"Gottes überfliessender Segen zeigt sich immer, wenn wir danach suchen"

"Gottes überfliessender Segen zeigt sich immer, wenn wir danach suchen"

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"Der Segen einer Person bedeutet das Unglück einer anderen - stimmt das?", fragt General André Cox, Leiter der Internationalen Heilsarmee.

Eine spezielle Schlagzeile hat in dieser Woche meine Aufmerksamkeit geweckt: «Gute Woche, schlechte Woche». Der Artikel besagte, dass der Segen einer Person meist das Unglück einer anderen sei. Während irgendwer irgendwo eine gute Woche erlebt, hat jemand anders an einem anderen Ort eine schlechte.

Wenn man die sportlichen Events verfolgt, die zur Zeit im Fernsehen um unsere Aufmerksamkeit buhlen, scheint sich diese Schlagzeile zu bewahrheiten. Viele der Teams an der Fussballmeisterschaft, auf die zuvor gewettet worden war, haben Schiffbruch erlitten. Ebenso hat das Wimbledon Tennisturnier bereits promimente Opfer gefordert. Die Freudentränen der Gewinner fliessen neben den Enttäuschungstränen der Verlierer. Und auch die Zuschauer auf dem Platz oder vor dem Bildschirm rund um die Welt haben entweder eine immer bessere Woche oder eine immer schlechtere, gemäss dem sportlichen Fortschreiten ihrer Helden. Für sie gibt es keine halben Sachen.

Während ich mit jenen Teams mitfühle, die in der vergangene Woche ihre Partien oder Matches verloren haben, wandern meine Gedanken hinüber zum Apostel Pauls und seinem zweiten Schreiben an die Gemeinde in Korinth. In seinen Einleitungsworten macht Paulus klar, dass das Evangelium nicht ein Ja und ein Nein, sondern immer ein Ja in Christus und ein Amen für ihn ist (2. Korinther 1,20).

An einer anderen Stelle, wo es aussieht, als habe Paulus eine sehr schlechte Woche, kann der Apostel immer noch Positives sehen. In seinen einleitenden Worten des Schreibens an die Philipper (Philipper 1,12-14) berichtet Paulus davon, wie ihm seine Inhaftierung bei der Verkündigung des Evangeliums mehr genützt als geschadet habe, da ihm die Kerkermeister gerne zuhörten und viele Gläubige ermutigt wurden, das Evangelium noch unerschrockener zu verbreiten. Gottes überfliessender Segen zeigt sich immer, wenn wir danach suchen.

In Corrie Ten Booms Buche «Das Versteck» erzählt sie davon, wie sie herausgefordert wurde, Gott unter allen Umständen zu danken. Zuerst hatte sie Mühe damit, einen Grund dafür zu finden, weshalb sie für die vielen Fliegen in den Schlafräumen des Ravensbrucker Gefänignisses danken sollte. Bis sie herausfand, dass die Fliegen der Grund waren, warum die Wächter niemals diese Schlafräume betraten und somit ein Ort der Anbetung ohne Unterbrechungen zur Verfügung stand. Und so konnte Corrie für die Insekten danken, deren Nutzen sie zuvor nicht erkannt hatte.

Kommissärin Silvia und ich beten dafür, dass diese Woche eine gute Woche, gute Woche für Sie sei – aufgrund des Ja und Amen unseres Herrn!

Autor
General André Cox, Leiter der Internationalen Heilsarmee

Publiziert am
9.7.2018