Die Kan­di­da­ten der Heils­ar­mee-Of­fi­ziers­aus­bil­dung 2018 stel­len sich vor: Debora und Stève Galeuchet

Die Kan­di­da­ten der Heils­ar­mee-Of­fi­ziers­aus­bil­dung 2018 stel­len sich vor: Debora und Stève Galeuchet

Kandidaten Debora und Steve Galeuchet / Candidats Debora et Stève Galeuchet
Kandidaten Debora und Steve Galeuchet / Candidats Debora et Stève Galeuchet
© Major Jacques Tschanz / Lizenzfrei

Debora und Stève Galeuchet aus dem Korps Bern sprechen über ihre Berufung und ihre Erwartungen an die Offiziersausbildung.

Wie ist es zu eurer Berufung gekommen? Gibt es da ein besonderes Erlebnis?
Debora: Bei mir war es eher ein Prozess. Ich wusste immer, dass ich nicht  bis zur Pensionierung im Beruf als Lehrerin bleiben werde und eines Tages gerne in den Vollzeitdienst wechseln möchte. Der Vers „ich ermahne euch nun, Brüder und Schwestern, durch die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr euren Leib hingebt als ein Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig sei“ (Römer 12,1) sprach ganz klar zu mir und ich wusste, dass dieser Vers für mich den Offiziersdienst meint.

Stève: Die Wurzeln meiner Berufung in den vollzeitlichen Dienst finden sich bereits in meiner Jugend. Damals zogen mich die Diskussionen und die Begegnungen mit den Predigern an Konferenzen in den Bann. Ich war fasziniert von ihrem Engagement für den Herrn. Später fügten sich die Dinge nach und nach zu einem stimmigen Bild zusammen. Zuerst für mich persönlich, als ich die Gelegenheit erhielt, meiner Kirche in Neuenburg in Teilzeit als Mitverantwortlicher und Koordinator in den Bereichen Kinderarbeit, Kleingruppen, Gottesdienstvorbereitung und Evangelisation zu dienen. Und als ich dann später meine jetzige Frau Debora traf, wurde uns nach einiger Zeit die Gewissheit geschenkt, dass auch wir als Ehepaar in den vollzeitlichen Dienst berufen sind.

Was für Erwartungen habt ihr an eure Offziersausbildung?
Stève: Ich erwarte eine grosse Vielfalt, die ich übrigens während meines Praktikums im Korps Bern auch schon täglich erlebte. Als Heilsarmeeoffiziere kommen wir mit ganz unterschiedlichen Personenkreisen aller Altersgruppen in Kontakt und treffen dabei immer wieder Menschen, die auf der Suche nach Lösungen für die Herausforderungen in ihrem Leben sind. Doch die Vielfalt widerspiegelt sich auch in den Tätigkeitsfeldern eines Heilsarmeeoffiziers. An einem einzigen Tag kommt man vom Hundertsten ins Tausendste. Dazu gehört vielleicht der Entwurf eines Flyers für eine Weiterbildung, eine Zeit des Gebets in der Gruppe, das Vorbereiten einer Predigt, eine Evangelisationsveranstaltung in der Stadt, das bewusste Zuhören in einem Gespräch, die Teilnahme an einer Sitzung mit anderen Gemeindeleitern usw.

Debora: Ich  erwarte/wünsche mir, dass wir geistlich und praktisch ausgerüstet werden für unseren künftigen Dienst als Offiziere. Ich freue mich auch sehr auf die Gemeinschaft und den Austausch untereinander während diesen zwei Jahren..

Was ist euer Fernziel? In welcher Aufgabe seht ihr euch selbst später als Offiziere?
Debora: Ich sehe uns in einer Arbeit, die pastorale Aufgaben mit sozialem Engagement verknüpft. Ich sehe mich weniger in einem Korps, das sehr auf Traditionen fixiert ist, sondern wünsche mir ein Umfeld, das offen ist für neue Wege und eine Orientierung nach aussen. Stève und ich wünschen uns sehr, auch mal im Ausland tätig sein zu können.

Stève: Ich sehe einen Dienst voller Leidenschaft vor mir! Wir müssen nur die Evangelien und die Apostelgeschichte lesen, um zu erkennen, welch ein bewegtes Leben die Jünger Jesu geführt hatten. Zudem war die Heilsarmee von Anfang an eine Evangelisationsbewegung und Bewegung steht für mich immer in Zusammenhang mit Dynamik. Das heisst, man stellt sich stets die Frage: «Wie können wir uns weiterentwickeln, verändern, neu erfinden, stabilisieren usw.?» Und dann folgt man einfach der Wolken- oder Feuersäule, so wie es auch das Volk Israel in der Wüste tat. Hinsichtlich dessen, was ich selbst mitbringe, möchte ich einfach sagen: «Herr, hier bin ich. Ich gebe dir mein Herz und bin offen für deinen Geist.»

Gibt es ein persönliches Motto für eure Ausbildung? Oder steht diese vielleicht in Zusammenhang mit einem speziellen Bibelvers?
Debora und Stève: Der Vers „trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch alles andere zufallen“ (Matthäus 6,33) ist seit langem sehr prägend für uns. Auch als künftige Offiziere soll es unser Wunsch sein, das Reich Gottes und seine Werte an erste Stelle zu setzen - im Wissen, dass alles andere sich natürlich daraus entwickelt.

 

Autor
Debora und Stève Galeuchet

Publiziert am
25.4.2018