Vom Postboten zum Hoffnungsboten

Vom Postboten zum Hoffnungsboten

Sophie und Jakob Wampfler.
Sophie und Jakob Wampfler.
© Mirjam Zurbrügg Fotografie / Limitierte Rechte

Am Vortrag in der Evangelisch-methodistischen Kirche Frutigen berichtete Jakob Wampfler (Heilsarmee Thun) aus seinem bewegten Leben.

Mit seiner erfrischenden und urchigen Art zog der Referent und Buchautor die Zuhörer in seinen Bann. «Alkohol war mein bester Freund, bis Gott mich von dieser Sucht befreite und mir ein neues Leben in Freiheit schenkte.» Diese Aussage bildete den Grundtenor des Vortrags mit Jakob und Sophie Wampfler. Gemeindemitarbeiterin Käthi Hiltbrand konnte trotz de schönsten Winterwetters eine stattliche Anzahl Besucher begrüssen.

Die allerletzte Chance gepackt
1960 im Diemtigtal geboren, wird Jakob Wampfler in der Schule ausgegrenzt und betrinkt sich erstmals mit 14 Jahren. Verschiedene berufliche Stationen enden wegen der Alkoholabhängigkeit. Es folgen Einweisungen in die Psychiatrie, Spitalbesuche und Selbstmordversuche. An Ostern 1980 wird er auf die Evangelisation mit Wilhelm Pahls in Bern aufmerksam. Mit der Unterstützung der IV kann er später eine Lehre absolvieren und als Postbote im Justiz- und Polizeidepartement im Bundeshaus arbeiten. Nach einem erneuten Rückfall bekommt er eine allerletzte Chance.

Zwei Bücher geschrieben
Wampfler will sich nun definitiv ändern. Seither hat er nie mehr Alkohol, Tabak oder Drogen angerührt. Er betont: «Gott alleine gehört die Ehre, dass ich heute ein völlig anderer Mensch bin.» Seine Erfahrungen aus dieser Zeit hat Jakob Wampfler in seinem ersten Buch «Vom Wirtshaus ins Bundeshaus» verarbeitet. Sophie Wampflers Auftritt rundete den Vortrag in Frutigen ab. Sie zeigte sich erfüllt und dankbar für die Entsthung von Wampflers zweitem Buch «Vom Postboten zum Hoffnungsboten».

Als Buchhändlerin arbeitete sie oft bis zum Umfallen und lernte dann ebenfalls, einen gesunden Mittelweg zu finden. Heute arbeitet Jakob Wampfler als Betreuer im Passantenheim der Heilsarmee in Thun. Gott ist sein Antrieb, den Menschen dort, im Konfirmandenunterricht, online und bei Vorträgen Hoffnung zu vermitteln. Der bewegte Nachmittag klang bei einem Zvieri und angeregten Gesprächen aus.

Autor
Quelle: Frutigländer (26.03.2019)

Publiziert am
28.3.2019