ABC des Glaubens

Die "Dreieinigkeit" ist kein Begriff, welcher in der Bibel vorkommt, und doch ist das Prinzip dahinter stark in der Bibel verankert. Es versucht den Widerspruch zu beschreiben, dass es nur einen Gott gibt, dieser sich den Menschen jedoch auf drei verschiedene Wesensarten offenbart.

Auch wenn das Wort "Dreieinigkeit" nicht in der Bibel vorkommt, ist sie deswegen nicht unbiblisch. Das Prinzip begegnet uns an einigen Stellen, wie zum Beispiel während der Taufe von Jesus (Matthäus 3,13-17). Als Jesus aus dem Wasser steigt, wird Gottes Stimme hörbar und der Geist Gottes fällt sichtbar auf Jesus Christus herab. Hier treffen sich quasi die drei Formen der Göttlichkeit: als Vater, Sohn und Geist.

Später befiehlt Jesus seinen Jünger, die Menschen auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes zu taufen (Matthäus 28,19), und Paulus spricht in verschiedenen Briefen vom Erlösungswerk Gottes, welches das Schaffen Gottes, die Rettung des Sohnes und das Wirken des Heiligen Geistes vereinigt (Epheser 1,3-14; Kolosser 1,9-11).

Eigentlich ist es ja ein Widerspruch zu sagen, es gibt nur einen Gott, und dann von Gott als Vater, Sohn und Geist zu sprechen. Über diesen Widerspruch haben die ersten Christen während Jahrhunderten gestritten, weil er schwierig einzuordnen ist. Kirchenvater Augustinus hat dazu ein 15-bändiges Werk geschrieben und musste schliesslich sagen, dass man Gott nicht verstehen könne. "Wenn man es verstehen kann, dann ist es nicht Gott", lautete sein Fazit.

Mir hilft der Gedanke, dass der Mensch ja auch aus Körper, Seele und Geist besteht; drei Aspekte, welche nicht immer klar von einander zu trennen und eng miteinander verbunden sind. Doch alle sind für ein ganzheitliches Verständnis des menschlichen Wesens wichtig. Genau so darf mir Gottes Dreieinigkeit helfen, gewisse Aspekte seines Wesens besser zu verstehen.

Autor
Major Daniel Imboden

Publiziert am
4.6.2019