Mut, die richtigen Pfade zu beschreiten

Mut, die richtigen Pfade zu beschreiten

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Botschaft von General Brian Peddle, Leiter der Internationalen Heilsarmee, über die Wege, auf die Gott uns führt.

„Der Herr zeigt mir den richtigen Weg um seines Namens willen.“ (Psalm 23:3).

Wahrscheinlich ist Psalm 23 der Lieblingspsalm Vieler. Dieser Psalm hat sich im Laufe der Zeit bewährt. Seine Bilder von Hirten, grünen Weiden, stillen Wassern und dunklen Tälern regen unsere Phantasie an. Wenn wir Freunde in ihren letzten Lebensmomenten begleiten, ist es oft dieser Psalm, der uns eine Stimme gibt, wenn Worte schwierig sind: "Und ob ich schon wanderte im Tal des Todesschattens, fürchte ich kein Unglück, denn du bist bei mir.“ Psalm 23 bringt Trost in Zeiten der Bedrängnis. Und er leitet uns im Leben. Für diese Andachtszeit möchte ich mich auf Vers drei dieses Psalms konzentrieren: „Der Herr ist mein Hirte, er zeigt mir den richtigen Weg um seines Namens willen.“

Erinnern Sie sich daran, wie Sie in jüngeren Jahren einen Weg zurücklegten? Vielleicht nahmen Sie eine Abkürzung, um zum Haus eines Freundes zu gelangen, aber es bedeutete, über das Grundstück eines Nachbarn zu gehen. Sie gingen diesen Pfad so oft, bis Sie schliesslich einen Weg schufen, sehr zum Ärger Ihres Nachbarn. Beachten Sie, dass wir das Wort "Weg" verwenden, um eine Lebenserfahrungen zu beschreiben. Zum Beispiel sprechen Sportler über den Weg, der zu einer Meisterschaft führte. Ärzte stellen sich den Weg vor, der zu ihrer Berufung führte. Während dieser Pandemie suchen Forscher den Weg zu einem erfolgreichen Impfstoff, der das Coronavirus bekämpft und dennoch sicher für die Menschen ist. Pädagogen suchen den Weg, der es Kindern ermöglicht, in die Schule zurückzukehren. Pfade sind schwer zu schaffen. Sie brauchen Zeit und erfordern Weisheit und Mut.

Psalm 23 beginnt mit der Benennung Gottes als Hirte. Israel kam, um vom Herrn als Hirten zu sprechen, weil er sie durch die Wüste führte, sie versorgte und vor Gefahren schützte. Unter seinen letzten Worten an Israel sagt Moses: "Vierzig Jahre lang ist der Herr, euer Gott, bei euch gewesen, und euch hat es an nichts gefehlt" (5. Mose 2,9). Aber beachten Sie, dass Psalm 23 vom „richtigen Weg“ spricht. Mit anderen Worten: Der Charakter und die Absichten Gottes zeigen uns den Weg, den wir beschreiten sollen. Gottes Charakter der Integrität, Barmherzigkeit und Gerechtigkeit prägt den Weg, den er uns gehen lassen will. Und das gilt sowohl für die Heilsarmee als auch für uns persönlich.

Die Geschichte der Heilsarmee enthält viele solcher „richtigen Weg“. In seinem Buch "Turning Points" hebt Oberstleutnant Allen Satterlee mehrere Momente in unserer Geschichte hervor, in denen wir andere Wege fanden. Einer dieser Wege war die Rolle der Frauen in der Armee. Satterlee beginnt sein Kapitel mit der überraschenden Unterbrechung eines Gottesdienstes durch Catherine Booth, als sie sagt: "Ich möchte etwas sagen." Zu einer Zeit in der britischen Geschichte, als Frauen kein Wahlrecht hatten und weder in der Kirche noch in der Politik Führungspositionen bekleiden konnten, half Catherine Booth, einen Weg zu schaffen. Oberstleutnant Satterlee argumentiert, dass die Rolle der Frauen in dieser Armee zu einem unserer wichtigsten Unterscheidungsmerkmale wurde. Unsere Welt ist jedoch nicht mehr die des 19. Jahrhunderts. Die Möglichkeiten für Frauen haben sich verändert. Und wir haben erkannt, dass Frauen nicht immer einen klaren Weg zur Führung innerhalb dieser Armee hatten; unsere Aufgabe ist es nun, dazu beizutragen, den Weg, den Catherine Booth udn andere eingeschlagenen haben, fortgesetzt werden kann. Lassen Sie uns gemeinsam weiter an dieser Aufgabe arbeiten.

Heute suchen Salutisten auf der ganzen Welt nach Möglichkeiten, einen Weg zu schaffen, um unsere Mission der Erlösung fortzusetzen und Heilung, Gerechtigkeit und Hoffnung zu bringen. Viele von Ihnen tragen dazu bei, „richtige Wege“ in unseren verschiedenen Diensten zu schaffen. Einige von uns sind sich bewusst, dass ein Weg geschaffen werden muss, um eine jüngere Generation zu erreichen, welche die Überzeugungen nicht mehr teilt, die unser Leben geprägt haben. Es gibt viele „richtige Wege“, die Weisheit und Mut erfordern. Mögen wir in dieser Woche bewusst werden, dass der Herr uns um seines Namens Willen den richtigen Weg zeigt.

Ich werde in der Stärke des Herrn gehen,
Auf Wegen, auf die er meine Füsse lenkt;
Ich werde dem Licht seines Wortes folgen,
Auch schrecke ich nicht vor den Gefahren zurück, denen ich begegne.
Seine Gegenwart wird meine Schritte begleiten,
Seine Fülle wird meine Wünsche erfüllen;
auf ihn stützt sich mein unerschütterlicher Glaube,
bis meine Reise endet.

(Edward Turney, Liederbuch 959)

Autor
General Brian Peddle, Leiter der Internationalen Heilsamee

Publiziert am
3.8.2020