Jubiläums- und Aussendungsfeier Heilsarmee Ungarn

Jubiläums- und Aussendungsfeier Heilsarmee Ungarn

Die Festgemeinde vor dem ersten Gebäude, in dem die Heilsarmee Ungarn ab 1924 Gottesdienste feierte
Die Festgemeinde vor dem ersten Gebäude, in dem die Heilsarmee Ungarn ab 1924 Gottesdienste feierte
© Heilsarmee Ungarn I Katalin Kabai@KabkaFoto / Lizenzfrei

Am letzten Maiwochenende 2024 feierte die Heilsarmee Ungarn ihr 100-jähriges Bestehen und die Aussendung von vier neuen Offizierinnen und Offizieren.

Videos (ungarisch/englisch) und Bildergalerie zu den Feierlichkeiten

Start unter schwierigen Bedingungen

1924 eröffnete die ungarische Heilsarmee ihr erstes Korps in Erzsébetváros, in einem durch den Ersten Weltkrieg verwüsteten und zertrümmerten Land, in dem Arbeitslosigkeit, Armut und Verzweiflung herrschten. Die Arbeit der Heilsarmee war daher dringend notwendig und hat sich in mehreren ungarischen Städten schnell etabliert.
Während des Zweiten Weltkriegs erlitt die Arbeit schwere Verluste. Zum einen fehlten die Soldaten, die im Krieg gefallen waren, zum anderen brachen die Beziehungen mit dem internationalen Hauptsitz, der finanzielle Unterstützung leistete, ab, da Ungarn sich damals im Krieg mit England befand. 
Im Jahr 1945 waren noch 30 Korps aktiv. Ab 1949 wurden die verbleibenden Gebäude verstaatlicht und konfisziert und die Heilsarmee wurde in Ungarn verboten. Nur sechs Offiziere und einige Kirchenmitglieder überstanden die Jahre des Regimewechsels. Sie hatten ihren Einsatzwillen nicht verloren und ergriffen, sobald die Situation es zuliess, die Initiative zur offiziellen Wiedereröffnung.

Neustart: Relevanz für die heutige Zeit 

1990 nahm die ungarische Heilsarmee ihre Arbeit mit einem Männerheim und der allmählichen Wiedereröffnung der Korps wieder auf.
Heute gibt es im ganzen Land sechs Kirchen und fünf soziale Einrichtungen. Wir passen uns den Herausforderungen der modernen Welt an und bieten heute zusätzlich zur aktiven Arbeit des kirchlichen Werks unter anderem in folgenden Bereichen Unterstützung: Wir helfen Müttern und Kindern, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, geben Unterstützung bei der Betreuung, Ernährung und Rehabilitation von obdachlosen Menschen und leisten Opfern von Menschenhandel Hilfe. Zudem bieten unsere Mitarbeitenden seit Beginn des Krieges in der Ukraine, dem Nachbarland, regelmässig materielle und geistliche Unterstützung.

Jubiläumswochenende

Die Feierlichkeiten zum 100. Jahrestag der Heilsarmee Ungarn zählten knapp 500 Besucherinnen und Besucher. Wir feierten das Jubiläum mit einem Veranstaltungsprogramm, das sich über drei Tage erstreckte.
Am Freitag, dem 24. Mai, begannen die Feierlichkeiten mit der Enthüllung einer Gedenktafel am ersten Gebäude, in dem die Heilsarmee ab 1924 Gottesdienste feierte. Die Leiter der Heilsarmee Ungarn, die Majore Michael und Christine Staïesse, die Kommissäre Henrik und Lisbeth Andersen, Leiter des Territoriums Ungarn-Österreich-Schweiz, sowie Miklós Soltész, Staatssekretär und stellvertretender Minister für Beziehungen zur Kirche, und Balázs Szűcs, stellvertretender Bürgermeister für kirchliche, zivile und kulturelle Angelegenheiten von Erzsébetváros, nahmen an der Veranstaltung teil. 
Am Samstag gedachten wir derer, die uns vorausgegangen waren, und blickten auf die Jahre der Aufopferung und des Kampfes zurück. Am Abend bot ein musikalisches Lobpreisfestival Darbietungen des Golgotha Gospel Choir von Budapest, der Lobpreis-Gruppe der Heilsarmee von Debrecen mit Roma-Musik, des ungarischen christlichen Singer-Songwriters Béla Pintér sowie des Schweizer Blasorchesters Brass of Praise. 
Am Sonntag standen mit der Weihe von vier neuen Offizierinnen und Offizieren sowie einem Kapitän die Gegenwart und die Zukunft im Vordergrund. Die Oberstleutnante Daniel und Heidi Imboden, Chefsekretär und Sekretärin für territoriale Entwicklung,  sowie die Oberstleutnante Andrew und Darlene Morgan, Territorialleiter Italien und Griechenland und ehemalige Leiter der Heilsarmee Ungarn, hielten an diesen Tagen verschiedene Ansprachen. Die neuen Offizierinnen und Offiziere wurden von den Kommissären Henrik und Lisbeth Andersen geweiht. Im Namen der Partnerkirchen überbrachte Dr. László Khaled, Leiter der vereinigten Methodistenkirche Ungarn, herzliche Glückwünsche zum Jubiläum.

Gott schafft neue Wege

Während dieser Feierlichkeiten wurde der Schwerpunkt auf die Treue Gottes gelegt, der weiterhin Leben bringt, Tote erweckt und neue Wege schafft (Jesaja 43,18–19 / Hesekiel 37,9). Wir haben Seine Gegenwart gespürt, Er hat in unserer Mitte mit Macht gehandelt. Viele Menschen wurden berührt und reagierten auf den Ruf Gottes. Wir vertrauen Ihm für die Zukunft der Heilsarmee in Ungarn.

Autor
Heilsarmee Ungarn, Abteilung Kommunikation

Publiziert am
2.7.2024