Ein ganzes Dorf trauert

Ein ganzes Dorf trauert

© Wolfgang Schultz flickr.com / Lizenzfrei

Die Gemeinde Adelboden hat zusammen mit Kapitänin Judith Dummermuth, Offizierin der Heilsarmee, einen Raum der Trauer eingerichtet.

Nach dem tragischen Unfall mit sechs Toten nimmt die Gemeinde Adelboden Stellung. Der Unfall in Schweden mit sechs Toten hat das Dorf Adelboden geschockt: «Für die Bevölkerung von Adelboden ist das schreckliche Ereignis vom vergangenen Samstag kaum zu fassen.» Alle Opfer waren in der Region beheimatet. In einer Mitteilung appelliert die Gemeindeschreiberin Jolanda Lauber an die Medienschaffenden, die betroffenen Familien nicht zu belangen und ihre Privatsphäre nicht zu belangen. «Der Verlust der jungen Männer ist für die Angehörigen schon genug belastend», steht weiter in der Gemeindemitteilung.

Das tragische Unglück überschattete auch den Skiweltcup in Adelboden, wo die Festivitäten am Sonntagabend abgesagt wurden. Um der Opfer zu gedenken, hat die Evangelische Allianz Adelboden mit der Gemeinde am Montag ab 16 Uhr im Eingangsbereich der Gemeindeverwaltung ein Kondolenzbuch aufgelegt. Zudem wird die Organisation im Kirchgemeindehaus einen Raum der Stille einrichten, der 24 Stunden für die Trauernden zugänglich ist. «Es ist uns ein grosses Anliegen, dass diese beiden Einrichtungen mit Respekt gegenüber den Verstorbenen in Anspruch genommen werden», schreibt die Gemeinde. Nun wolle das Dorf aber auch nach vorne schauen.

Den Raum und das Kondolenzbuch hat die Gemeinde zusammen mit Judith Dummermuth, Offizierin der Heilsarmee und Bewohnerin Adelbodens, eingerichtet. «Wir wollen allen die Möglichkeit geben, der Opfer zu gedenken.» Das Unglück habe das Dorf mitten aus dem Leben gerissen. Im Norden Schwedens verunfallte in der Nacht auf Samstag ein Kleinbus mit sechs Insassen. Er prallte mit einem LKW zusammen.

Die Insassen des Kleinbusses waren allesamt Berner Oberländer aus der Region Adelboden. Überlebt hat lediglich einer von ihnen. Gemäss einer Bekannten fuhren sie jedes Jahr über Neujahr nach Skandinavien, wo sie eine Wohnung oder Hütte besessen hätten. Die Männer waren zudem alle Mitglieder der Freikirche «Gemeinde für Christus» gewesen. Diese ist in über 70 Gemeinden in der deutschen und französischen Schweiz präsent.

 

Kondolenzbotschaft der Brass of Praise

Berichterstattung im Blick

Berichterstattung in der Berner Zeitung

Autor
Quelle: Der Bund Online (14.01.2019)

Publiziert am
15.1.2019