Mit Gottes Hilfe den Garten der Gedanken kultivieren

Mit Gottes Hilfe den Garten der Gedanken kultivieren

© rente42 flickr.com / Lizenzfrei

Oft beurteilen wir eine Situation aufgrund unserer Erfahrungen und leben in der Vergangenheit, anstatt die Perspektive Gottes zu ergreifen.

Im Moment mache ich mir viele Gedanken über meine eigenen Gedanken. Es geht in unserem Leben als Christen oft um ein verändertes Denken:

„Richtet euch nicht länger nach den Massstäben dieser Welt, sondern lernt, in einer neuen Weise zu denken, damit ihr verändert werdet und beurteilen könnt, ob etwas Gottes Wille ist – ob es gut ist, ob Gott Freude daran hat und ob es vollkommen ist“ (Römer 12,2).

Ich möchte gerne unsere Gedanken mit einem Garten vergleichen: Ich selber habe da viele Gedanken gepflanzt, aber auch andere Menschen. Auch Gott hat Gedanken gepflanzt und der Feind ebenfalls. Mithilfe von Gottes Geist kann ich diesen Garten kultivieren und Herr meiner Gedanken sein.

Im Garten Eden hat der Feind erstmals schlechte Gedanken gestreut. Er pflanzte bei Eva den Samen des Zweifels ins Herz. „Sollte Gott gesagt haben...?“  Dieser zweifelnde Gedanke wucherte in Evas Herz, bis sie schlussendlich in den Apfel biss.

So ähnlich ist es heute noch: In uns findet ein Kampf um unsere Gedanken statt. Und leider geben wir schlechten Gedanken in unseren Herzen Raum. Welche Samen hat der Feind in unsere Gedanken eingepflanzt?

... ich genüge nicht, ich bin nicht hübsch genug, ich habe keine Zukunft, ich kann das sowieso nicht, das wird nicht funktionieren, ich bin nicht gut genug, ich bin nicht liebenswert – solch schlechte Samen können über Monate, Jahre, ja gar ein ganzes Leben lang in uns wuchern.

Wir alle kennen die Geschichte der zwölf Spione, die das verheissene Land auskundschafteten. Als sie zurückkamen, hatten sie Angst vor den Riesen:

„Die Anakiter, die wir getroffen haben, sind Riesen. In deren Augen waren wir klein wie Heuschrecken, und so haben wir uns auch gefühlt!“ (1. Mose 13, 33).

Wie konnten sie wissen, wie die Riesen über sie dachten? Hatten sie sie gefragt? Hatten sie mit ihnen Kommuniziert? Nein! Die Meinung, dass die Riesen sie als Heuschrecken betrachteten, entstand in den Gedanken der Spione selbst. Die Spione hatten immer noch diese Sklavenmentalität, sie lebten immer noch in der Vergangenheit, anstatt glaubensvoll an der Verheissung Gottes festzuhalten.

Dies hatte zur Folge, dass die Israeliten 40 Jahre in der Wüste umherirren mussten. Nur wegen eines Samens, vom Feind in ihre Herzen gepflanzt, konnten sie Gottes gute Verheissungen nicht schmecken.

Bei Josua und Kaleb war dies anders. Sie sahen zwar auch die Riesen im Land. Sie haben diese auch nicht einfach ignoriert, aber sie wussten, dass die unsichtbare Realität Gottes der natürlichen Welt überlegen ist. Die beiden waren optimistisch, sie berichteten von dem Reichtum des Landes und glaubten, dass sie im Kampf siegreich sein würden, weil Gott auf ihrer Seite ist. Hier erkennen wir, dass dieselbe Sache aus völlig unterschiedlicher Perspektive betrachtet werden kann.

Habe ich eine Sklavenmentalität oder lebe ich als Sieger? Machen mich meine eigenen Gedanken kaputt, oder kann ich mit der Hilfe des Heiligen Geistes meinen Gedanken Garten bewirtschaften?

Unser himmlischer Vater möchte nicht, dass wir Angst haben, dass wir uns sorgen, dass wir denken, wir genügen nicht. Deshalb habe ich dies in meinem Leben aktiv angegangen:           

  • In einem ersten Schritt ist es wichtig, schlechte Gedanken zu identifizieren und sich bewusst werden, dass diese Gedanken nicht von Gott kommen.
  • Zweitens können wir uns in Erinnerung rufen, was Gott über uns sagt: „Ich bin ein Kind Gottes, ich bin auserwählt, und ein Sohn Gottes ist nicht erbärmlich in den Augen Gottes.“
  • Drittens: Ich binde den Gedanken im Namen Jesu. Ich entwurzle ihn sozusagen. So kann der Gedanke sich nicht im Herz einnisten. Entweder nimmt mich ein Gedanke gefangen oder ich nehme ihn gefangen. Als Christen haben wir die Kraft und die Autorität, den Sieg Jesu in Anspruch zu nehmen.
  • Anschliessend ist ein vierter Schritt wichtig: Unsere Gedanken mit Neuem zu füllen, mit Gutem, Konstruktivem. So habe ich in der Seelsorge und in einem prophetischen Gebet eine mächtige Verheissung erhalten: Mein Glaube wird Berge versetzen können, ich werde mit der Kraft Gottes Berge versetzen können. Dieser Same ist gepflanzt - und ich pflege ihn, gehe mutig Schritte vorwärts. Ich will die Kontrolle über die Playlist meiner Gedanken.

Ich will die Sklavenmentalität ablegen und an den Sieg glauben. Wenn wir nicht an den Sieg glauben, ist der Feind bereits auf dem Schlachtfeld unserer Gedanken - und der Feind hat nichts Geringeres im Sinn, als uns zu zerstören. Also, geben wir ihm keine Chance! Unabhängig von unseren Umständen können im Sieg leben, weil Jesus bereits den Sieg vollbracht hat. Jesus ist Sieger, er hat den Feind besiegt!

Von Kaleb steht in Jos 14, 14, dass er dem Herrn treu nachfolgte und in 2. Mose 33, 11 steht von Josua, dass er viel Zeit mit Gott verbrachte und ihn deshalb gut kennenlernte. Je mehr wir Gott kennenlernen, desto eher können wir schlechte Gedanken erkennen, desto mehr beeinflusst dies, wie wir uns selbst und die Umstände in unserem Leben sehen. Je mehr wir in die Augen Gottes schauen, desto mehr werden wir durch seine Augen sehen, desto mehr werden wir in den Massstäben Gottes denken lernen.

„Was ich dir jetzt rate, ist wichtiger als alles andere: Achte auf deine Gedanken, denn sie entscheiden über dein Leben!“ (Sprüche 4, 23)

Autor
Philipp Steiner, Leiter Abteilung Marketing & Kommunikation

Publiziert am
19.8.2020