungs-, Gemeinschafts- und Unterstützungsangebote verschiedener staatlicher und kirchlicher Stellen.

Aus diesem Grund, haben sich die Heilsarmee Zürich Zentral, die EMK Zürich 4 sowie die Vereine Netz4 und Chrischtehüsli entschieden, einen Take-Away für die Zeit des staatlich angeordneten Notstands anzubieten

Mindestabstände in der Küche
«Ziel ist die Versorgung von Menschen in prekären Situationen mit einem warmen Mittagessen von Montag bis Freitag unter Einhaltung der Vorsichtsmassnahmen des BAG. Damit können wir die bisher bestehenden Angebote teilweise aufrechterhalten», berichtet Markus Muntwiler, Gemeindeleiter der Heilsarmee Zürich, im Gespräch mit Livenet.

«In der Küche arbeiten wir mit drei Leuten – in der neuen Küche ist das von den Mindestabständen her möglich. Direkt neben der Küche haben wir einen grossen Saal mit zwei oder drei Arbeitstischen, so dass die Leute separat arbeiten können.

«Einige gehören zu den Gefährdeten»
Markus Muntwiler rechnet mit 50 bis 60 Personen, die eine Mahlzeit abholen kommen. «Wir haben aber im Tiefgefrierer genug Lebensmittel, um kurzfristig auf 100 Mahlzeiten zu gehen.» Nach dem Start am Freitag «werden wir schnell sehen, wie schnell es sich unser Angebot auf der Gasse und bei den Leuten herumspricht».

Von den Besuchern gehören einige aufgrund ihrer gesundheitlichen Situation zu den Gefährdeten. «Sie sind die Schwächsten unserer Gesellschaft und fast alle Angebote haben zu machen müssen.» Beispielsweise der Pfuusbus der Sieberwerke

Angebot neu aufgesetzt
«Diese Zusammenarbeit im Kreis vier führten unsere vier Werke schon vorher», gibt Markus Muntwiler einen Überblick. «Das Chrischtehüsli bot am Montag, Dienstag und Donnerstag eine Mahlzeit an, wir am Mittwoch und die EMK am Freitag. Wir sind 400 Meter voneinander entfernt, so konnte jeden Tag ein Mittagstisch angeboten werden.»

Wegen der Coronakrise wurden die Kräfte nun anders gebündelt, die Ausgabe erfolgt an einem Ort, durch den Einsatz von verschiedenen Teams. «Sie sind nicht grösser als sieben bis acht Leute, so dass es nicht zu grösseren Ansammlungen kommt und die Abstände eingehalten werden.»

Start am 20. März – weitere Angebote folgen
Der Take-Away-Stand der vier Werke wurde am Freitag, 20. März eröffnet. Nun wird er jeweils am Mittag von 12 bis 13 Uhr in einem Pavillon vor dem Hope House offen sein, immer von Montag bis Freitag, die Menüs sind bereits bekannt

Wichtig sei das Abstandhalten in der Warteschlange. Die Mittagessen werden in verschlossenem Einweggeschirr und Papiertüten abgegeben. Neben dem Take-Away-Stand gibt es einen Topf für eine freiwillige Spende.

In Oerlikon beginnt am Montag ein ähnliches Angebot, dort handelt es sich um eine Zusammenarbeit von Heilsarmee und der Reformierten Kirche. Ebenso plant die Heilsarmee Zürich Nord ein Angebot.

Autor
Quelle: Livenet.ch

Publiziert am
23.3.2020