"Möge das Feuer des Heiligen Geistes auf die Mitglieder des Hohen Rates fallen!"

"Möge das Feuer des Heiligen Geistes auf die Mitglieder des Hohen Rates fallen!"

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Gedanken von General André Cox, Leiter der Internationalen Heilsarmee.

Seit der Mensch zwei Hölzchen aneinander rieb oder einen Feuerstein aufschlug, um Feuer zu entfachen, zeigt die dabei entstehende Flamme immer aufwärts. Die Gesetze der Natur diktieren den Flammen, dass sie immer aufwärts flackern sollen, und dass Hitze steigt.

Es gibt allerdings drei Begebenheiten in der Bibel, die aufzeigen, dass Gottes Kraft den Gesetzen der Natur zuwiderläuft.

In 1. Könige lesen wir von Elia, der die Propheten Baals herausforderte, ein Opfer anzuzünden, ohne dafür eine Flamme zum Altar zu tragen. Als dabei kein Feuer entstand, baute Elia den Altar des Herrn wieder auf uns bereitete darauf sein eigenes Opfer vor. In den Versen 36 bis 38 lesen wir folgende Worte: „Und als es Zeit war, das Speisopfer zu opfern, trat der Prophet Elia herzu und sprach: ‚Herr, Gott Abrahams, Isaaks und Israels, lass heute kundwerden, dass du Gott in Israel bist und ich dein Knecht und dass ich all das nach deinem Wort getan habe! Erhöre mich, Herr, erhöre mich, dass dies Volk erkenne, dass du, Herr, Gott bist und ihr Herz wieder zu dir kehrst!‘ Da fiel das Feuer des Herrn herab und frass Brandopfer, Holz, Steine und Erde und leckte das Wasser auf im Graben.“

Beachten Sie diese Worte: Das Feuer des Herrn fiel herab – und setzte sich damit über alle dem Menschen bekannte Naturgesetze hinweg.

Die zweite alttestamentliche Stelle, in der lesen, dass Feuer fiel, finden wir 1. Chronik. Hier wird berichtet, wie David Gott missfiel, indem er das Volk Israel zählen liess. Als Folge davon zwang eine Plage das Volk in die Knie, und David wurde arg gedemütigt. Ein Engel wies David an, einen Altar auf der Tenne Araunas, des Jebusiters, aufzurichten. In Kapitel 21, Vers 26 lesen wir: „Und David baute dem Herrn dort einen Altar und opferte Brandopfer und Dankopfer. Und als er den Herrn anrief, erhörte er ihn durch das Feuer, das vom Himmel fiel auf den Altar mit dem Opfer.“

Der Herr antwortete David mit Feuer, das vom Himmel herabfiel.

Es wird Sie nun nicht überraschen, dass die dritte Begebenheit in der Bibel, in welcher das Feuer nicht stieg, sondern fiel, an Pfingsten stattfand.

In Apostelgeschichte 2, Vers 3 lesen wir: „Und es erschienen ihnen Zungen, zerteilt und wie von Feuer, und setzten sich auf einen jeden von ihnen.“ Die Flammen stiegen nicht empor, sondern setzten sich auf den Gläubigen, die sich im Obersaal befanden. Einmal mehr trotzten die Flammen den Gesetzen der Natur, indem sie nicht emporstiegen.

Diese unnatürlichen Gegebenheiten erinnern uns daran, dass Gottes Eingriff über jedes Gesetz und jedes Prinzip steht, welches dem Menschen bekannt ist.

Zu oft organisieren wir unsere Zukunft, anstatt über unsere gefallene Natur Busse zu tun. Zu oft versuchen wir, die Dinge aus eigener Kraft zu erledigen, anstatt unserem himmlischen Vater zu vertrauen. Zu oft pflastern wir unser Leben voll mit Aktivitäten, anstatt Gott darum zu bitten, Erweckung in unser Leben, unseren Kirchen, unseren Gemeinschaften und unseren Nationen zu schenken. Zu oft versuchen wir, die Kraft und die Autorität Gottes mit unserem menschlichen Verstand zu begreifen und versagen darin, zu anerkennen, dass Gottes Wege viel höher als unsere Wege und seine Gedanken viel höher sind als unsere Gedanken (Jesaja 55,9).

Was können uns diese drei Begebenheiten in der Bibel, die mit Feuer zu tun haben, sonst noch lehren?

Erstens: Elias Feuer war das der Herausforderung. Die Menschen waren im Begriff, sich von der echten Anbetung abzuwenden und falschen Propheten nachzufolgen. Das Feuer fiel und erinnerte die Menschen daran, dass es nur einen wahren Gott gibt, und dass nur er allein unserer Anbetung würdig ist.

Auch heute jagen die Menschen falschen Göttern nach – Materialismus, Ansehen, Macht – und müssen herausgefordert werden, den Schöpfer und Erhalter aller Dinge zu anerkennen und anzubeten.

Zweitens: Davids Feuer war das der Überführung. David war die eigene Wichtigkeit und persönliche Autorität zu Kopf gestiegen. Das Feuer fiel und erinnerte ihn daran, dass er, obwohl König, immer noch Gottes Autorität unterworfen war.

Auch heute haben wir es innerhalb der Kirche nötig, an jenen Punkt gebracht zu werden, wo wir bereit sind, unser Ansehen, unseren Ruhm und unseren Ehrgeiz zu überdenken. Wir sind Diener Gottes, wir müssen in aller Demut den souveränen Willen und die Autorität Gottes anerkennen und unser Knie vor ihm beugen – ganz egal wer wir sind.

Und schliesslich drittens: Das Feuer an Pfingsten war das des Dienstes. Die Gläubigen wurden ausgestattet, um den Auftrag Jesu zu erfüllen und Zeugen zu sein in Jerusalem, Judea, Samaria und bis ans Ende der Welt.

Dies erinnnert uns daran, dass die Kirche nicht für unsere Bedürfnisse da ist, und auch nicht zu unserem Vergnügen, sondern dazu, Christus in der Welt bekannt zu machen. Zu oft hat es sich die Kirche erlaubt, ein Ort der Zuflucht vor der Welt zu sein, ein Ort der Bequemlichkeit.

Pfingsten beauftragt die Diener Gottes, ein Teil der Lösung zu sein, anstatt ein Teil des Problems zu bleiben. Was wir brauchen, um den Auftrag zu erfüllen, sind Stärke, Gnade und Kraft.

Jesaja 64,3: “Denn von Ewigkeit her hat man nie gehört, nie vernommen, hat kein Auge es gesehen, dass ausser dir ein Gott tätig war für die, welche auf ihn harren.“

Möge Gott uns diese seine Zusage heute erfüllen. Ein Gott, der für all jene einsteht, die auf ihn gewartet haben und die weiterhin auf ihn warten.

Kommissärin Silvia und ich beten, dass das Feuer des Heiligen Geistes auf die Mitglieder des Hohen Rates herabfallen möge.

 

Autor
General André Cox, Leiter der Internationalen Heilsarmee

Publiziert am
24.5.2018