Heils­ar­mee ver­kauft Lie­gen­schaf­ten in Ring­gen­berg

Heils­ar­mee ver­kauft Lie­gen­schaf­ten in Ring­gen­berg

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Die beiden Liegenschaften im Ortszentrum von Ringgenberg haben letzte Woche ihren Eigentümer gewechselt. Damit geht nach fast 120 Jahren eine lange Heilsarmee-Tradition im Berner Oberland zu Ende.

Nach intensiven Verhandlungen konnte am 13. September 2021 der Kaufvertrag mit der neu gegründeten Vordorf Ringgenberg AG unterzeichnet werden. Die neue Eigentümerin setzt sich aus den Körperschaften Einwohnergemeinde Ringgenberg, Burgergemeinde Ringgenberg/Goldswil, Kirchgemeinde Ringgenberg/Goldswil/Niederried und Bäuertburgergemeinde Goldswil zusammen.

Es ist geplant, dass das Dorfzentrum in Ringgenberg in den nächsten fünf bis zehn Jahren schrittweise gestärkt werden soll. Als erste Übergangslösung ist angedacht, dass die Stiftung Helsenberg, eine Institution der Michel Gruppe Meiringen, die Liegenschaften mietweise übernimmt (Betreutes Wohnen für sozial schwache, erwerbstätige/nicht erwerbstätige Erwachsene als vorübergehende oder dauerhafte Wohnlösung), weil ihre Liegenschaften in Unterseen umgebaut werden. Längerfristig wolle man einen Planungskredit genehmigen lassen, um das Areal und die „mögliche Nutzung” noch besser beurteilen zu können. Eine Idee sei beispielsweise, „attraktiven” Wohnraum zu schaffen. Ausserdem sind weitere Nutzungen angedacht, wie beispielsweise eine Pilgerherberge, Ferien für sozial Schwache, Cafeteria mit Kinderspielplatz/Spielplatz für Erwachsene, etc.

Die Heilsarmee hatte die Liegenschaft an der Hauptstrasse (Chalet, Speisesaal und Garten) 1902 von einem Ehepaar Surber übernommen, als Ruhehaus für kranke und genesende Offiziere. 1934 wurde das Gebäude totalrenoviert, 1935 erbaute man das grosse Chalet. Später ergänzte man dieses mit weiteren Zimmern und einem Versammlungssaal.

Das Gästehaus hatte als Institution über Jahrzehnte hinweg grosse Arbeit geleistet und erfolgreich gewirkt, so dass die Gemeinde Ringgenberg die Arbeit im Sozialwesen aber auch im Tourismus sehr schätzte.

Zwischen 2001 bis 2002 sowie 2015 bis 2018 nutzte die Heilsarmee während der grossen Flüchtlingsströme ihr Ferienheim als Asylunterkunft mit 80 Plätzen.

Die Heilsarmee entschied anschliessend, die Häuser zu verkaufen, da die Organisation keine Verwendung mehr sah und das Führen eines Gästehauses nicht zum Kerngeschäft der Heilsarmee gehört.

Autor
Heilsarmee Immobilien

Publiziert am
23.9.2021