Im Dienst des Heiligen Geistes

Im Dienst des Heiligen Geistes

© Heilsarmee Zürcher Oberland / Lizenzfrei

Das Korps Zürich-Oberland mit Sitz in Uster führt den 7. Jahreskurs «Schule für Befreiungsdienst und geistliche Kampfführung» durch.

Gründer und Leiter sind Beat und Monika Schulthess, Majoren und Gemeindeleiter. Parallel findet ein Aufbau-Jahreskurs statt, in dem einzelne Themen vertieft werden. Um das Zertifikat zu erhalten, sind Praxisstunden und praktische Einsätze zu leisten. Ausserdem steht das ganze Seelsorgeangebot für persönliche Seelsorge zur Verfügung, was reichlich beansprucht wird. Die Teilnehmer können auch an einer Intensivwoche in Pura/TI teilnehmen. Das Angebot umfasst zweimal täglich geistliche Inputs von Beat und Monika Schulthess, auf Wunsch persönliche Seelsorge und ausserdem Einsätze als Gebetshelfer in den anderen Seelsorgen.

Mit 180 Teilnehmern in beiden Lehrgängen ist an einem Samstag pro Monat in Uster absoluter Hochbetrieb. Viele fleissige Hände setzen sich im Hintergrund für das gute Gelingen ein. Die Sekretärin Manuela Standhardt investiert viele Stunden in die aufwändige Schulorganisation. Monika Schulthess verbraucht fünf Kilogramm Mehl, um das Hefegebäck eines einzigen Schultags zu backen. Auch andere Personen backen fleissig mit und präsentieren die Leckereien auf zwei grossen Tischen. Im Chilekafi steht ein Team bereit, das im Hintergrund dafür sorgt, dass der Raum stets einladend und sauber ist.

Der Schultag beginnt um 9.30 Uhr mit einem gemeinsamen, ausgiebigen Lobpreis. Während dieser Zeit können die Teilnehmer bei der Gebetsbank persönliche Lasten abladen. Auch ein Fahnenträger gehört dazu, ebenso wie versierte Techniker am Mischpult und der Korps-Siegrist für alle Notfälle. Nach dem Lobpreis trennen sich die Grund- von den Aufbauschülern und der eigentliche Schultag beginnt mit den Referenten. Nun begibt sich das eigens dazu einberufene Gebetsteam in den Gebetsraum «Surprisli», dort wird es den ganzen Tag im Gebet unterstützen.

Das Interesse an dieser Art von geistlicher Weiterbildung ist offensichtlich. Die Teilnehmer sind einerseits Privatpersonen, die sich für das Thema interessieren und andererseits Seelsorger und Pastoren. Sie kommen aus unterschiedlichen Denominationen. Gemeinsam ist ihr Interesse am Thema und die Einsicht, dass manche Christen trotz geistlicher Wiedergeburt noch belastet sind, sei dies durch frühere okkulte Praktiken, durch gelebte Sünde, Gebundenheiten oder gar durch Vorfahrenschuld. Wie sie ganz frei werden können ist vielen unklar oder sie haben (zu Recht!) grossen Respekt vor diesem Dienst.

Beat Schulthess’ Hintergrund basiert auf einer seinerzeitigen Ausbildung bei Reinhard Dettwiler und jahrzehntelanger praktischer Erfahrung. Die Majore haben den Befreiungsdienst nur aufgebaut, weil sie dafür eine eindeutige Berufung erhielten. Es war nicht immer einfach, diesen Weg im Gehorsam zu gehen. Beat Schulthess wird regelmässig von Presse und TV eingeladen, um sich zum kontroversen Thema «Befreiungsdienst» zu äussern, der oft mit den exorzistischen Austreibungen der katholischen Kirche verwechselt wird.

Der seit über 30 Jahren existierende, ehrenamtliche Dienst im Befreiungsdienst und geistlicher Kampfführung umfasst mittlerweile gegen 40 Seelsorger, welche jährlich 11500 Seelsorgestunden leisten. Eingerechnet sind dabei die eigentlichen Seelsorgen an den offiziellen Seelsorgetagen, der sonntägliche Heilungsgottesdienst mit Gebet, die Häuser- und Wohnraumbefreiungen sowie spezifisch angebotene Gebetsdienste. Die Administration des Seelsorgezentrums wird durch eine Teilzeitstelle und Freiwilligenarbeit abgedeckt.

Das grosse Interesse an dieser Weiterbildung überrascht auch Beat und Monika Schulthess. Geistlich wollen sie ausgewogen sein und jedes Extrem vermeiden. Sie suchen stets eine gute geistliche Mitte. Immer wieder betonen sie, dass sie im Dienst des Heiligen Geistes stehen und keine Gurus sind. Im Gegenteil, sie lehnen jede Menschenvergötterung ab. Deshalb fordern sie die Teilnehmer bereits in der Einführungsrede auf, ihnen nicht blind zu glauben sondern das Gehörte stets sorgfältig zu prüfen und das Gute zu behalten. Wichtig ist ihnen auch, dass dieser Dienst keine sture Methode ist, die es zu befolgen gilt, sondern im Gegenteil ein «konzeptfreies Konzept». Das heisst, es ist ausnahmslos der Heilige Geist, der führt und leitet und nicht der menschliche Geist. Immer wieder überrascht der Heilige Geist, wie er befreit, offenbart, heilt und wiederherstellt.

 

 

Lesen Sie im Folgenden vier Kurzzeugnisse:

"Als langjähriger Pastor stehe ich immer wieder vor der Frage, warum leben auch 'erlöste' Christen immer noch (oder wieder) in gewissen Blockaden und Bindungen zur Sünde? Und: Wie geht man damit um? Beat Schulthess scheint mir in diesem Bereich einen sorgfältig, biblisch-fundierten und erprobten Weg zu gehen - der echte Befreiungen möglich macht. Da möchte ich gerne dazu lernen."
Matthias Welz, FEG Thayngen

"Ich bin durch eine aufmerksame Freundin auf die Ausbildung gestossen. Auf der Suche nach einem Angebot im Befreiungsdienst im In- und Ausland ist sie auf die Heilsarmee in Uster aufmerksam geworden. Nach dem Besuch und positiven, persönlichen Erfahrungen im Paladina-Wochenseminar in Pura meldete ich mich für die Jahresschule an. Durch die Ausbildung erwarte ich persönliche Befreiungen und auch praktische Hilfe im Umgang mit belasteten Mitmenschen. Ich freue mich auf die weiteren Schultage und bin dankbar, dass die Heilsarmee Uster dieses Angebot überhaupt anbietet."   
Anonym, in kirchlicher Leitungsfunktion

"Ich freue mich, dass ich diese Ausbildung, welche ich als persönliche Herausforderung sehe, absolvieren darf. Denn noch nie habe ich mich so intensiv mit geistlicher Kampfführung befasst. Meine Schwester und mein Schwager, beide aktiv in einer Freikirche, haben diese zwei Jahre Schulung durchlaufen und mich darauf aufmerksam gemacht. Angesprochen und motiviert hat es mich, weil ich viel von der Heilsarmee halte. Die dienende und demütige Haltung, die Treue im Dienst und an den Menschen, das imponiert mir. Meine Erwartungen an den Kurs sind, dass ich offen und kritisch die Lehre anhöre und mich selbst verändern lasse. Auch erhoffe ich mir, dass ich das Gelernte in der Seelsorge und in der Gemeinde anwenden kann."
B. Walder, Reformierte Kirche Hinwil

"Auf die Schule gestossen bin ich durch ein befreundetes Pastoren-Ehepaar. Ich interessiere mich schon seit meiner Kindheit für das Thema, da ich auch immer wieder mit Leuten in Kontakt kam, die mit aller Kraft versuchten, frei zu werden, es aber nicht schafften. Solchen Menschen helfen zu können ist eine meiner Motivationen. Meine Erwartung an die Schule ist, Werkzeuge zu erhalten, um den Menschen, mit denen ich unterwegs bin, ganzheitlicher dienen zu können. Und meine Gaben zu trainieren, um belastete Menschen in die Freiheit zu begleiten."
Nathanael Quirici, Jugendpastor ICF Chur

"Die nüchterne und bodenständige Art der Referenten förderten mein Vertrauen in die etwas paradoxe Thematik, da doch am Kreuz alles vollbracht worden sei. Durch das praktische Erleben erkannte ich, dass es beides gibt: die Sofort-Befreiung bei der Bekehrung und die prozesshafte Befreiung in der Seelsorge. Ich habe es geschätzt, dass für eine Befreiung weder Dramen noch mystische Formeln notwendig sind, sondern einzig ein festes Vertrauen auf Jesus Christus, unseren Erlöser, der auch heute noch eingreift. Ausserdem hat mir diese Ausbildung viel Sicherheit gebracht im Unterscheiden zwischen okkulten und seelischen Belastungen."
Zoë Bee, Seelsorgerin Heilsarmee ZH Oberland

Autor
Zoë Bee, Seelsorgerin Heilsarmee Zürich-Oberland

Publiziert am
27.2.2020