Ein Neuanfang aus Gnade

Ein Neuanfang aus Gnade

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Die heutige Generalsbotschaft spricht der Stabchef, Kommissär Lyndon Buckingham.

Dann befahl der Herr Abram: „Verlass deine Heimat, deine Verwandten und die Familie deines Vaters und geh in das Land, das ich dir zeigen werde!“ (1. Mose 12,1)

Haben Sie schon einmal versucht, etwas zu bauen, nur um es dann einstürzen zu lassen? Erinnern Sie sich daran, wie Sie am Strand eine Sandburg bauten, nur um zu sehen, wie sie von den Wellen zerstört wurde? Oder vielleicht versuchten Sie, auf Ihrem Grundstück einen Geräteschuppen zu bauen, aber beim ersten starken Sturm brach es ein. Oder vielleicht lief ein anderes Projekt, an dem Sie beteiligt waren, nicht so rund, wie sie es wollten. Momente, in denen unsere Pläne nicht so laufen wie gewünscht, sind sehr entmutigend. Und in genau diesen Momenten sind wir geneigt, aufzugeben.

Ich frage mich, was Gott durch den Kopf ging, als er sah, dass sein Schöpfungsprojekt bergab ging. Als Gott beobachtete, wie die Geschöpfe, die nach seinem Ebenbild geschaffen wurden, sich weigerten, Verantwortung zu übernehmen, sich in Konflikte verwickelten und versuchten, sich einen Namen zu machen. Erwog da Gott vielleicht, das, was er begonnen hatte, zu verwerfen? Erinnern Sie sich, dass wir in 1. Mose Kapitel 6 lesen: „Da bereute der Herr, dass er sie geschaffen hatte, ja es bekümmerte ihn sehr.“ Trauer hat eine Art, Neuanfänge zu entmutigen. Wenn wir jedoch bis zum Ende des 11. Kapitels weiterlesen, werden wir an einen Wendepunkt herangeführt. Unter den Nachkommen Noahs ist ein Mann, den wir als Abraham kennenlernen, der mit einer Frau namens Sarah verheiratet ist. Ohne Fanfare macht Gott den nächsten Schritt. In seiner Gnade macht Gott einen Neuanfang.

„Der Herr sagte zu Abram: ‚Geh fort aus deinem Land, verlass deine Heimat und deine Verwandtschaft und zieh in das Land, das ich dir zeigen werde! Ich werde dich zum Stammvater eines grossen Volkes machen und dir viel Gutes tun; dein Name wird überall berühmt sein. Durch dich werden auch andere Menschen am Segen teilhaben (…) Alle Völker der Erde sollen durch dich gesegnet werden‘“ (1. Mose 12,1-3).

Gott macht einen Neuanfang, indem er zwei Menschen dazu beruft, das zu verlassen, was ihnen vertraut ist – Familie, Land, Sitten und Sprache. Gott ruft sie auf, auf seine Verheissungen zu vertrauen. Es wird uns nicht gesagt, warum Gott Abraham und Sarah auserwählte. Doch wenn die Geschichte weitergeht, erfahren wir, dass Abraham und Sarah viele lobenswerte Eigenschaften haben. Zum Beispiel gibt Abraham seinem Neffen Lot den Vorzug bei der Wahl des Landes. Auch wird er im Gebet für Sodom und Gomorrha Fürbitte einlegen. Aber in Ägypten wird Abraham Sarah als seine Schwester ausgeben, um sich selbst zu schützen. Abraham und Sarah gefährden zwar auf ihrer Reise die Verheissungen Gottes. Doch der Verfasser des Hebräerbriefs im Neuen Testament formuliert es so: „Durch Glauben gehorchte Abraham (…) und er zog aus, ohne zu wissen, wohin er kommen werde“ (Hebräer 11,8). Abraham und Sarah lernen, Gott zu vertrauen, der sie in eine neue Zukunft ruft. Gott gibt Projekte nicht so leicht auf - halleluja! In seiner Gnade macht Gott einen weiteren Schritt zur Verwirklichung seiner Absichten. Gott gibt auch uns nicht auf, sondern ruft uns in der Gnade auf, seinem grösseren Ziel zu dienen, die Völker der Erde zu segnen.

Einige von uns empfinden nur allzu deutlich die Notwendigkeit eines Neuanfangs. Einige haben die schmerzliche Erfahrung einer zerbrochenen Beziehung durchlebt und fragen sich, ob es eine Zukunft geben kann. Einige mussten mit ansehen, wie ihr Geschäft während dieser Pandemie zusammenbrach, und fragen sich, wie die Zukunft für sie wohl aussieht. Einige arbeiten mit denen, die einen Neuanfang suchen: Gefangene, die in die Gesellschaft wieder eingegliedert werden, oder Flüchtlinge, die in einem anderen Land einen Neuanfang wagen. Was könnte es für uns bedeuten, Gottes Neuanfang in dieser Zeit wahrzunehmen? Was könnte es für uns bedeuten, Gott zu vertrauen, der uns ruft, an seinem Neuanfang teilzuhaben? In meinem eigenen Leben gab es Zeiten, an dich mich auf die Worte stützte, die General John Gowans einst schrieb:

Geh nicht davon aus, dass Gott nicht mehr für dich planen wird,
Geh nicht davon aus, dass es keine Zukunft zu erforschen gibt;
Er wird dein Leben neu gestalten, das Muster wird göttlich sein;
Glaub nicht, dass er eure Reue ignorieren wird.
Denn Er gibt denen, die Seine Gnade erbitten, für jede Aufgabe das, was sie brauchen.
Gott plant für dich in Liebe, denn Er sorgt sich noch immer um dich.

(John Gowans, Liederbuch 490)

Gott segne Sie.

Autor
General Brian Peddle, Leiter der Internationalen Heilsarmee

Publiziert am
8.9.2020