Verwurzelt, geerdet, stark und nützlich

„Glücklich zu preisen ist, wer Verlangen hat nach dem Gesetz des Herrn“ (Psalm 1,2)

In den vergangenen Wochen haben wir uns den Psalmen zugewandt. Die Psalmen dienen dem Gottesvolk zu vielen Zwecken. Sie geben uns die Worte, die wir in schwierigen Zeiten beten können. Sie vertiefen unseren Lobpreis in Zeiten der Anbetung. Und sie lehren uns. Psalm 1 beginnt mit den Worten: „Glücklich zu preisen ist, wer Verlangen hat nach dem Gesetz des Herrn.“ Denken Sie daran, dass das Wort "Gesetz" im Alten Testament "Unterweisung" bedeutet. Die Psalmen lehren uns.

Dieser erste Psalm stellt zwei Arten von Menschen gegenüber, die Gerechten und die Bösen. Die Bösen gehen den Weg des geringsten Widerstandes; in ihrer Arroganz verhöhnen sie das Denken anderer; sie geben schnell Ratschläge und hören nicht zu. Das Bild, das man sich von solchen Menschen macht, ist Spreu – nämlich das, was übrig bleibt, wenn die Weizenkörner von ihren Hüllen getrennt werden. Spreu ist nutzlos, hat keine Substanz. Es ist kaum möglich, eine kritischere Aussage über einer andere Person zu machen, als zu sagen, sie sei substanzlos.

Die Rechtschaffenen hingegen werden als diejenigen beschrieben, die wie Bäume sind. Sie sind verwurzelt, geerdet, fruchtbar, stark und nützlich. Ihre Blätter verwelken nicht, und in allem, was sie tun, gedeihen sie. Im Gegensatz zu denen, die den Weg des geringsten Widerstandes gehen, gehen die Rechtschaffenen einen anderen Weg. Erinnern wir uns daran, dass Psalm 23 davon spricht, dass der Herr uns auf "Pfaden der Gerechtigkeit" führt. Ein anderer Weg. Die Rechtschaffenen erfreuen sich am Gesetz des Herrn, an der Unterweisung des Herrn. Die Spiritualität der Rechtschaffenen wird durch die Unterweisung des Herrn geformt. Über die Unterweisung des Herrn hin meditieren sie Tag und Nacht.

Die ersten fünf Bücher der Bibel, die fünf Bücher Mose, werden von unseren jüdischen Freunden die Thora genannt, die Unterweisung des Herrn. Für unsere Andachten in den kommenden Wochen möchte ich, dass wir uns den fünf Büchern Mose zuwenden. Wir werden uns von den ersten fünf Büchern der Bibel belehren lassen. Wir werden von der Schöpfungsgeschichte und der Berufung Abrahams und Sarahs durch Gott hören; wir werden über den Weg unterrichtet werden, den Gott auf seiner Reise mit seinem Volk beim Auszug aus Ägypten beschritten hat. Die Thora unterweist das Volk Gottes seit vielen Generationen. Wir wollen uns fragen, was uns die Unterweisung des Herrn in dieser Zeit der Pandemie zu sagen hat.

Die Unterweisung der Schrift betrifft uns alle, die wir dem Weg der Gnade Gottes folgen, und in besonderer Weise jene, die innerhalb der Heilsarmee Führungsverantwortung wahrnehmen. Erinnern Sie sich an die Worte, die Mose an seinen Nachfolger Josua sprach? Hören Sie, wie Mose im ersten Kapitel von Josua zu diesem jungen Führer spricht: „Lass dieses Buch des Gesetzes [die Thora] nicht von deinem Mund weichen, sondern forsche darin Tag und Nacht, damit du darauf achtest, alles zu befolgen, was darin geschrieben steht; denn dann wirst du Gelingen haben auf deinen Wegen, und dann wirst du weise handeln!“ (Josua 1,8).

Die Salutisten unserer Studiengänge lernen sehr viel über Leiterschaft auf verschiedenen Quellen. Aber eine wahrhaft christliche Leiterschaft muss durch das Wort Gottes geformt werden. Salutistische Leiterschaft ist offen, von allen zu lernen, aber sie wird durch das Wort Gottes einverleibt, geformt und gefestigt.

Mögen Sie sich in dieser Woche an der Geschichte Gottes erfreuen, die in der Bibel zu finden ist; mögen Sie in der Gnade unseres Herrn Jesus Christus verwurzelt und geerdet sein, wenn Sie über die Heilige Schrift meditieren; und wenn Sie Gottes Wort studieren, mögen Sie wissen, dass die Hand Gottes über Ihr Leben wacht.

Gott segne Sie.

Autor
General Brian Peddle, Leiter der Internationalen Heilsarmee

Publiziert am
18.8.2020