Gute Verwalter der Gnade Gottes

Gute Verwalter der Gnade Gottes

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Botschaft von General Brian Peddle, Leiter der Internationalen Heilsarmee.

„Gott hat jedem von euch Gaben geschenkt, mit denen ihr einander dienen sollt. Setzt sie gut ein, damit sichtbar wird, wie vielfältig Gottes Gnade ist“ (1 Petrus 4,10).

Ich bin sicher, dass einige von uns missbilligende Blicke erhalten, wenn sie in einer Menschenmenge singen. Wie unsere Mentoren, John und Charles Wesley, angewiesen haben, singen wir "lustvoll und mit gutem Mut". Unsere Schwierigkeit besteht darin, dass wir nur einen einzigen Ton singen; wir singen monoton. Wir haben wenig Ahnung von der ganzen Bandbreite der farbenfrohen Klänge, die eine gute Melodie ausmachen. Dieser 1. Petrusbrief wirft uns keine missbilligenden Blicke zu, wenn wir singen, aber er erinnert uns daran, dass Gottes Gnade farbenfroh und vielfältig.

Der Brief klingt von Anfang an die Musik der Gnade. Nach seinen einleitenden Worten betet Petrus: "Gnade sei mit euch und Friede in Fülle." Und als Petrus den Brief beendet, schreibt er: "Ich lasse euch diese Zeilen zukommen, um euch zu ermahnen und zu bezeugen, dass das, was ich geschrieben habe, in Wahrheit die Gnade Gottes ist.“ Es ist eine christliche Überzeugung, dass in Jesus Christus Gottes Gnade vollständig offenbart worden ist: "Das Wort ist Mensch geworden und lebte unter uns ... voller Gnade und Wahrheit" (Johannes 1,14). Gottes Grosszügigkeit, Güte, Barmherzigkeit und Liebe sind in Jesus von Nazareth offenbart worden. Aber Gottes Gnade kommt auch durch diese jungen Kirchen in Asien zum Ausdruck.

Vielleicht fällt es uns schwer, den Schock, den diese Worte den ersten Leserinnen und Leser des Petrusbriefs versetzt hatten, vollständig zu verstehen. Sie leben als "Fremde und Exilanten" in Städten des Römischen Reiches. Sie leben in einer Welt, in der Status und Privilegien die Lebensweise bestimmen. In einer solchen Welt bildeten diese frühen Gläubigen eine Gemeinschaft, die durch Gnade und nicht durch Privilegien geformt wurde. Im Licht der Gnade Gottes begannen sie, Beziehungen des gegenseitigen Dienstes aufzubauen. Sie sollten "einander lieben ... gastfreundlich sein ... einander dienen" (1. Petrus 4,8-10). Gnade schafft eine andere Art von Gemeinschaft.

Und einer der Wege, auf denen Gott eine Gemeinschaft der Gnade schafft, sind die Gaben, die ihr geschenkt werden. Aus diesem Grund ermahnt Petrus seine Leser: " Gott hat jedem von euch Gaben geschenkt, mit denen ihr einander dienen sollt. Setzt sie gut ein, damit sichtbar wird, wie vielfältig Gottes Gnade ist“ (1 Petrus 4,10). Vielfältige Gnade. Vielfarbige Gnade. Gottes Gnade ist nicht mit einer Farbe gemalt; Gottes Gnade kommt in vielen Farben daher. Und Gottes Gnade ist jedem von uns mit unterschiedlichen Fähigkeiten gegeben, diese vielfältige Gnade auszudrücken. Es gibt Gaben des Sprechens, des Dienens, des Handwerks, der Führung und so viele andere. Gott, der Heilige Geist, stattet uns aus, Gottes vielfältige Gnade in unserer Welt auszudrücken.

Während dieser Zeit der Pandemie werden wir auf viele aufmerksam gemacht, die anderen an der so genannten "Frontlinie" dienen. Es ist jedoch auch so, dass hinter jenen, die an der Front dienen, viele andere stehen, die dies hinter den Kulissen ermöglichen. Beachten Sie, dass dieser Petrusbrief uns als "Verwalter" der Gnade Gottes anspricht. Dias Verwalten der Gnade Gottes ist einer der Schwerpunkte in zahlreichen Gleichnissen Jesu. Uns werden Fähigkeiten und Mittel anvertraut, und wir haben die Aufgabe, sie zu verwalten.

In diesen Wochen der Pandemie möchte ich den vielen innerhalb der Heilsarmee, die unsere Ressourcen verwalten, meinen Dank aussprechen. Wir sind so vielen zu Dank verpflichtet, die unsere Finanzen mit Integrität verwalten, die sich um unsere Offiziere und Mitarbeiter kümmern, die unsere Grundstücke bauen und instand halten, die an den notwendigen Sitzungen teilnehmen, damit diese Armee in dieser entscheidenden Zeit ein Ausdruck der Gnade Gottes sein kann. Danke, dass Sie uns helfen, gute Verwalter der Gnade Gottes zu sein.

Es ist unsere Hoffnung, dass wir eines Tages in der Lage sein werden, uns zu versammeln und Gott unser Loblied zu singen. Während wir singen, lasst uns die ganze Regel von John und Charles Wesley im Gedächtnis behalten: "Singt lustvoll und mit gutem Mut. Hütet euch davor, so zu singen, als wärst ihr halb tot oder schlafend, sondern erhebt eure Stimme mit Kraft." Amen!

Denn Er gibt denen, die bitten
Seine Gnade für jede Aufgabe,
Gott plant für dich in Liebe,
denn Er sorgt sich noch immer um dich.

(John Gowans, Liederbuch 490)

Autor
General Brian Peddle, Leiter der Internationalen Heilsarmee

Publiziert am
29.6.2020