Wiedereingliederung als zentrales Thema

Wiedereingliederung als zentrales Thema

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Heilsarmee informiert die UNO-Sonderberichterstatterin über ihre Erfahrungen im Kampf gegen Menschenhandel.

Die Internationale Kommission für Soziale Gerechtigkeit hiess kürzlich Maria Grazia Giammarinaro, UNO-Sonderberichterstatterin in Sachen Menschenhandel, an ihrem Sitz in New York willkommen. Abgehalten wurde das Treffen einer Vielzahl von Organisationen, die sich im Kampf gegen den Menschenhandel engagieren. Das Treffen bot Gelegenheit zum Austausch verschiedener Ansichten und Anliegen zu diesem Thema, von welchem Millionen von Menschen betroffen sind.

Die Sonderberichterstatterin ist eine unabhängige Expertin, die vom Menschenrechtsrat eingesetzt wird, um die Lage rund um den weltweiten Menschenhandel zu analysieren und der UNO darüber zu rapportieren. Dabei wird die Expertin nicht von der UNO entlöhnt, sondern arbeitet ehrenamtlich. Das Amt des Sonderberichterstatters ist Teil des Menschenrechtsrats mit Sitz in Genf.

Am Treffen wurden verschiedene Aspekte besprochen, zum Beispiel wie die finanziellen Mittel zugunsten der Rehabilitation von Opfern und Überlebenden von Menschenhandel eingesetzt und wie solche Rehabilitations-Prozesse ausgeführt werden könnten. Im Lauf dieser Besprechungen wurde klar, dass es einen Zwiespalt gibt zwischen der Freiheit, die Opfern des Menschenhandels zugute kommen muss, und den Anstrengungen für deren Wiedereingliederung in die Gesellschaft. Auch besteht eine beträchtliche Diskrepanz zwischen den Geldern, die zur Verstärkung der Gesetzgebung eingesetzt werden, um Individuen zu verfolgen, die sich des Menschenhandels schuldig machen, den relativ geringen Mitteln, die dafür eingesetzt werden, dass Opfer und Überlebende des Menschenhandels rehabilitiert und wiedereingegliedert werden.

Eine Frage des “Glücks”
Eine Sprecherin machte geltend, sie habe die Erfahrung gemacht, dass die Chance auf Unterstützung zu einer erfolgreichen Wiedereingliederung eine Frage des “Glücks” sei. Aufgrund zahlreicher gesetzlicher und gesellschaftlicher Hürden sei der Weg zur Wiederherstellung für Überlebende von Menschenhandel oftmals ein „bergauf geführter Kampf“. Menschen, die dem Menschenhandel entkommen, sind oftmals nicht in der Lage, zu wohnen, sich zu kleiden oder gesundheitlich versorgt zu werden.

UNO-Sonderberichterstatterin Maria Grazia Giammarinaro bat die Anwesenden darzulegen, wie Nichtregierungs- und glaubensbasierte Organisationen noch stärker auf das grosse Problem des Menschenhandels fokussieren könnten.

Die Antwort der Heilsarmee
Oberstleutnantin Eirwen Pallant, Direktorin der Internationalen Kommission für Soziale Gerechtigkeit und Vorsitzende der Internationalen Task Force gegen Menschenhandel, legte den Anwesenden einen Überblick über die internationalen Bemühungen der Heilsarmee gegen Menschenhandel dar. Dabei hob sie konkrete Beispiele aus der Arbeit der Heilsarmee hervor, etwa Projekte in Nigeria und auf den Philippinen, die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen in Kenia oder den Kampf gegen die Stigmatisierung der Opfer in der Demokratischen Republik Kongo.

Auch stellte die Oberstleutnantin die Strategie und das Internationale Positionspapier der Heilarmee im Kampf gegen moderne Sklaverei und Menschenhandel vor. Die UNO-Sonderberichterstatterin bedankte sich für diese Informationen und war daran interessiert, mehr über das Engagement der Heilsarmee im weltweiten Kampf gegen moderne Sklaverei und Menschenhandel zu erfahren.

Autor
Catherine Millan und Stephanie Marinelli, Internationale Kommission für Soziale Gerechtigkeit

Publiziert am
2.11.2018