ABC des Glaubens

ABC des Glaubens

© Adrien Olichon sur Pexels / Lizenzfrei

Das Beste für Gott – die Heiligung (4500 Zeichen)

1) Worum geht es?

Als Gott sich uns offenbarte, erhielten wir die Möglichkeit, die Erlösung anzunehmen, die er uns in Jesus Christus geschenkt hat. Und dann haben wir, ähnlich einer Raupe, die sich in einen Schmetterling verwandelt, das neue Leben entdeckt, ein Leben in der Gemeinschaft mit Gott. Doch während für die Raupe das Dasein als Schmetterling der Höhepunkt ihrer Metamorphose darstellt, war unsere Geburt in ein neues Leben mit Gott nur der Anfang unserer Verwandlung.

In was möchte Gott uns überhaupt verwandeln? Antwort: Gottes Plan ist, unseren Charakter umzugestalten und zu heiligen, damit wir Jesus Christus jeden Tag ähnlicher werden. Unsere Persönlichkeit bleibt, wir werden nicht zu einer anderen Person, aber unser Selbst verbessert sich zur Ehre Gottes. Die Bibel nennt diesen Vorgang «Heiligung». Der heilige Gott stieg in Jesus zu uns herab, um den Menschen seine heiligen Wege zu offenbaren. Und indem wir dem gedenken, was Jesus Christus getan hat und seinem Beispiel folgen, werden wir Teil seines göttlichen Werks.

Ihr seid Gottes geliebte Kinder, daher sollt ihr in allem seinem Vorbild folgen. Geht liebevoll miteinander um, so wie auch Christus euch seine Liebe erwiesen hat. Aus Liebe hat er sein leben für uns gegeben, und dies war für Gott wie ein wohlriechendes Opfer, an dem er Freude hat.
(Epheser 5,1-2) Vorschlag zur weiteren Bibellektüre: 1. Petrus 1,14-17; Galater 2,20.

2) Wo und wann?

Vielleicht fragen wir uns, weshalb Gott uns bereits hier auf Erden immer stärker heiligen will. Nicht zuletzt, weil er versprochen hat, seine Kinder zu vollenden (Philiper 1,6) und es uns in der Zwischenzeit nicht viel kostet, wenigstens zu versuchen, so zu sein wie er.
Doch Gott hätte zwei Möglichkeiten gehabt, um es uns viel bequemer zu machen! (1) Er hätte uns direkt nach unserer Begegnung mit ihm in sein Reich eintreten lassen können. (2) Wenn es ihm wirklich daran gelegen wäre, uns hier auf der Erde zu behalten, hätte er uns auch auf einen Schlag vollenden können. Doch stattdessen steht am Anfang unseres Weges die Verwandlung unseres Wesens. Eine Verwandlung die, wenn wir Widerstand leisten, schmerzhaft sein kann und gerade in einer Welt, die anfällig ist für das Böse (keine gute Voraussetzung, um Heiligkeit zu lernen), oft nicht leicht fällt...

Natürlich hätte Gott uns direkt aus dieser Welt nehmen können, nur wie hätten wir dann gegenüber unseren Mitmenschen Zeugnis ablegen können? Und ja, Gott hätte uns auch auf einen Schlag vollenden können, aber dann wäre unsere Veränderung ohne uns, ohne unser Bemühen und fast ohne unser Wissen geschehen. Gott will, dass wir Partner sind. Er möchte, dass wir ihn immer besser kennenlernen und immer mehr auf dem Weg der Heiligkeit folgen. Für Gott steht unsere Bequemlichkeit nicht an erster Stelle.

Wer dennoch weiter Unrecht tun will, der soll es tun. Wer mit Schuld beladen bleiben will, der soll es bleiben. Doch wer ein Leben führt, wie es Gott gefällt, der soll weiterhin so leben. Und wer Gott gehört, der soll bei ihm bleiben. (Offenbarung 22,11)
Vorschlag zur weiteren Bibellektüre: 1. Thessalonicher 4,1-8.

3) Weshalb?

Früher erhielten die Prinzen keine gewöhnliche Ausbildung. Sie hatten Hauslehrer und lernten bereits in jungen Jahren, was gute Manieren sind und welche Protokolle sie zu befolgen haben. Man sprach sie mit «Monsignore» an, obwohl sie noch über nichts Herr waren. Anders als die anderen Kinder, mussten sie besonderes leisten, denn ihre ganze Ausbildung war auf die wichtige Aufgabe ausgerichtet, die ihnen eines Tages übertragen werden wird. Doch in der Zwischenzeit spielten sie nur eine untergeordnete Rolle, sie hatten keine eigene Autorität, weder echte Macht noch Einfluss.

Als Kinder Gottes befinden wir uns in einer ähnlichen Situation. Wir sind die Erben des Königs der Könige, berufen zu einer herrlichen Zukunft, die unsere all unsere Vorstellungen übertreffen wird. Wir sind zum ewigen Leben im Reich Gottes bestimmt und wir werden dort von einer Ewigkeit zur anderen herrschen (Offenbarung 22,5). Aber im Moment bleiben wir auf der Erde. Doch nicht einfach in einer passiven Erwartungshaltung, denn Gott wirkt in uns, um uns zu auszubilden und uns zu erziehen. Er fordert uns auf, die Werte seines Reiches bereits jetzt zu leben, denn er möchte uns bereits jetzt darauf vorbereiten, wie es einmal sein wird, wenn wir einmal in sein Reich eintreten und mit ihm ewig regieren werden.

Meine lieben Freunde! All dies hat uns Gott versprochen. Darum wollen wir uns von allem trennen, was uns verunreinigt – sei es in unseren Gedanken oder in unserem Verhalten. In Ehrfurcht vor Gott wollen wir immer mehr so leben, wie es ihm gefällt.
(2. Korinther 7,1) Vorschlag zur weiteren Bibellektüre: Hebräer 12,7-16.
 

 

 

Fotonachweis: Adrien Olichon auf Pexels

Autor
Kapitän Cyrille Court

Publiziert am
11.11.2019