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© Markus Spiske temporausch.com / Lizenzfrei

Wann wird die Welt untergehen? (4500 Zeichen)

«Einige sprachen begeistert von der Schönheit des Tempels, seinen wertvollen Steinen und den kostbaren Weihegeschenken, mit denen er ausgestattet war. Aber Jesus erwiderte: 'Es kommt die Zeit, in der hier kein Stein auf dem anderen bleiben wird. Alles, was ihr jetzt seht, wird nur noch ein grosser Trümmerhaufen sein.' Die Jünger fragten ihn: 'Lehrer, wann wird das geschehen? Welches Ereignis wird ankündigen, dass diese Dinge bevorstehen?'» (Die Bibel, Lukasevangelium Kapitel 21, Verse 5 bis 7).

In vielen Schweizer Städten wurden im Jahr 2019 von Tausenden von Jugendlichen, vornehmlich Schüler und Studenten, "Klimastreiks" und andere grosse Strassendemonstrationen organisiert, um die Bevölkerung und insbesondere die Volksvertreter und andere einflussreiche Personen auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen. Nämlich, dass unser Planet durch eine globale Erwärmung bedroht ist, die in den letzten Jahren beobachtet werden konnte und immer stärker zunimmt. Auch eine Reihe von bedeutenden Persönlichkeiten aus der Wissenschaft gingen auf die Strasse, die das Anliegen der Schüler teilten.

Auch in zahlreichen Städten Europas wurden solche Demonstrationen veranstaltet. Anfangs haben die Politiker die Kundgebungen kritisiert oder gar verurteilt, doch dann erkannten sie, wie sensibel die Öffentlichkeit auf die Demonstrationen reagiert und in welchem Mass die letzten Europawahlen von den Erfolgen der Umweltparteien beeinflusst wurden. Und sie verstanden, dass es sich lohnt, Umweltfragen in ihren Wahlprogrammen zu berücksichtigen.

Tatsächlich besteht Anlass zur Sorge angesichts der Klimaveränderungen, die in wichtigen Regionen aller Kontinenten zu beobachten sind: Dürren und Hungersnöte, Erdbeben, denen manchmal zerstörerische und tödliche Tsunamis folgen, katastrophale Überschwemmungen, Gletscherschwund in unseren Bergen und Eisschollen im Polarmeer. Und es gibt immer Menschen, die diese Umstände als Vorboten des Weltuntergangs sehen, die Zeichen interpretieren und alle möglichen Bedrohungen für die Menschheit prophezeien.

Natürlich kommen Fragen auf, nicht nur in Bezug auf die Natur und das Klima. Die Menschen benehmen sich so schlecht! Bürgerkriege hier, tödliche Kampfhandlungen dort, Drohungen, die Entwicklung von immer tödlicheren Maschinen, Ungerechtigkeiten, die zu Aufständen und Strassendemonstrationen führen, Plünderungen, Raubzügen ... die Liste lässt sich endlos weiterführen.

Auf die in der Einleitung erwähnten Fragen der Jünger antwortete Jesus: "Lasst euch von keinem Menschen täuschen und verführen! Denn viele werden unter meinem Namen auftreten und von sich behaupten: 'Ich bin es – der Retter, auf den ihr wartet!' Und sie werden verkünden: 'Jetzt ist die Zeit gekommen!' Lauft ihnen nicht nach! Ihr werdet von Kriegen und Unruhen hören. Aber lasst euch dadurch nicht erschrecken! Das alles muss geschehen, aber das Ende kommt noch nicht sofort danach." Dann sagte er zu ihnen: "Ein Volk wird gegen das andere kämpfen und ein Königreich das andere angreifen. Es wird schwere Erdbeben geben und in vielen Teilen der Welt Hungersnöte und Seuchen. Schreckliche Dinge werden geschehen, und am Himmel werden gewaltige Erscheinungen zu sehen sein (…) Und dann werden alle sehen, wie der Menschensohn mit grosser Macht und Herrlichkeit auf den Wolken kommt. Deshalb: Wenn sich dies alles zu erfüllen beginnt, dann seid zuversichtlich – mit festem Blick und erhobenem Haupt! Denn eure Rettung steht kurz bevor" (Die Bibel, Lukasevangelium Kapitel 21, Vers 8ff).

Es ist fast 2000 Jahre her, dass Jesus diese Worte sprach. Doch wie alle seine Lehren ist auch diese heute noch gültig, ja sogar von grösster Aktualität. Seien wir also wachsam und vertrauen wir auf den Herrn, der alles regiert. Er lässt die Dinge geschehen, die Jesus seinen Jüngern angekündigt hat. Und er wird darüber richten, wenn die Zeit gekommen ist. Vielleicht ist es morgen, vielleicht erst in Hunderten von Jahren?

Hüten wir uns vor vergeblichen Berechnungen, aber seien wir treu im Auftrag, den Gott uns anvertraut hat, den Völkern das Heil zu verkünden, das uns durch den Herrn Jesus Christus gebracht wurde. Lasst uns bereit sein, ihm an jenem Tag zu antworten, an dem er uns die Tore seines Königreichs öffnen wird. "Seid also zu jeder Zeit bereit, denn der Menschensohn wird gerade dann kommen, wenn ihr am wenigsten damit rechnet! (…) Dieser Verwalter darf sich glücklich schätzen, wenn sein Herr dann zurückkehrt und ihn gewissenhaft bei der Arbeit findet!" (Die Bibel, Matthäusevangelium Kapitel 24, Verse 44 und 46).

 

Crédit photo : Markus Spiske temporausch.com

Autor
Pierre-André Combremont

Publiziert am
6.8.2019