«Wir beten für die betroffenen Familien»

«Wir beten für die betroffenen Familien»

Im Gottesdienst der Heilsarmee haben Gläubige für die Todesopfer Kerzen angezündet. Dazu stehen Bibel-Zitate, die in der Trauer Hoffnung spenden sollen.
Im Gottesdienst der Heilsarmee haben Gläubige für die Todesopfer Kerzen angezündet. Dazu stehen Bibel-Zitate, die in der Trauer Hoffnung spenden sollen.
© Kapitänin Judith Dummermuth / Lizenzfrei

Christen aus Adelboden, u.a. die Heilsarmee-Kapitäne Dummermuth, solidarisieren sich mit den Familien der sechs Todesopfer in Schweden.

Das Dorf Adelboden ist vom tragischen Unfall mit sechs Toten in Schweden sehr betroffen. Doch in Zeiten der Trauer steht eine Allianz der Adelbodner Freikirchen zusammen und spenden den Familien der Opfer Trost. Die Vertreter aller Adelbodner Freikirchen - David Glaser (Freie Missions Gemeinde), Judith und Christian Dummermuth (Heilsarmee), Markus Inniger (Reformierte Kirchgemeinde), Thomas Kunz (Gemeinde für Christus), Rolf Isler (Pfingstgemeinde), und Mathias Frei (Verein Zuflucht) stehen zusammen, um den betroffenen Familien Trost zu spenden.

Judith Dummermuth, Heilsarmee-Offizierin in Adelboden, ringt um Fassung. «Wir wollen ein Zeichen der Verbundenheit unter Christen aussenden», sagt sie. «Wir beten für die betroffenen Familien und sind für sie da.» Sie und ihr Mann haben am Sonntagabend alle Vertreter der Adelbodner Freikirchen zusammengetrommelt, um eine Botschaft auszusenden. Die lautet: «In Jesus finden wir Trost. In ihm wird die Hoffnung aufrecht erhalten.» Dummermuth: «Das ganze Dorf steht jetzt zusammen.»

Gemeinsam würden sie den Familien und Freunden des tragischen Verkehrsunfalls in Schweden Trost spenden. Denn: Fünf der sechs jungen Männer waren aus Adelboden und waren in der Gemeinde für Christus (GfC) aktiv. Aber beten allein sei nicht alles, so Dummermuth: «Seelsorger sind auch physisch für die Angehörigen da und betreuen sie.»

Der Krug der Tränen
Am Samstagabend, als die Adelbodner die Schocknachricht erhielten, war zufällig auch ein gemeindeübergreifender Jugendtreff angesetzt. Die Teilnehmer wollten eigentlich für alle Besucher des Weltcuprennens beten. Doch es kam anders: Die jungen Christen trauerten gemeinsam um ihre Freunde. 

Das allerdings nicht ohne Anleitung. An verschiedenen Posten setzten sich die Teilnehmer mit der Trauer auseinander und lernten, was die Bibel dazu sagt. «Fasse meine Tränen in deinen Krug. Ohne Zweifel, du zählst sie», wird Psalm 52 zitiert. Daneben steht ein Krug voller Taschentücher. Dummermuth erklärt: «Tränen dürfen und müssen geweint werden – aber Gott sieht sie.»

Thomas Kunz, Leiter der Jugendarbeit der Gemeinde für Christus, erklärte, dass die Hoffnung auf der Beziehung zu Gott beruhe. «Ein Beispiel: Ich war so erschüttert ob der Ereignisse – und dann habe ich Gott erlebt, wie er mir die Worte gab, um mit den Jungen über dieses tragische Unglück zu sprechen.» Die Verunfallten seien nun bei Gott, glaubt er fest. «Und wir werden sie wiedersehen.»

Das finstere Tal
David Glaser, Pastor der Freien Missionsgemeinde Adelboden fügt hinzu: «Die Bibel spricht im Psalm 23 vom finsteren Tal. Aber der Hirte will die Schafe ja durch das finstere Tal hindurch führen und nicht dort stehen bleiben. Und das tut Jesus.»

Am christlichen Treffen vom Samstagabend haben die Jungen auch die Idee entwickelt, Kondolenzbücher zu machen für persönliche Nachrichten – für das ganze Dorf, nicht nur für die Christen.

Kondolenzbotschaft der Heilsarmee Brass of Praise

Berichterstattung in der Berner Zeitung

Berichterstattung im Bund

 

 

 

 

Autor
Quelle: Blick (14.10.2019)

Publiziert am
15.1.2019