Christliche Werte, kreativ gestaltet

Christliche Werte, kreativ gestaltet

© Martin Opladen / Lizenzfrei

Am 3. April hat eine Jury im Rahmen des Heilsarmee-Kunstwettbewerbs „Werte leben“ sieben Gewinnerwerke gewählt.

Die Veranstaltung "Inklusion erleben" vom 28. März 2018 hatte überaus deutlich vor Augen geführt, wie gross das kreative Potential innerhalb der Heilsarmee ist. Daraus entsprang die Idee zur Ausschreibung eines Kunstwettbewerbs. Im Sinne gelebter Inklusion stand die Teilnahme am Kunstwettbewerb denn auch allen Personen der Heilsarmee Schweiz, Österreich & Ungarn offen: Freiwilligen und Freunden, Kader und Klienten, Mitarbeitenden und Mitgliedern. Als Leitmotiv wurden die bestehenden sieben christlichen Werte der Heilsarmee gewählt, und jedes Kunstwerk musste einen dieser Werte darstellen.

Ein Kunstwerk, ein Wert, ein Punkt
Nachdem nun 104 Kunstwerke fristgerecht eingereicht und 23 Werke nominiert worden waren, wählte die Jury am 3. April in den Räumlichkeiten der Heilsarmee Bern die Gewinnerwerke. Die Jury bestand aus Franziska Rohrer, Daniel Röthlisberger, Nadin Trösch, Julia Maurer, Julien Surmely, Gisella Bächli und Mahir Engin Celik. Den Jurymitgliedern beratend zur Seite stand die Schweizer Künstlerin Francine Guibentif. Die Prämierung fand in Abwesenheit der weiteren Jurymitglieder Manar Alnhlawe, Gholam Sakhi Hosseini und Major Samuel Wahli statt.

Dies sind die sieben christlichen Werte, kurz erklärt:

  • Würde: Der Mensch ist im Bilde Gottes geschaffen. Dies verleiht ihm seine Würde, die unter allen Umständen gewahrt werden muss.
  • Hoffnung: Antriebskraft, welche die Heilsarmee zu den Ausgegrenzten der Gesellschaft führt. Hoffnung nährt sich aus der Überzeugung, dass der Tod nicht den endgültigen Schluss der menschlichen Existenz bedeutet.
  • Freiheit: Recht auf individuelle Entfaltung und persönliche Freiheit. Letztere jedoch endet dort, wo die Freiheit des anderen beginnt.
  • Nächstenliebe: Zuwendung zum und Akzeptanz des Nächsten. Nächstenliebe nährt sich aus der Liebe zu Gott.
  • Gerechtigkeit: Recht auf Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und auf Entfaltungsmöglichkeiten.
  • Verantwortung: Wir stehen in der Verantwortung gegenüber dem Schöpfer und der Schöpfung. Dies beeinflusst unser Verhalten: Wort und Tat müssen übereinstimmen.
  • Versöhnung: Wir sind überzeugt, dass Versöhnung mit sich selbst, mit seinen Nächsten und mit Gott eine entscheidende Rolle im Leben eines Menschen spielt.

Pro christlichen Wert standen den Jurymitgliedern jeweils drei bis vier Werke zur Auswahl – Fotografien, Fotomontagen, Gemälde in verschiedenen Techniken und Materialien, Collagen und eine Objektinstallation. Jedes Jurymitglied durfte pro Wert einen Punkt an das Kunstwerk seiner Wahl vergeben. Die Prämierung erfolgte in anonymisierter Form. Erst an der Ausstellung (siehe unten) werden die Kunstwerke sowie die Namen der Künstlerinnen und Künstler bekanntgegeben.

Illustrationen für Karten
Bei der Wahl der Gewinnerwerke kamen folgende Kriterien zur Anwendung:
Umsetzung: Der gewählte Wert ist im Kunstwerk erkennbar.
Originalität: Das Werk ist eigenständig und hat Bezug zur Gegenwart.
Bedeutung: Das Werk regt zum Nachdenken an und weckt das Interesse.
Qualität: Material und Technik unterstützen die Aussage.
Format: Das Werk muss sich für die Illustrierung als Postkarte eignen.

Auch der Grundgedanke der Inklusion, aus welchem die Idee des Kunstwettbewerbs entstanden war, wurde bei der Bewertung miteinbezogen. Ein spezielles Augenmerk galt dem Format: Die prämierten Kunstwerke sollen nämlich fotografiert und auf Postekartenformat gedruckt werden, wobei jede Karte einen der sieben christlichen Werte darstellt.

Die Jury ging von Wert zu Wert. Manchmal fiel die Entscheidung zugunsten eines Kunstwerks rasch und eindeutig. Andere Male ergab sich eine Pattsituation, und dem zuletzt wählenden Jurymitglied fiel der Stichentscheid zu. Da und dort entstand ein kurzer, aber spannender Austausch über die Gründe, Einschätzungen und Betrachtungsweisen einzelner Jurymitglieder. Die Kunstwerke wurden aus Platzgründen in drei Etappen begutachtet. Zwischen den Etappen hatten die Organisatoren Zeit, die Werke auszuwechseln, und die Jurymitglieder, sich bei einem Schoggistängeli und einem Glas Apfelsaft persönlich auszutauschen.

Alle Kunstwerke können im Rahmen der Ausstellung „Werte leben“ gezeigt und dort nach Absprache mit den Kunstschaffenden allenfalls käuflich erworben werden.

Ausstellung: Tramdepot Burgernziel, Thunstrasse 106, 3006 Bern, 6. bis 25. Juli 2019, offen Mittwoch bis Samstag, jeweils 14.00 bis 20.00 Uhr und Sonntag, jeweils 11.00 bis 16.00 Uhr

Infos: Kunstwettbewerb und Ausstellungs-Flyer (Download)

Autor
Livia Hofer

Publiziert am
9.4.2019