"Nicht einfach Hoffnung, sondern lebendige Hoffnung"

"Nicht einfach Hoffnung, sondern lebendige Hoffnung"

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Botschaft von General Brian Peddle über die Hoffnung, die in der Auferstehung des Herrn Jesus Christus gründet.

„Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner grossen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung“ (1 Petrus 1,3).

Die Hoffnung. Ein Blick in unsere Welt zeigt die Bedeutung der Hoffnung. Hoffnung ist für Mitarbeiter an vorderster Front, die sich bei der COVID-19-Pandemie um andere kümmern, von entscheidender Bedeutung. Hoffnung macht einen Unterschied für Wissenschaftler, die an der Entwicklung eines Impfstoffs arbeiten. Und Hoffnung macht einen grossen Unterschied für Flüchtlingseltern, die mit ihren Kindern aus einem unruhigen Land fliehen. Hoffnung hilft Einzelpersonen und Organisationen, den nächsten Schritt zu tun. Mit mehr als beiläufigem Interesse hören wir also diese Worte des 1. Petrus: "Der uns nach seiner grossen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung." Nicht einfach Hoffnung, sondern lebendige Hoffnung.

Der christliche Glaube ist schwanger von Hoffnung, aber wie sieht diese Hoffnung aus? Es ist unsere Überzeugung, dass Jesus die Hoffnung sichtbar gemacht hat, als er den Aussätzigen heilte, den Blinden das Augenlicht schenkte, die Ausgrenzung der Frauen überwand und zu den Mahlzeiten mit den Ausgeschlossenen sass. In jeder dieser Situationen fing die Hoffnung an, etwas zu bewirken. Jesus nannte sie so: "Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahe herbeigekommen..." (Markus 1,15). Das Reich Gottes ist Gottes Zukunft, die in die Gegenwart einbricht. Es ist Gottes Zukunft, die angefangen, aber nicht vollständig verwirklicht ist. In den Bildern der biblischen Autoren wird Gottes Zukunft als eine Zeit vorgestellt, in der Schwerter in Pflugscharen verwandelt werden, in der es eine Heilung der Völker geben wird, in der alle in Christus lebendig gemacht werden, in der die ganze Schöpfung von ihrer Knechtschaft befreit wird und in der die Gerechtigkeit zu Hause sein wird. Die Leser des 1. Petrus werden ermutigt zu erkennen, dass sie bereits "das Ergebnis eures Glaubens, das Heil eurer Seelen" (1. Petrus 1,9) empfangen. Diese Hoffnung ist eine lebendige Hoffnung, die das ganze Leben umfasst.

Manchmal kann Hoffnung kaum mehr als Wunschdenken sein. Wie viele junge Kanadier hätte ich vielleicht gehofft, professionelles Eishockey zu spielen, aber diese Hoffnung schwand, als klar wurde, dass ich nicht gut genug Schlittschuh laufen konnte. Was der christlichen Hoffnung hilft, mehr zu sein als Wunschdenken, ist ihre Grundlage. Die christliche Hoffnung gründet auf dem Leben, dem Tod und der Auferstehung Christi. Als man befürchtete, dass die Kreuzigung Jesu die Hoffnungen seiner Nachfolger zunichtemachen würde, erneuerte ein leeres Grab diese Hoffnungen: "Gelobt sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns aufgrund seiner grossen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi aus den Toten" (1. Petrus 1,3). Die christliche Hoffnung ist kein Wunschdenken; sie gründet sich vor allem auf die Auferstehung Christi von den Toten. Christliche Hoffnung ist österliche Hoffnung.

Die christliche Hoffnung belebt die Mission der Kirche. Salutisten in Brasilien verkörpern lebendige Hoffnung für Flüchtlinge aus dem benachbarten Venezuela. Diese Flüchtlinge, die aus verschiedenen Gründen aus ihrer Heimat fliehen mussten, finden durch das Brückenprojekt einen Ort der Aufnahme und Hoffnung. Kinder finden einen Ort, an dem sie sich sicher fühlen können, und sie malen sich sogar ihr Gesicht an, um den Kindertag zu feiern. Den Mitgliedern der LGBT-Gemeinschaft war der Eindruck vermittelt worden, dass sie nichts anderes als "eine Krankheit" seien. Aber in der Gegenwart von Salutisten finden sie eine lebendige Hoffnung und Würde. Leutnant Jacqueline Silva erklärt, dass das Bridges-Projekt "mit psychologischer Unterstützung, emotionaler Gesundheit und der Stärkung der Widerstandskraft solch verletzlichen Menschen hilft". Die Mission Christi setzt sich durch diese Gemeinschaft von Salutisten fort und schafft eine lebendige Hoffnung. Christliche Hoffnung macht einen Unterschied, weil Gottes Zukunft anders aussieht.

Mögen wir zu Beginn dieser neuen Woche Gottes Hoffnung in unserer Welt zum Ausdruck bringen. Möge die Barmherzigkeit Gottes Ihnen auch heute noch lebendige Hoffnung geben.

Herr aller Hoffnung, Herr aller Freude,
Dessen kindliche Vertrauen keine Sorgen zerstöre konnte,
Sei da, wenn wir erwachen, und gib uns, so bitten wir dich,
Deine Glückseligkeit in unseren Herzen, Herr,
Bei Tagesanbruch.

(Jan Struther, Gesangbuch 772)

Autor
General Brian Peddle, Leiter der Internationalen Heilsarmee

Publiziert am
26.5.2020