Heilsarmee Ungarn: Zoobesuch mit ukrainischen Flüchtlingen

Heilsarmee Ungarn: Zoobesuch mit ukrainischen Flüchtlingen

© Zoltán Görögh / Armée du Salut Hongrie / Lizenzfrei

Seit Beginn des Krieges in der Ukraine hilft die Heilsarmee in Ungarn Flüchtlingen aus diesem vom Konflikt betroffenen Land. 

Dieses Mal bot sie einer Gruppe von 43 Personen – 20 Erwachsene und 23 Kinder –, die sich vorübergehend in Tiszakeresztúr in Transkarpatien aufhalten und Binnenflüchtlinge aus der Ukraine sind, ein unvergessliches Erlebnis: Es wurde ein Ausflug in den Zoo von Nyíregyháza in Ungarn organisiert. Nach Monaten der Entbehrung und Unberechen-barkeit waren die Mütter, Enkelkinder, Grossmütter und Grossväter alle sehr gerührt und froh, sich entspannen zu können.

Seit März halten sich Frauen, ältere Menschen und Kinder, die aus irgendeinem Grund ihr Land nicht verlassen konnten oder wollten, in Tiszakeresztúr auf. Seit Beginn des Krieges hat es sich die Heilsarmee in Ungarn zur Aufgabe und Mission gemacht, Flüchtlingen und Menschen zu helfen, die durch den Krieg in eine schwierige Lage geraten sind. Seit einiger Zeit stellen unsere humanitären Helfer fest, dass es nicht ausreicht, nur an der Grenze Hilfe zu leisten, sondern dass es auch auf der anderen Seite viele Menschen gibt, die in Not sind und Schwierigkeiten haben, Spenden aus Ungarn zu erhalten. Zunächst halfen sie den Menschen, die sich vorübergehend in Tiszakeresztúr aufhalten, indem sie ihnen Lebensmittel und Möbel zur Verfügung stellten. In letzter Zeit baten die Vertriebenen die Mitarbeitenden der Heilsarmee vor allem um Öl und Spielzeug.

Die meisten von ihnen leben seit fünf Monaten in dem Lager in Transkarpatien, wo so gut wie nichts passiert. Sie warten nur auf Spenden und die Möglichkeit, nach Hause zurückkehren zu können. Gemäss ihrem Auftrag wollte die Heilsarmee diesen Familien auch geistlichen Beistand leisten. Daher organisierte sie einen Ausflug, der ihnen half, sich vorübergehend von ihrer aktuellen Realität zu lösen, und den Kindern eine ganz neue Erfahrung ermöglichte.

Die Reise wurde durch eine besondere Partnerschaft zwischen der Grundschule in Tiszabecs, Ungarn, und der Heilsarmee ermöglicht, die einen Bus organisierte. Ein freiwilliger Fahrer aus Milota meldete sich, um den Bus zu fahren. Der Kommandant des Grenzübergangs in Tiszabecs half den Familien, die Grenze zu überqueren, da nicht alle die notwendigen Reisedokumente hatten. Der Nyíregyháza-Zoo bot den 20 Erwachsenen und 23 begeisterten Kindern einen be-trächtlichen Rabatt an. Und das Dschungelrestaurant des Zoos servierte der kleinen Gruppe leckere Gerichte zu einem sehr günstigen Preis. 

Viele Kinder besuchten zum ersten Mal einen Zoo, aber auch die ältere Generation genoss das bunte Programm. Sie betonten vor allem, dass sie schon lange kein so leckeres Mittagessen mehr bekommen hätten. Trotz der Sprachschwierigkeiten genossen die Mitarbeitenden der Heilsarmee die Reise wirklich, denn auch ohne gemeinsame Worte war schliesslich Freude und Glück in ihren Augen zu sehen. Wir hoffen, dass die Wolken über der Ukraine bald vorüberziehen, aber bis dahin wird die Heilsarmee weiterhin aktiv den Menschen helfen, die in Transkarpatien gestrandet sind. Ein weiterer Besuch hat am 8. Oktober stattgefunden. Eine Delegation der Heilsarmee hat die Geflüchteten in Tiszakeresztúr besuchet, um einen weiteren Tag mit der Gemeinschaft zu verbringen, mit kreativen Aktivitäten für Kinder, Sport und einem Marionettentheater. 

Die überwältigende Unterstützung und die Spendenbereitschaft zu Beginn des Krieges liessen im Laufe der Zeit nach. Der Krieg geht jedoch weiter und die Situation der vertriebenen Familien ist leider immer noch ungelöst, während ihre spirituelle Kraft abgenommen hat. Aus diesem Grund ist die Heilsarmee weiterhin dringend auf anhaltende Unterstützung angewiesen und wird die Familien, die fliehen, nicht im Stich lassen.

Autor
Heilsarmee Ungarn, Personal / Kommunikation

Publiziert am
13.10.2022